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Unterversorgung an chiropraktischen Behandlungen zeichnet sich mittelfristig ab

Unterversorgung an chiropraktischen Behandlungen zeichnet sich mittelfristig ab
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Lugano (ots)

Bis 2035 werden rund ein Drittel der praktizierenden Chiropraktorinnen und Chiropraktoren in der Schweiz pensioniert. Eine massive Unterversorgung zeichnet sich ab. ChiroSuisse liess eine Bedarfsanalyse zur mittel- und langfristigen Versorgungssituation von PatientInnen mit Rückenbeschwerden erstellen. Die Studie wird am 1. September in Anwesenheit des Tessiner Gesundheitsdirektors Raffaele De Rosa am Fortbildungskongress der Schweizer ChiropraktorInnen in Lugano anlässlich einer Podiumsdiskussion zum Thema: "Wie viele ChiropraktorInnen braucht die Schweiz?" vorgestellt.

Von den rund 300 praktizierenden Chiropraktorinnen und Chiropraktoren werden in den nächsten 10 Jahren ein Drittel pensioniert. Das heisst, dass mehr Fachleute ihre Praxen aufgeben werden als von der Universität Ausgebildete in den Arbeitsmarkt eintreten. Weil die Studienplätze in der Deutschschweiz stark limitiert sind und in der Romandie noch gar keine Ausbildung möglich ist, kann die Versorgung an chiropraktischen Behandlungen mittelfristig nicht gewährleistet werden. Dies zeigt eine Bedarfsanalyseauf, die das Forschungs- und Beratungsunternehmen INFRAS im Auftrag von ChiroSuisse erarbeitet hat.

Politisches Zeichen nötig

Um einer Unterversorgung in der Chiropraktik entgegenzuwirken, braucht es einen Lehrstuhl in der Romandie. Bestrebungen diesen einzurichten, sind zwar im Gange, jedoch bedarf es einer klaren, politischen Bekennung der französisch sprechenden Kantone. Die geplanten Studienplätze könnten die Unterdeckung des Bedarfs aber erst längerfristig reduzieren. Es ist deshalb auch notwendig, dass mehr Ausbildungsplätze an der Universität in Zürich angeboten werden. Pro Jahr stehen dort lediglich 20 Studienplätze für Personen, die den EMS (Eignungstest zum Medizin Studium) bestanden haben, zur Verfügung.

Keine Zuwanderung vom Ausland

Chiropraktische Medizin kann erst seit 2008 in Zürich studiert werden. Davor konnte Chiropraktik nur im Ausland studiert werden. Heute findet in der Chiropraktik praktisch keine Zuwanderung aus dem Ausland statt, wie das bei anderen Medizinalberufen der Fall ist. Die Hürden für Zulassung und die Anforderungen an den Ausbildungsstandard in diesem Fachgebiet sind gegenüber dem Ausland sehr hoch. Der Bestand der Schweizer ChiropraktorInnen kann daher kaum durch ausländische ChiropraktorInnen erhöht werden.

Versorgung von Beschwerden am Bewegungsapparat

Rücken- oder Kreuzschmerzen sind die beiden häufigsten körperlichen Beschwerden in der Schweiz[1]. Chiropraktorinnen und Chiropraktoren sind SpezialistInnen, wenn es um muskuloskelettale Beschwerden geht. Eine Behandlung durch eine Chiropraktorin oder einen Chiropraktor ist eine effiziente und kostengünstige Behandlungsart, welche oft ohne Medikamente möglich und durch die Krankenkassen gedeckt ist[2].

Chiropraktorinnen und Chiropraktoren sind somit die ersten Ansprechpersonen, wenn es um Beschwerden am Bewegungsapparat geht. Um die PatientInnen weiterhin auf diesem fachlichen Niveau behandeln zu können, muss der Bestand an ChiropraktorInnen gestärkt werden.

Grafik: Anzahl Pensionierungen 2022-2035

[1] Gesundheit; Taschenstatistik 2022; Bundesamt für Statistik BFS

[2] Chiropraktik ist in den meisten Grundversicherungen gedeckt, ist jedoch vom Versicherungsmodell abhängig

Pressekontakt:

Charlotte Schläpfer
Verantwortliche Kommunikation

ChiroSuisse
Schweizerische Gesellschaft für Chiropraktik
Association Suisse de Chiropratique
Associazione Svizzera di Chiropratica

Sulgenauweg 38
CH-3007 Bern
+41 31 372 26 54
charlotte.schlaepfer@chirosuisse.info
www.chirosuisse.ch

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