Iran erneut von Erdbeben getroffen
Bern (ots)
Etwas mehr als ein Jahr nach der Katastrophe von Bam hat heute 22. Februar 2005 in den frühen Morgenstunden ein Erdbeben der Richterstärke 6,4 die zentraliranische Region um die Stadt Zarand erschüttert.
Zarand, das 130'000 Einwohner zählt, wurde nach ersten Einschätzungen zu ungefähr einem Drittel zerstört. Weitere Dörfer in der ländlichen Gegend wurden zum Teil stark in Mitleidenschaft gezogen. Trotz starker Schnee- und Regenfälle konnten die iranischen Hilfskräfte die Lage erkunden und gemäss Abklärungen der DEZA erste Hilfsmassnahmen leisten. Es sind bis zu 40 Dörfer mit ca. 30'000 Einwohnern betroffen. Bis jetzt sind gegen 400 Todesopfer und über 1000 Verletzte zu beklagen.
Die Iranischen Behörden und der Iranische Rote Halbmond haben bis anhin keinen internationalen Hilfeaufruf erlassen. Auf ein direktes Hilfsangebot der Schweiz über diplomatische Kanäle haben die iranischen Behörden bisher noch nicht geantwortet. Die DEZA ist jedoch weiterhin bereit, auch kurzfristig, auf Hilfsanfragen (z.B. für Heizungen, Zelte, usw.) direkt oder über ihre Partner einzutreten.
Die DEZA steht mit ihren Partnern vor Ort (SRK, Caritas, Terre des Hommes und Medair) in engem Kontakt, um allfällige Hilfeleistungen in die Wege zu leiten. Weiter besteht die Möglichkeit, dass die Schweiz dem Iran für die Bewältigung dieses jüngsten Erdbebens und die Wiederauffüllung der Hilfsmittelbestände finanzielle Unterstützung gewährt oder direkt Hilfsmittel zur Verfügung stellt.
Bisheriges Engagement der DEZA im Iran Bereits nach dem Erdbeben in Bam im Dezember 2003 erhielten 5000 Obdachlose von der DEZA Hilfsgüterlieferungen. Als Nothilfe wurden 500 Zelte auch 400 Notunterkünfte mitfinanziert. Zum Engagement gehörte weiter technische Unterstützung beim Wiederaufbau einschliesslich der Entwicklung von erdbebensicheren Konstruktionen, der Wiederaufbau von öffentlichen Bauten sowie Recherchen bei der Verbesserung von Lehmkonstruktionen. Weiter erbrachte die DEZA finanzielle Unterstützung im sozialen und medizinischen Bereich und schulte lokale Hilfskräfte. Iran ist ein Land, das häufig von Erdbeben heimgesucht wird, deshalb hat die Vorsorge und Vorbeugung grosse Bedeutung. Diesbezüglich ist die DEZA mit der Iranischen Regierung im Gespräch, lokale Rettungsteams auszubilden.
DIREKTION FÜR ENTWICKLUNG UND ZUSAMMENARBEIT DEZA Medien und Kommunikation