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Schweiz. Markenartikelverband Promarca

Promarca-Markenunternehmen steigern Umsatz auf über 10 Milliarden Franken - Verband fordert schärferes Vorgehen gegen Produktkopien

Bern (ots)

80. Promarca-Mitgliederversammlung vom 4. Juni 2009
in Bern
Der Nettoumsatz aller 97 Promarca-Mitgliedsunternehmen überschritt
im 2008 erstmals die 10-Milliarden-Grenze und erreichte ein Plus von 
5,27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weniger erfreulich sind für den 
Schweizerischen Markenartikelverband Promarca hingegen 
Markenprodukt-Kopien. Der Schaden für Markeninhaber ist immens. Es 
ist unverständlich, dass sich die Rechtspraxis z.B. bei der 
Durchsetzung des markenrechtlichen Schutzes bei Farb- und Formmarken 
zurückhaltend zeigt. Präsident Dr. Alexander Jost fordert ein 
konsequenteres Vorgehen.
Eine starke Handels- und Machtkonzentration, hoher Kosten- und 
Margendruck, beschränkte Grösse - der Schweizer Markt ist für 
Markenartikelproduzenten kein einfacher. Erschwerend hinzu kommen 
Produktimitationen durch Detailhandel und Produzenten, wie der 
Schweizerische Markenartikelverband Promarca im öffentlichen Teil 
seiner Mitgliederversammlung vor rund 120 Führungspersonen aus 
Industrie und Handel erklärte.
Trittbrettfahrer profitieren von erfolgreichen Marken - und 
richten Schaden an
Die Schweizer Rechtspraxis geht mit dem Thema Kopien/Imitate - zum
Beispiel durch Grossverteiler - sehr zurückhaltend um. Damit 
begünstigt sie nicht nur das Ausnutzen von Hersteller-Investitionen 
in Forschung, Innovation und Marketing; auch eine konsequente 
Anwendung des markenrechtlichen Schutzes, der sich in den letzen 
Jahren dank der möglichen Hinterlegung von Farb- und Formmarken 
weiterentwickelt hat, kommt nicht zum Tragen. Oder wie es Promarcas 
Präsident Dr. Alexander Jost ausdrückt: "Kopieren ist nicht nur 
unethisch, sondern schadet unserer Wirtschaft! Politik und 
Rechtspraxis sind gefordert, die Entwicklungen im Markenrecht zu 
respektieren." Ansonsten droht die Gefahr, dass Markenhersteller 
Investitionen in Forschung und Innovation immer mehr zurückschrauben.
Promarca-Mitgliedsunternehmen: positiver Geschäftsgang 2008
Derartige Gefahren abzuwenden ist vital, wie Promarca-Direktorin 
Anastasia Li-Treyer anhand der Jahreszahlen 2008 der 97 
Promarca-Mitgliedsunternehmen aufzeigte. Denn Markenproduzenten 
werden für den Wirtschaftsstandort Schweiz immer wichtiger: 16`125 
Angestellte (Vollzeit) liessen die Nettoumsätze um 5,3 Prozent auf 
über 10,26 Milliarden Franken anwachsen. Der ausschliesslich in der 
Schweiz generierte Umsatz legte um 6,9 Prozent zu. Geld, das in 
Forschung und Entwicklung, Personal, Social Sponsoring und Marketing 
reinvestiert wird. In Letzteres flossen durchschnittlich mehr als 13 
Prozent des Umsatzes.
Beat Kappeler: "Anpassung oder Widerstand?"
Gastreferent Dr. Beat Kappeler, Autor und Journalist bei der NZZ 
am Sonntag und Le Temps, hinterfragte in seiner Rede die 
Anpassungsbestrebungen der EU. Es sei oft unverständlich, wie 
souveräne Staaten sich unter einen Schirm drängten, ihre Währung 
aufgeben, Recht anpassen. Dies führe Harmonisierungen herbei, "welche
die Vielfalt Europas, den Wettbewerb der Lösungen abschaffen, die den
Kontinent reich gemacht haben" so Kappeler. Die Schweiz darf und soll
sich in einem gemässigten, nicht eigenbrötlerischen Widerstand üben. 
Ein Widerstand, den die Marken bereits vorleben. Kappeler: "Marken 
schaffen Souveränität und Bewegungsfreiheit anstatt Anpassung an 
Mengenvolumina. Sie rufen Bilder der Eigengesetzlichkeit, des 
Eigencharakters, letztlich des Widerstands gegen Gängiges ab."
Funktionierender Wettbewerb statt staatlicher Überreglementierung
Alexander Jost schloss die Veranstaltung mit einer klaren Position
zum politisch vieldiskutierten Thema Kartellrecht. "Promarca 
befürwortet eine Anpassung des Kartellgesetzes. Der Nachweis, dass 
ein funktionierender Interbrand-Wettbewerb vorherrscht, muss genügen,
um den Vorwurf wettbewerbswidrigen Verhaltens abzuschmettern." 
Schliesslich machen die voranschreitende Öffnung der Grenzen (z.B. 
Cassis de Dijon) sowie die Verabschiedung des Prinzips der regionalen
Erschöpfung zu enge staatliche Überreglementierungen überflüssig. 
Wenn genügend Konkurrenz besteht, sollen Preis-, Distributions,- und 
Margengestaltung Hersteller und Handel überlassen werden.
Weiterführende Informationen zur Mitgliederversammlung auf: 
www.promarca.ch

Kontakt:

Dr. Alexander Jost, Präsident Promarca
Anastasia Li-Treyer, Direktorin Promarca
Tel. +41/31/310'54'54
E-Mail: info@promarca.ch
Internet: www.promarca.ch

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