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Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS

TCS/EuroTest 2007 - Dritter europäischer Baustellen-Test: mittelmässiges Ergebnis für Schweizer Baustellen

Ein Dokument

Bern/Vernier (ots)

- Hinweis: Die vollständige Medienmitteilungen mit Hinweisen zur
Testmethode, Testkriterien und TCS-Tipps kann kostenlos im pdf-Format
unter http://www.presseportal.ch/de/pm/100000091 heruntergeladen 
werden. -
Zusammen mit 16 weiteren Automobilclubs hat
der Touring Club Schweiz im Rahmen des dritten europäischen
Autobahnbaustellentests 50 Langzeitbaustellen in 11 europäischen
Ländern unter die Lupe genommen. Als einzige der fünf getesteten
Schweizer Baustellen schloss Richterswil-Wollerau (A3, ZH/SZ) mit dem
Prädikat "gut" ab. Wettingen-Dietikon (A1, AG) und Urdorf-Uitikon
(A4, ZH) wurden als "ausreichend" bewertet, während die Baustellen
Cornaux-La Neuveville (A5, NE) und Bern Bümpliz-Flamatt (A12, BE) die
Schlussnote "mangelhaft" erhielten.
Mit dem Test, der bereits das dritte Jahr in Folge vom TCS und
seinen europäischen Partnerclubs durchgeführt wurde, soll überprüft
werden, ob das Nötige getan wird, um das Unfallrisiko im Bereich von
Autobahnbaustellen auf ein Minimum zu reduzieren. Punkto
Verkehrssicherheit bergen die provisorischen Baustelleneinrichtungen
auf Autobahnen beträchtliche Risken, insbesondere wegen des oftmals
starken Verkehrs, der mit hoher Geschwindigkeit unterwegs ist, und
wegen des Einsatzes von Unterhaltspersonal und Baumaschinen in
unmittelbarer Nähe der Fahrbahn. Hinzu kommt ein erhöhtes Risiko von
Zusammenstössen infolge von Spurreduktionen und verengten Fahrbahnen.
Hervorragende Noten für Österreich
Zum zweiten Mal in drei Jahren hat Österreich das beste
Testergebnis erzielt - dieses Jahr mit der Baustelle Enns (A1,
zwischen Linz und Wien). Signalisierung, Einrichtung und Organisation
dieser Baustelle von 1,5 km Länge sind perfekt. Zudem ist der
Arbeitsbereich praktisch gänzlich vom Verkehr geschützt. Auf dem
zweiten und dritten Platz folgen eine 3 km lange Baustelle in England
auf der M25 (Watford-Dartford) sowie eine 1 km lange Baustelle in
Holland auf der A21 zwischen Utrecht und Breda. Das Schlusslicht
bildet Spanien mit der Baustelle auf der A42 zwischen Madridejos und
Toledo. Diese wurde aufgrund einer Serie gravierender Mängel bei der
Einrichtung sowie wegen der miserablen Verkehrsführung als besonders
gefährlich eingestuft.
Allgemeine Stärken und Schwächen
Generell positiv bewertet wurde bei den untersuchten Baustellen
vor allem die Verkehrsführung, sowohl bei Spurreduktionen und in den
Verschwenkungsbereichen als auch bei Ein- und Ausfahrten im
Baustellenbereich. Als allgemein mangelhaft befanden die Experten
hingegen die Sicherheitsausrüstungen sowie die Information der
Verkehrsteilnehmer (Grund und Dauer der Arbeiten, Angabe der
Restlänge des Baustellenbereichs). Die Mehrzahl der getesteten
Baustellen weist eine Überlappung der provisorischen und der
ursprünglichen Bodenmarkierung auf, was für Autolenker insbesondere
bei Nacht oder schlechten Witterungsverhältnissen verwirrend sein
kann. Zu erwähnen ist zudem, dass Autobahnein- und  ausfahrten oft
nicht ausreichend durch eine reflektierende und/oder leuchtende
Signalisierung gekennzeichnet sind und auch bei provisorischen
Fahrbahnmarkierungen zu oft auf stark reflektierende Markierungen
verzichtet wird. Diese negativen Befunde gelten insbesondere auch für
die Schweizer Baustellen.
Die Schweiz liegt im Mittelfeld
Erstmals seit Einführung des Tests im Jahr 2005 erhielten zwei
Schweizer Baustellen die Schlussnote "mangelhaft". Cornaux-La
Neuveville (A5, NE) wurde unter anderem als kritisch eingestuft, weil
Bodenmarkierungen teilweise fehlen und die Verschwenkungsbereiche
nachts nicht beleuchtet sind. Die zweite "mangelhafte" Baustelle,
Bern Bümpliz-Flamatt (A12, BE), weist grosse Lücken bei der Sicherheit
der Autofahrer auf: schmale Fahrbahnen, problematische Ein- und
Ausfahrten sowie verwirrende Bodenmarkierungen. Insgesamt wurden in
den drei letzten Tests immer wieder dieselben Mängel beanstandet.
Verbesserungspotential besteht weiterhin in der Kategorie
Orientierung und Verkehrsführung bei Nacht sowie in der Kategorie
Information der Autofahrer. Hinzu kommt die ungenügende Absicherung
der Arbeitsbereiche - ein Aspekt, der in diesem Jahr bei allen fünf
getesteten Schweizer Baustellen bemängelt wurde.
Ausblick
Dank den in den letzten Jahren vom Budesamt für Strassen (ASTRA)
und den kantonalen Verwaltungen unternommenen Anstrengungen konnten
Belästigungen infolge von Baustellen durch bessere Planung und
Organisation verringert werden. Punkto Baustelleneinrichtung bedarf
es allerdings noch zusätzlicher Bemühungen, um die Sicherheit der
Autobahnbaustellen zu erhöhen. In diesem Bereich können uns die
europäischen Nachbarn als Vorbild dienen.
Das Jahr 2007 bedeutet für den Betrieb der Schweizer Autobahnen
einen Wendepunkt, denn ab dem 1. Januar 2008 ist dafür nur noch der
Bund zuständig. In Zukunft braucht es Verbesserungen im Hinblick auf
eine Vereinheitlichung der Einrichtungen und eine vermehrte Rücksicht
auf die Sicherheit aller. Der TCS wird an seiner unabhängigen
Expertenrolle in diesem Bereich festhalten und wird auch im kommenden
Jahr den Baustellentest erneut durchführen.
Die Zeitschrift "Touring" wird in ihrer Ausgabe Nr. 16 vom 27.
September 2007 einen umfassenden Bericht zum europäischen
Baustellentest veröffentlichen.
Für Bilder zum Baustellentest wenden Sie sich bitte an Dorit
Djelid, TCS-Pressedienst,  ddjelid@tcs.ch, 031 380 12 03.
Für Videoaufnahmen zu den Expertisen im Beta-Format wenden Sie sich
bitte an Thierry Pucci,  tpucci@tcs.ch, 022 417 28 46.

Kontakt:

Stephan Müller
Pressesprecher
Tel.: +41/31/380'11'44

Thierry Pucci
Dr. Ing. EPFL
Projektleiter Strassengestaltung und -verkehr
Tel.: +41/22/417'28'46

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