Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS
TCS-Autositz-Test: Halswirbelsäulenschutz verbesserungsfähig - Komfort gut
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Bern (ots)
Der aktuelle TCS-Autositztest zeigt deutliche Unterschiede beim Schutz gegen Halswirbelsäulenverletzungen. Lediglich Saab und Volvo erreichen die Bestnote. Am anderen Ende der Notenskala rangieren BMW 5er und VW Fox, die nur einen von fünf Sternen erreichen. Punkto Sitzkomfort schnitten alle Modelle gut ab.
Sicherheit Der aktuelle TCS-Autositz-Test zeigt eine grosse Bandbreite von hervorragenden bis zu nicht empfehlenswerten Sitzen auf. Volvo und Saab wurden bezüglich Sicherheit mit der Bestnote ausgezeichnet. Ihre Sitze mit aktiven Systemen schützen am besten vor Halswirbelsäulen-Verletzungen.
Vier von fünf Sterne wurden für die Sitze von Honda Civic, Ford S-max, Opel Corsa (jeweils mit aktiven Systemen), sowie diejenigen von Mazda 5, Peugeot 307, Ford Focus II und Landrover Discovery mit passiven Sitzkonstruktionen verliehen.
Mit nur zwei Sternen enttäuschten die aktiven Systeme der Mercedes C-Klasse, Audi A4 und des Nissan Almera. Lexus IS, Toyota Yaris sowie Fiat Grande Punto, der BMW 3er und Citroen C5 erreichten mit passiven Systemen ebenfalls nur zwei Sterne.
Verbesserungsbedürftig sind die Sitze des VW Fox und des BMW 5er, an die nur einer von fünf Sternen vergeben werden konnte. Nicht nur die Messwerte sondern auch die Hochgeschwindigkeits-Filmaufnahmen bestätigen, dass bei diesen Sitzen bei allen Aufprallschweren zu grosse Bewegungen zwischen Oberkörper und Kopf auftreten. Ein eindeutiges Indiz für ein hohes Halswirbelsäulen-Verletzungsrisiko.
Dass die Autohersteller die Kritik ernst nehmen, zeigt das Beispiel Audi, der kurzerhand modifizierte Sitze einem Nachtest unterziehen wird.
Komfort Wie gut man sich in einem Auto untergebracht fühlt, hängt u.a. vom Sitzkomfort ab. Dies ist ein wichtiges Kriterium, verbringt doch ein durchschnittlicher Fahrer immerhin rund 300 Stunden pro Jahr auf seinem Autositz. Die Art der Sitzpolsterung hängt häufig von der Firmenphilosophie ab. Sie reicht von straff (deutsche Hersteller) bis weich (z.B. Renault).
Beim Sitzkomfort ist nicht massgebend, ob eine Höhenverstellung des Sitzes oder eine Lendenwirbelstütze vorhanden ist. Ein Autositz kann auch ohne Zusatzeinstellungen gut sein, vorausgesetzt, dass er gross genug ist, über eine gute Polsterung verfügt und festen Halt (besonders im Rücken) bietet und eine gute Positionierung für verschiedenste Fahrerstaturen ermöglicht.
Fazit: Die Autohersteller arbeiten aktiv am Halswirbelschutz bei Heckkollisionen. Über die Hälfte der getesteten Sitze verdienen mindestens das Prädikat empfehlenswert. Noch sind viele Verbesserungen vorzunehmen. Der Test zeigte auf, dass die Kopfstützen-Einstellbarkeit besser an die maximale Insassengrösse angepasst werden und die Einheit Sitz mit Kopfstütze stabiler werden muss. Der Komfort rangiert unabhängig der Fahrzeuggrösse insgesamt auf hohem Niveau. Zu Sicherheit und Komfort kann auch der Fahrer durch die richtige Einstellung des Sitzes viel beitragen.
Testmethodik Der Test besteht aus zwei Hauptteilen, dem Schutz gegen Verletzungen der Halswirbelsäule (HWS) bei einer Heckkollision sowie dem Komfort. Die Crashtests wurden erstmals nach einem neuen Verfahren durchgeführt, das in Zukunft auch bei Euro NCAP (European New Car Assessment Programme) Verwendung finden wird. Der Komfort wurde im Rahmen von Fahrzeugtests ermittelt.
Kontaktperson für die Medien: TCS Emmen, Toni Keller, Leiter Technik und Wirtschaft, Tel. 041 267 18 36
Bilder zum Sitztest 2007 können beim TCS Emmen bestellt werden: telefonisch unter 041 267 18 36 oder per E-Mail an: akeller@tcs.ch
Weitere Informationen zu Kopfstützen entnehmen sie der TCS-Broschüre Kopfstützen - wie einstellen?. Diese ist bei allen TCS-Geschäftsstellen erhältlich oder kann unter sro@tcs.ch bestellt werden.
Hinweise und Tipps Die als Schleudertrauma bezeichnete Verletzung der Halswirbelsäule (HWS) ist eine der häufigsten Verletzungen bei Verkehrsunfällen. Ein heftiger Aufprall von hinten verursacht starke Belastungen der HWS. Die Folgen können Kopfschmerzen Übelkeit, Konzentrationsschwächen oder Sehstörungen sein. Die damit verbundenen Kosten betragen in Europa 15 Milliarden Franken pro Jahr!
Um das Verletzungsrisiko zu verringern ist es wichtig, dass der Kopf unmittelbar nach dem Heckaufprall durch die Kopfstütze abgefangen wird und eine möglichst geringe Bewegung zwischen Kopf und Oberkörper entsteht. Heute werden neben unbeweglichen (passiven) teilweise aktive Systeme eingesetzt, bei denen die Kopfstütze nach vorne schnellt oder sich der Sitz nach hinten neigt. Dadurch wird das Überdehnen der HWS verringert.
Die beste Art des Schutzes ist die optimal eingestellte Sitzposition.
- Die Kopfstützenoberkante bildet mit der Kopfoberkante eine Linie. - Der Abstand des Kopfes zur Kopfstütze soll möglichst gering sein (< 2cm). - Die Sitzlehne möglichst steil stellen. - Der Sitz sollte so positioniert sein, dass beim Durchdrücken des Gaspedals der Oberschenkel noch nicht gegen das Polster drückt. Das Lenkrad sollte möglichst steil stehen und über den ganzen Umfang mit leicht angewinkelten Armen erreichbar sein.
Hinweis: Tabelle mit den Testergebnissen ist abrufbar unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100000091