ASMS: Internationale Petition Einsatz für stille Ozeane
Wädenswil/Berlin (ots)
Künstlicher Lärm, insbesondere von Sonarsystemen, wirkt sich auf Wale, Delfine und andere Meeresbewohner verheerend aus. Eine internationale Petition fordert nun Massnahmen zur Eindämmung des Krachs in den Meeren.
Der künstliche Lärm in den Meeren hat ein Ausmass erreicht, das Wale, Delfine und alle anderen Meeresbewohner stören und gefährden kann. Der Krach stammt unter anderem von Schiffsmotoren, Bohrungen, seismischen Tests, Windparks auf offenem Meer und dem Militär. Eine besondere neue Gefahr sind militärische Experimente mit hochleistungsfähigen Sonarsystemen. Vor allem die US-Navy und die NATO entwickeln derzeit sogenannte aktive niedrigfrequente Sonarsysteme (Low Frequency Active Sonar, LFAS). Diese wollen sie in 80 Prozent der Weltmeere einsetzen. Die Folgen könnten verheerend sein.
Aufgrund der Autopsie von toten Walen wird eine ganze Reihe aktueller Walstrandungen in Zusammenhang gebracht mit Sonar-Experimenten. Festgestellte Folgen: Verletzungen im Gehörgang, Blut im Gehirn, blutunterlaufene Augen, Lungenschäden. Mitgliedorganisationen der Europäischen Koalition für lärmfreie Ozeane ECS, befürchten eine hohe "Dunkelziffer" getöteter Wale. Meeressäuger, die auf offenem Meer sterben, bleiben im Gegensatz zu gestrandeten Tieren unentdeckt. Ihre Kadaver sinken auf den Meeresgrund und verschwinden so für immer.
"Die Europäische Kolation für lärmfreie Ozeane (ECSO) will den Lärmangriffen auf die Meere nicht weiter tatenlos zusehen", sagt Sigrid Lüber. Die Präsidentin der Schweizer Organisation ASMS (Schutz der Meeressäuger) koordiniert eine Petition der ECSO. Die Petition von 67 europäischen und amerikanischen Schutzorganisationen mit über achtmillionen Mitgliedern wird am Freitag, dem 13. Juni eingereicht. Sie fordert vom EU-Parlament Massnahmen zur Eindämmung des Sonarlärms und ein Moratorium, solange die Folgen der Sonardröhnung nicht besser erforscht sind. Weiter sollen die Parlamente Gesetzesgrundlagen gegen den Unterwasserlärm ausarbeiten sowie auf die Einhaltung bestehender internationaler Abkommen pochen.
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