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DEZA: Jahrestagung der Humanitären Hilfe Vergessene Krisen

Bern (ots)

Sperrfrist: Freitag, 26. März, 16:00 Uhr
Bern, 26. März 2004
Neben vielen anderen sind Sri Lanka, Tschernobyl und die Region der 
Grossen Seen in Afrika die Schauplätze schwerwiegender Konflikte und 
Krisen. Die DEZA misst der Anwaltschaft (Advocacy) für die 
ungezählten Opfer vergessener Krisen höchste Priorität bei.
Unter dem Titel „Vergessene Krisen“ fand heute im Internationalen 
Konferenzzentrum von Genf die Jahrestagung der Humanitären Hilfe des 
Bundes und des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) 
statt. Rund tausend Teilnehmer besuchten die Veranstaltung, die zum 
zweiten Mal in der Westschweiz abgehalten wurde. Weiter befanden 
sich unter den Anwesenden zahlreiche diplomatische Vertreter, 
Repräsentanten der UN und anderer internationaler sowie 
Nichtregierungsorganisationen (NGO).
Mittelpunkt der Tagung „Vergessene Krisen“ bildeten die drei 
Krisenregionen: Sri Lanka, Tschernobyl und die Region der Grossen 
Seen in Afrika. Sie standen beispielhaft für die Anwaltschaft 
(Advocacy) zugunsten der unzähligen Opfer vergessener Krisen, auf 
Grund derer jährlich Tausende von Menschen sterben und 
Hunderttausende ihre Heimat verlieren.
In Sri Lanka konzentriert sich die humanitäre Hilfe der 
DEZA auf das Gesundheitswesen, den Wiederaufbau und den Schutz der 
Zivilbevölkerung. Mit der positiven Entwicklung des 
Friedensprozesses werden im Bereich der Demobilisierung, 
Minenräumung und der Rückführung vertriebener Menschen grosse 
Anstrengungen notwendig sein.
In Tschernobyl und in der weiteren Region Belarus, Ukraine 
und Russland zielen die von der DEZA unterstützten Programme auf die 
Verbesserung der Lebensbedingungen sozial benachteiligter 
Bevölkerungsgruppen, die noch heute unter den Folgen der Katastrophe 
von 1986 leiden.
In der Region der Grossen Seen besteht die Hauptaufgabe der 
DEZA darin, Leiden zu lindern und die menschliche Würde der am 
härtesten betroffenen Zivilbevölkerungen zu wahren. In Burundi und 
in der Demokratischen Republik Kongo konzentrieren sich die 
Programme auf die Hilfe für Flüchtlinge, Vertriebene sowie für 
Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden. Diese Programme sind Teil 
der Strategie der Kontinuität, die eine Brücke zwischen Nothilfe und 
Entwicklung schlagen soll.
Toni Frisch, der Delegierte für Humanitäre Hilfe, unterstrich in 
seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Stadt Genf für die Arbeit 
der DEZA: Als Sitz zahlreicher internationaler und humanitärer 
Organisationen sei die Calvinstadt der ideale Ort, um die 
Beziehungen der DEZA zu ihren multilateralen Partnern zu stärken. 
Bei dieser Gelegenheit erinnerte er daran, dass mehr als zwei 
Drittel des Gesamtbudgets der Humanitären Hilfe in die UN-Agenturen 
und das IKRK fliessen.
Botschafter Jean-Marc Boulgaris, Ständiger Vertreter der Schweiz bei 
den Vereinten Nationen in Genf, ging auf die Situation der Menschen 
ein, die infolge des zwanzig Jahre wütenden Krieges in Sri Lanka aus 
ihrer Heimat vertrieben wurden. Boulgaris ist 2003 und 2004 
Vorsitzender des Exekutivausschusses des 
Flüchtlingshochkommissariats der UN.
Anschliessend erläuterte Jan Egeland, Stellvertreter des 
Generalsekretärs der Vereinten Nationen für humanitäre 
Angelegenheiten, welche Mission das UN-Koordinationsbüro für 
humanitäre Angelegenheiten OCHA in der Region der Grossen Seen 
erfüllt. Sein eindringliches Plädoyer galt dabei insbesondere den 
Opfern der Gewalt in Uganda.
Der Direktor der DEZA, Botschafter Walter Fust, würdigte seinerseits 
die humanitäre Tradition der Stadt Genf. Er erinnerte daran, dass 
hehre Grundsätze als Antwort nicht mehr ausreichen, um den 
Herausforderungen der heutigen Welt zu begegnen: „Vergessen ist 
keine Lösung. Die Geschichte hat allzu oft gezeigt, dass die 
vergessenen Krisen den Keim von Katastrophen oder grösseren 
Konflikten in sich tragen.“ Deshalb sei es wichtig, fügte er hinzu, 
„über die eigenen unmittelbaren Interessen hinauszuschauen und zu 
verstehen, dass Solidarität nicht nur eine Tugend, sondern eine 
Bedingung für das Überleben der Menschheit ist.“
DIREKTION FÜR ENTWICKLUNG UND ZUSAMMENARBEIT (DEZA)
Medien und Kommunikation
Für weitere Informationen: Jean-Philippe Jutzi, Sprecher der DEZA, 
Tel 031 324 91 68 oder 079 292 08 49; Email: jean-  
philippe.jutzi@deza.admin.ch.

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