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journalist-Pressemitteilung: Redaktion der Hamburger Morgenpost befürchtet, ihren Status als Vollredaktion zu verlieren

Remagen (ots)

In den Redaktionen der zum britischen
Mecom-Konzern gehörenden Zeitungen spitzt sich die Lage weiter zu. 
Neben der Berliner Zeitung, deren Redakteure jüngst offen gegen 
Renditedruck und Qualitätsabfall protestierten, ist auch die 
Hamburger Morgenpost von Sparzwängen betroffen. Bei beiden Blättern 
existiert seit der Übernahme durch den Konzern von Finanzinvestor 
David Montgomery im Jahr 2006 ein Einstellungs- und 
Nachbesetzungsstopp. "Die Redaktion kriecht buchstäblich auf den 
Brustwarzen", sagt Heinrich Klaffs, Redakteur und Betriebsrat bei der
Hamburger Morgenpost, dem Medienmagazin journalist. Von anfangs 70 
Mopo-Redakteuren ging die Zahl in den vergangenen zweieinhalb Jahren 
auf 49 Kräfte zurück.
Doch damit nicht genug: Die Morgenpost-Redaktion befürchtet, als 
"Wurmfortsatz" des Berliner Kuriers ihren Status als Vollredaktion zu
verlieren. Der Berliner Kurier, der ebenfalls zu Mecom gehört, 
produziert schon jetzt 60 Prozent der Inhalte der 2006 neu 
gestarteten Morgenpost-Sonntagsausgabe. Außerdem liefert der Berliner
Kurier drei Panoramaseiten und die Medienseite nach Hamburg. 
Demnächst könnte es bei der Hamburger Morgenpost zu weiteren 
redaktionellen Einschnitten kommen: Die Ressorts Nachrichten und 
Politik sollen offenbar weiter ausgedünnt werden. Außerdem sollen 
Hamburger Morgenpost und Berliner Kurier bis zum Sommer eine 
gemeinsame Onlineredaktion bilden.
Unterdessen reichten Vertreter des Redaktionsausschusses der 
Berliner Zeitung Klage beim Amtsgericht Berlin ein, um Chefredakteur 
und Geschäftsführer Josef Depenbrock zur Aufgabe einer seiner beiden 
Funktionen zu bewegen. Mit der Einstellung von 15 Pauschalisten 
schloss man bei der Berliner Zeitung notdürftig die größten 
personellen Lücken. "Es ist kein erdrutschartiger Abbruch, den der 
Leser von Dienstag auf Mittwoch bemerken würde", sagt 
Redaktionsausschuss-Sprecher Thomas Rogalla über den schleichenden 
Qualitätsverlust der Berliner Zeitung. Die Finanzknappheit stürze die
Redaktion täglich in kleinere und größere Konflikte. Mit Besorgnis 
registrieren die Mitarbeiter, dass die Trennung zwischen Werbung und 
redaktionellen Inhalten zunehmend aufgeweicht werde, Recherchen 
könnten aus Zeitgründen oder Personalmangel nicht zu Ende geführt 
werden, handwerklich schlecht gemachte Fotos gelangten ins Blatt.
Den kompletten Text lesen Sie in der April-Ausgabe des 
Medienmagazins journalist.
Außerdem: Frauen im Journalismus - welche Chancen, Erfolge und 
Probleme haben Deutschlands Journalistinnen?
Pressekontakt:

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Anna von Garmissen/Matthias Daniel
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