Bern, 8. November 2005 2. Magglingen Konferenz für Sport und Entwicklung: Internationaler Höhepunkt des Jahrs des Sports
Bern (ots)
Bern, 8. November 2005
Sperrfrist 8. November 2005 15:00 Uhr
Rund 400 Entscheidungsträger/innen und Praktiker/innen aus Sport, Politik, multilateralen Organisationen, Wirtschaft, NGOs, Wissenschaft und Medien aus über 60 Ländern treffen sich vom 4.-6. Dezember zur 2. Magglingen Konferenz für Sport und Entwicklung. Der Anlass markiert den Höhepunkt und Abschluss des von der UNO propagierten Internationalen Jahrs des Sports und der Sporterziehung 2005.
Das Internationale Jahr des Sports hat weltweit eine positive Dynamik ausgelöst. Die 2. Magglingen Konferenz bietet Gelegenheit für alle Akteure, Bilanz zu ziehen, konkrete Projekte zu präsentieren und die gemachten Erfahrungen auszuwerten, erklärte Adolf Ogi, UNO- Untergeneralsekretär und Sonderberater von Kofi Annan für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden, an einer Medienorientierung in Bern. Gleichzeitig sollen in Magglingen auch wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden. Es geht darum, Kräfte zu bündeln und Akteure auf eine gemeinsame Vision, gemeinsame Ziele und eine gemeinsame Agenda für die Zukunft zu verpflichten, sagte Ogi. Damit werde gewährleistet, dass der Sport sein grosses Potenzial für Frieden und Entwicklung auch über das Jahr des Sports hinaus tragen und weiter entfalten werde.
Die 2. Magglingen Konferenz wird am 4. Dezember von Bundespräsident Samuel Schmid eröffnet. Träger sind neben Adolf Ogi das Bundesamt für Sport (BASPO) und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Sie knüpft an die Internationale Konferenz für Sport und Entwicklung an, die im Februar 2003 ebenfalls in Magglingen stattfand. Die dort verabschiedete Magglingen Deklaration und ihre Empfehlungen dienen bis heute auf der ganzen Welt als Richtlinie für Sport- und Entwicklungsaktivitäten.
Grosses internationales Interesse Die Konferenz stösst weltweit auf grosses Interesse. Zahlreiche hochrangige Vertreter/innen aus über 60 Ländern und aus allen gesellschaftlichen Bereichen haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Neben Sportstars wie dem mehrfachen Wimbledonsieger Boris Becker, der kenianischen Langstrecklerin Tegla Loroupe, dem viermaligen Olympiasieger im Eisschnelllauf Johann Olav Koss oder der Hürdenläuferin und ersten moslemischen Olympiasiegerin Nawal El-Moutawakel nehmen zahlreiche Minister teil, darunter der russische Sportminister und ehemalige Eishockeystar Vyacheslav Fetisov. Ebenfalls hochrangig vertreten sind wichtige internationale Sportorganisationen, die Europäische Union sowie die UNO. Dazu kommen Vertreter/innen aus Wissenschaft und Medien sowie zahlreiche Repräsentanten/-innen von Nichtregierungsorganisationen, die im Bereich Sport und Entwicklung aktiv sind.
Das Konferenzprogramm sieht Plenarsitzungen mit Keynote-Ansprachen und Podiumsdiskussionen sowie Workshops zu ausgewählten Themen vor. Eine Besonderheit ist der Marktplatz: Dort präsentieren über 30 Organisationen konkrete Projekte und Initiativen aus der Praxis. Mit dem Magglingen Call to Action 2005 und der Roadmap 2006+ werden im Rahmen der Konferenz zwei zukunftsorientierte Dokumente erarbeitet. Sie sollen unter anderem Eingang in den Bericht zum Internationalen Jahr des Sports und der Sporterziehung 2005 finden. Diesen wird Sonderberater Adolf Ogi voraussichtlich im Frühling 2006 der UNO-Generalversammlung unterbreiten.
Positive Kraft des Sports konsequent nützen international und national Laut DEZA-Direktor Walter Fust wurde die Rolle des Sports in der Entwicklungszusammenarbeit lange Zeit unterschätzt. In den letzten Jahren sei es aber gelungen, das Bewusstsein aller Akteure für seine Möglichkeiten erheblich zu stärken. Nicht zuletzt dank der unermüdlichen Überzeugungsarbeit von alt Bundesrat Ogi nimmt der Sport auf der entwicklungspolitischen Agenda heute einen festen Platz ein, sagte Fust. Man hat erkannt, dass Sport die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ebenso fördern kann wie die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung von Gruppen oder den friedlichen Austausch zwischen Kulturen. Die DEZA selbst hat in diesem Jahr in ihren Schwerpunktländern rund 40 entsprechende Projekte realisiert. Unter dem Titel Sport für Entwicklung und Frieden hat sie ausserdem eine Publikation erarbeitet, welche die bisherigen Erfahrungen auswertet und einen Überblick über den aktuellen Stand der Diskussion gibt.
BASPO-Direktor Matthias Remund wies auf das grosse gesellschaftliche Potenzial des Sports hin: Die integrative Kraft des Sports wirkt auch in der Schweiz tagtäglich, sei es im Verein, in der Schule oder im freien Sporttreiben, sagte Remund. Der Beitrag des Sports für die persönliche und soziale Entwicklung von Menschen jeglichen Alters könne nicht hoch genug eingeschätzt werden. Im Wissen um die positiven Werte des Sports hat sich die Schweiz aktiv für das Jahr des Sports engagiert. Wir haben die UNO- Resolution auch in der Schweiz umgesetzt. Unter dem Motto Mehr Bewegung wurden zahlreiche Aktionen initiiert, um die Ziele der Resolution die Förderung von Bildung, Gesundheit, Entwicklung und Frieden zu erreichen. Die Bilanz falle sehr positiv aus: Auch Kantone, Gemeinden, Schulen und Vereine hätten das Jahr des Sports genutzt, um neue Aktivitäten in der Sport- und Bewegungsförderung zu lancieren.
Breite Akzeptanz in der Völkergemeinschaft Mit der Verabschiedung von zwei Resolutionen hat die UNO- Generalversammlung letzte Woche die Bedeutung von Sport für Entwicklung und Frieden weiter untermauert. Die eine Resolution fordert Regierungen, Sportorganisationen und die Privatwirtschaft auf, verstärkt zusammenzuarbeiten, um sportliche Aktivitäten zu fördern, die der Friedensbildung und der Entwicklung zugute kommen. Die andere ruft die internationale Gemeinschaft zu einem globalen Waffenstillstand während der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin auf.
Medienkontakt und weitere Informationen: Daniele Waldburger Tel +41 (43) 444 48 20, Fax +41 (43) 444 48 29, E-mail: media@magglingen2005.org Konferenz-Website: www.magglingen2005.org
Weitere Informationen zu den Schweizer Aktivitäten im Internationalen Jahr des Sports: www.sport2005.ch