Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS
TCS-Batterietest: Fünf von acht Modellen mit guten Noten
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Bern/Emmen (ots)
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/pm/100000091 heruntergeladen werden -
Autobatterien sind kleine Kraftwerke, die sowohl bei heissen als auch kalten Temperaturen Höchstleistungen erbringen müssen. Der TCS hat daher in seinem aktuellen Test zusammen mit seinen Partnern zwölf Autobatterien mit 70 bis 74 Ah (Ampèrestunden) auf die Eigenschaften Kapazität, Kaltstartstrom und Haltbarkeit getestet. Ausserdem wurden die kleinen Kraftwerke noch fünf technischen Prüfungen unterzogen. Acht von den zwölf getesteten Batterien sind auch in der Schweiz erhältlich. Das Ergebnis: Fünf dieser acht Batterien konnten mit "sehr empfehlenswert" oder "empfehlenswert" bewertet werden.
Kapazität
Die Kapazität, z.B. 70 Ah gibt als wichtigste Kenngrösse einer Batterie Auskunft über die speicherbare Strommenge. Je mehr Kapazität, desto mehr Blei befindet sich in der Batterie. Der Test hat gezeigt, dass drei Batterien (Moll M3 plus K2, Banner Power Bull, und Fiamm Titanium Plus) 4 bis 5 % mehr Strom speichern können als angegeben. Die Arktis High Tech und die Global SMF57113 haben hingegen 15 % bzw. 20 % weniger Kapazität als in den Herstellerangaben vermerkt.
Kaltstartstrom
Bei diesem Test wird untersucht, ob die Batterie auch bei tiefen Temperaturen von -18 °C den vom Hersteller angegebenen Strom, meistens mehr als 600 A (Ampère), liefern kann ohne dass die Spannung unter den Normwert von 7.5 Volt sinkt. Dies ist vor allem bei Dieselfahrzeugen wichtig. Eine Batterie kann mehr Kaltstartstrom liefern, desto mehr Elektroden (Platten aus Blei und Bleidioxid) in ihr verbaut sind. Fünf Stromlieferanten erfüllten die Norm von 7,5 Volt. Die Bosch Silver lag mit 7.4 Volt auf des Messers Schneide. Die Arktis High Tech und die Banner Power Bull erreichten mit 7,3 Volt die Normvorgabe knapp nicht. Im zweiten Teil der Prüfung wird nach einer Pause von 10 Sekunden die Entladung mit 60 % des deklarierten Kaltstartstromes fortgesetzt. Bewertet wird, wie lange es dauert, bis die Spannung bei dieser Belastung auf 6 Volt sinkt. Alle Batterien, ausser der Global SMTF57113, haben die Norm der festgelegten 90 Sekunden erreicht. Für einen Kaltstart von Fahrzeugen der Kompakt- und Mittelklasse reichen in der Regel 220 bis 250 A aus. Bei Dieselfahrzeugen sind es ca. 30 bis 50 % mehr.
Haltbarkeit
Bei der Prüfung der Haltbarkeit wird die Batterie über mehrere Monate ent- und geladen. Die Norm von 180 Entlade- und Ladezyklen schafften fünf von acht in der Schweiz erhältlichen Stromlieferanten ohne Probleme. Bei einigen Modellen wurde die Anzahl Zyklen sogar deutlich übertroffen. Nur die Arktis High-Tech, die Fiamm Titanium Plus und die Global SMF57113 konnten bei dieser Disziplin die Norm nicht erfüllen.
Technische Prüfungen
Zu den Technischen Prüfungen zählen der Wasserverbrauch, die Ladungsaufnahme, Rüttelfestigkeit, das Verhalten bei Tiefentladung und die Sicherheit bei elektrostatischer Entladung. Bei diesen Tests ergaben sich fast ausschliesslich positive Ergebnisse. Keine der getesteten Batterien hatte einen übermässigen Wasserverbrauch. Dieses Ergebnis ist besonders wichtig, da moderne Batterien in der Regel wartungsfrei sind und keine Öffnung mehr zum Nachfüllen von destilliertem Wasser haben.
Hinweis
Die Lebensdauer einer Batterie beträgt normalerweise mehr als fünf Jahre. Wer im Winter bei kurzen Strecken "Stromfresser" wie Lüftung, Heizung von Front- und Heckscheibe, Sitzheizung, Lenkradheizung etc. einschaltet, sollte ab und zu eine halbe Stunde am Stück fahren, um die Batterie wieder aufzuladen. Im Pannenfall kann die PatrouilleTCS die Batterie prüfen und falls nötig und vom Hilfesuchenden gewünscht in der Regel sogar vor Ort ersetzen. Wer eine Batteriepanne vermeiden möchte, kann beim nächsten Service, vor allem aber vor der kalten Jahreszeit zusätzlich einen Batterietest in Auftrag geben. Wenn die Batterie 4-5 Jahre oder älter ist, kann ein Starthilfekabel nach DIN-Norm 72553 mitgeführt werden.
TCS-Tipps für den Batteriekauf
Die Kapazitätsgrösse einer Autobatterie, z.B. 70 Ah (Ampèrestunden) wird vom Autohersteller bei der Produktion bestimmt. Beim Ersatzkauf ist darauf zu achten, dass man eine Batterie mit der gleichen Grösse wählt. Eine geringe Abweichung nach oben, d.h. der Einbau einer Batterie von 74 Ah statt 70 Ah, ist unproblematisch. Batterien ohne Deckelchen sind "pflegeleicht". Man muss sich nicht mehr ums Wasser kümmern. Der TCS-Batterietest hat gezeigt, dass sich Batterien dieser Bauart durch einen geringen Wasserverbrauch auszeichnen. Beim Batterietest durch einen Fachmann (Garage, Fachwerkstatt), empfiehlt der TCS folgendes Vorgehen: Offerte verlangen, denn die Preisunterschiede können beachtlich sein. Das Einholen einer Zweitofferte bei einem anderen Anbieter kann sich lohnen. TCS-Mitglieder können die Batterie bei einem Technischen Zentrum des TCS testen lassen.
In der Eurotax-Publikation "Kalkulation" wird das Auswechseln in der Regel mit einem Arbeitsaufwand von 12 Minuten veranschlagt. Die Kosten für das Auswechseln einer Batterie sollten CHF 25 nicht übersteigen. Wird ausserdem der Ladestrom geprüft, werden in der Regel weitere CHF 25 in Rechnung gestellt.
Bei der Bemessung des Batteriepreises kommt folgende Faustregel zum Zuge. Bei der alten Batterie Kapazität ablesen, z.B. 70 Ah. Mit CHF 4.- pro Ah multiplizieren ergibt einen Preis von CHF 280. Ein Preis unter CHF 4.- pro Ah wird als günstig erachtet. Bei einem Preis über CHF 315.- (70 x CHF 4.50) lohnt sich das Aushandeln eines Rabatts.
Weitere Informationen sind unter www.infotechtcs.ch abrufbar.
Kontakt:
Erich Schwizer
Projektleiter, Technik und Umwelt
Tel.: +41/41/267'18'33