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Falsche Versprechungen, überrissene Schätzungen, grosse Enttäuschung - Eine Studie des SAH zeigt, was die WM der Bevölkerung in Südafrika wirklich gebracht hat

Zürich (ots)

Morgen, am 3. September, beginnen die FIFA Fair
Play-Tage. Die Spieler weltweit werden in einem symbolischen Akt 
folgendes Gelübde ablegen: "Wir verpflichten uns, jetzt und in 
Zukunft, auf wie neben dem Platz Fairness und Solidarität 
vorzuleben." Leider hält sich die FIFA selber nicht an ihre 
Leitsätze.
Die erste Fussball-Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden löste
in der südafrikanischen Bevölkerung riesige Hoffnungen aus. Die 
südafrikanische Regierung und die FIFA taten alles, um diese Euphorie
noch zu befördern. Von wirtschaftlichem Aufschwung, von neuem Glanz 
für Südafrika und vor allem, von neuen Perspektiven und Jobs für die 
Menschen war die Rede. Heute, zwei Monate nach dem Schlusspfiff ist 
die Bilanz ernüchternd.
Eine Studie des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks SAH über die 
nachhaltige Wirkung der WM (siehe www.sah.ch/verpasstechance ) zeigt 
ein vernichtendes Bild: Falsche Schätzungen, übertriebene Hoffnungen,
verpuffte Jobwirkung, noch mehr soziale Ungerechtigkeit.
Statt des ursprünglich erwarteten Gewinns von 4,9 Milliarden Rand 
(700 Millionen Franken) resultierte für Südafrika aus der WM aber ein
Netto-Verlust von mindestens 20 Milliarden Rand (2.8 Mia. Sfr.). Die 
FIFA hat gleichzeitig ihre Einnahmen gegenüber der WM 2006 in 
Deutschland um 50 Prozent gesteigert. Auf ihren Druck hin hat die 
südafrikanische Regierung die Gewinne der FIFA und ihrer Partner 
steuerbefreit.
Joachim Merz, Programmverantwortlicher Südafrika präzisiert: "In 
Südafrika leben 20 Millionen Menschen in Armut und 12 Millionen haben
keine Unterkunft. Die Milliardeninvestitionen hätten für diese 
Menschen besser verwendet werden können. Stattdessen muss die 
öffentliche Hand in Südafrika nun die Sozialausgaben einschränken"
Bereits zeichnet sich ab, dass sich das gleiche Debakel für die 
Menschen in Brasilien bei der WM 2014 wiederholt. Das SAH fordert von
der FIFA und ihrem Präsidenten Sepp Blatter Fair Play - auch abseits 
des Spielfeldes. Die FIFA muss die Fussball-WM so gestalten, dass 
nicht nur die grossen Baukonzerne und die FIFA, sondern die Menschen 
in den Gastgeberländern davon profitieren.
Link: Die Studie und eine Zusammenfassung der Kernaussagen finden 
Sie unter www.sah.ch/verpasstechance

Kontakt:

Christian Engeli
Mediensprecher SAH
Mobile: +41/79/430'82'22
E-Mail: christian.engeli@sah.ch

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