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IG Impformation / Vaccinformation

Neue Epidemie in der Schweiz?

Zürich (ots)

Ärzte warnen vor Hirnhautentzündung - Zunahme von über 30 Prozent in
den letzten zwei Jahren
Nachdem letzte Woche in den Kantonen Freiburg und
Waadt bereits wieder zwei Meningitis-Fälle (Hirnhautentzündung)
aufgetreten sind, stellt sich die Frage, ob die Schweiz erneut vor
einer Meningitis-Epidemie steht. Hirnhautentzündungen nehmen in der
Schweiz kontinuierlich zu. Allein in den letzten zwei Jahren musste
eine Zunahme der Erkrankungen um 32 Prozent verzeichnet werden.
Besonders auffällig ist der sogenannte Serotyp C, dessen Anteil sich
mit einer Zunahme von 37 auf 81 Fälle mehr als verdoppelt hat.
Gefährdet sind insbesondere Kleinkinder sowie Jugendliche im Alter
von 15 bis 19 Jahren. Bei Kindern in Krippen und krippeähnlichen
Institutionen ist das Ansteckungsrisiko für Hirnhautentzündung gemäss
Publikation des Bundesamtes für Gesundheit 80fach erhöht. Ärzte und
Politiker fordern deshalb eine generelle Impfung der Risikogruppen.
Die Meningitis gehört in der Schweiz zu den meldepflichtigen
Erkrankungen. Hauptsaison für die Hirnhautentzündung sind die Monate
Februar und März. Hirnhautentzündungen führen sehr oft zu bleibenden
Schäden oder gar bis zum Tod. Eine kanadische Studie zeigt, dass jede
sechste Hirnhautentzündung zu bleibenden körperlichen und geistigen
Behinderungen führt und jeder siebte Fall sogar tödlich verläuft.
Massive Zunahme in der Schweiz
Allein in den letzten zwei Jahren nahm die Erkrankungsrate für
Meningitis in der Schweiz um 32 Prozent zu. Besonders auffällig ist
die Zunahme des Meningitis-Serotyps C, der um 119 Prozent (!)
zugenommen hat. Schlagzeilen machte von Ende November 2000 bis Januar
2001 eine lokal begrenzte Häufung von Hirnhautentzündungen im
Freiburger Bezirk La Gruyère. Dabei wurde sogar die epidemische
Schwelle von 10 pro 100 000 Einwohner überschritten und es kam zu
mehreren Todesfällen.
Als besonders gefährdet gelten Kleinkinder sowie Jugendliche im
Alter von 15 bis 19 Jahren. Gemäss Publikation des Bundesamtes für
Gesundheit ist aufgrund des engen sozialen Kontaktes, das
Ansteckungsrisiko bei Krippenkindern 80fach erhöht.
Ärzte und Politiker fordern die Impfung von Risikogruppen auch in
der Schweiz
In England beträgt die Erkrankungsrate etwa 2,5 pro 100 000
Einwohner. Zum Vergleich: In der Schweiz liegt sie bei den 15 -
19jährigen bei 6,5, für Säuglinge beträgt die Erkrankungsrate 6,4
Fälle pro 100 000 Einwohner. Heute steht gegen Hirnhautentzündung ein
Impfstoff zur Verfügung, der einen Impfschutz von mehreren Jahren
gewährleistet. Diese Impfung schützt bei Jugendlichen zu 97 Prozent
und bei Kleinkindern zu 92 Prozent. Resultate der nationalen
Impfkampagne in England und Wales zeigen, dass sich durch diese
modernen Impfstoffe ein Grossteil der Hirnhautentzündungen vermeiden
lassen. Einen ersten Schritt in diese Richtung ist die Initiative des
Schweizer Militärs: Die Rekruten werden ab der Winter-RS 2002
generell gegen Meningitis geimpft. Die Interessengemeinschaft
Impformation, die von namhaften Ärzten, Politikern und
Parlamentariern unterstützt und getragen wird, fordert aufgrund des
erhöhten Risikos in der Schweiz und der positiven Erfahrungen aus
England landesweit eine generelle Impfung der Risikogruppen. Dies
analog der Kinderlähmung, die durch konsequente Impfung nahezu
ausgerottet werden konnte.
Kasten
Risikogruppen: Impfung dringend empfohlen!
Die IG Impformation empfiehlt aufgrund der Situation in der
Schweiz bereits heute dringend die Impfung aller Risikogruppen. Dazu
gehören insbesondere Kleinkinder und Kinder in Krippen oder
krippeähnlichen Institutionen (80fach erhöhtes Risiko an einer
Hirnhautentzündung zu erkranken) sowie Jugendliche im Alter zwischen
15 und 19 Jahren. Abgesehen von Absolventen der Rekrutenschule werden
diese Kosten heute noch nicht durch die Kassen zurückerstattet.
Dennoch sollte man sich diese Impfung nach Abwägung des jeweiligen
Risikos gut überlegen. Die IG Impformation setzt sich bei den
zuständigen Behörden für eine breite, kostenlose Impfung aller
Risikogruppen ein.
Hintergrundinformationen zur Interessengemeinschaft Impformation:
Die IG Impformation ist ein Verein, der sich für die Prävention
von Krankheiten durch Impfen einsetzt - eine "Plattform" zum Thema
"Impfen". Die IG Impformation berät, klärt auf und informiert über
Impfmassnahmen und ihre Nutzen. Weiter fungiert die IG Impformation
als Informationsstelle für Ratsuchende, die einen Impfschutz erlangen
möchten sowie als Anlaufstelle für Opfer infektiöser Krankheiten, die
durch eine Impfung hätten verhindert werden können.
Oberstes Ziel ist die Information von Öffentlichkeit und
Fachpersonen zum Thema "Impfen" und die Unterstützung
wissenschaftlicher Untersuchungen zur Entwicklung von präventiven
Massnahmen und Impfstoffen.
Die IG Impformation wird von engagierten Persönlichkeiten aus
Medizin, Wissenschaft und Politik getragen. Der Vorstand setzt sich
aus praktizierenden Ärztinnen und Ärzten, Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern aber auch aus Direktbetroffenen zusammen. Die IG
Impformation wird von namhaften Politikerinnen und Politikern
unterstützt.

Kontakt:

Interessengemeinschaft Impformation
Pressestelle
Postfach
8099 Zürich
Tel. +41/1/430'40'54
Fax +41/1/432'72'87
E-Mail: info@impformation.ch
Internet: www.impformation.ch