Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS
Patrouille TCS im Grosseinsatz: Fast 3'500 Einsätze an einem Tag
Bern (ots)
Bei den winterlichen Witterungsbedingungen der letzten Tage stehen die TCS-Patrouilleure im Grosseinsatz. So gingen am schneereichen Samstag auf die Nummer der Strassenhilfe 140 knapp 3'500 Anrufe ein (normaler Tag rund 1'500 Anrufe). Grund waren häufig liegengebliebene Automobilisten, die noch mit Sommerreifen unterwegs wagen und vom Schnee kalt erwischt wurden. Aber die Patrouilleure mussten auch wegen Batteriepannen ausrücken. Wer sicher durch die kalte Jahreszeit fahren will, montiert von Oktober bis Ostern Winterreifen und hält sich an die TCS-Ratschläge.
Wer im Winter mit Sommerreifen herumfährt, handelt fahrlässig. Wenn die ersten Schneeflocken fallen, sollten die Winterreifen auf dem Fahrzeug montiert sein. Winterreifen müssen auf alle vier Räder montiert werden. Haben die Reifen unterschiedliche Profiltiefen mit mehr als 1 mm Unterschied sollten die besseren Reifen - unabhängig von der Antriebsart - immer auf die Hinterachse (Führungsachse) montiert werden. Wichtig ist, dass Winterreifen mindestens vier Millimeter Profiltiefe (gesetzliches Minimum bei 1,6 mm) aufweisen, da sie sonst ihre typischen Wintereigenschaften (kürzerer Bremsweg, mehr Zugkraft und besserer Aquaplaning-Schutz) verlieren. Geländewagen sind häufig ab Werk mit Ganzjahresreifen ausgerüstet, die auf Schnee allerdings nur eine Kompromisslösung darstellen. Daher sollten auch Geländewagen im Winter mit den geeigneten Winterreifen ausgerüstet werden.
Was spricht für Winterreifen? Gute Winterreifen bewähren sich sowohl auf nasser als auch schneebedeckter Fahrbahn. Dank ihrem Reifenprofil, das feine Lamellen aufweist, können sie sich im Schnee richtig festkrallen. Zudem ist die Gummimischung weicher und auf kalte Temperaturen (ab 7 Grad) abgestimmt. Winterreifen sind also optimal auf die kalte Jahreszeit abgestimmt und bürgen für eine optimale Haftung bei Schnee und Regen.
Sommerreifen im Winter Sommerreifen sind bereits bei tieferen Temperaturen ungeeignet, denn die Profilgestaltung sowie die Gummimischung sind anders als beim Winterreifen. So wird bei tiefen Temperaturen die Gummimischung des Sommerreifens hart und unelastisch und der Reifen kann dadurch die geforderten Leistungen nicht mehr erbringen. Der Bremsweg auf Schnee mit Sommerreifen ist rund doppelt so lang als mit Winterreifen. Die Testergebnisse des aktuellen Winterreifentests können auf www.reifen.tcs.ch abgerufen werden.
Es gibt keine gesetzliche Vorschrift, ein Fahrzeug mit Winterreifen auszurüsten. Wer jedoch infolge ungenügender Bereifung einen Unfall verursacht oder mitverursacht, muss je nach Umständen mit einer Kürzung oder Rückforderung der Versicherungsleistungen rechnen und wird ausserdem zu einer Busse (wegen Grobfahrlässigkeit bzw. Benutzen eines nicht betriebssicheren Fahrzeugs) verurteilt. Deshalb gilt: Rechtzeitig auf Winterreifen umstellen und die Sommerreifen richtig lagern, denn durch die richtige Lagerung kann die Lebensdauer verlängert werden. Winterreifen, die älter als 10 Jahre sind, sollten nicht mehr verwendet werden, da die Haftungseigenschaften unzureichend sind. Wichtig ist aber nicht nur der richtige Reifen, sondern auch der richtige Reifendruck. Dieser sollte daher regelmässig überprüft werden.
Sicher auf der Strasse Nicht nur die Winterreifen sind das A und O auch die richtige Fahrweise spielt bei winterlichen Verhältnissen eine grosse Rolle. Die optimale Vorbereitung bieten die Kurse "Fahren auf Eis und Schnee" von Test & Training TCS, die im Winter an vier verschiedenen Orten angeboten werden. Der TCS empfiehlt das Besuchen eines solchen Kurses. Weiterführende Informationen gibts unter www.test-und-trainingtcs.ch
Fahren mit Guckloch ist gefährlich Wer weder Garage noch Unterstand besitzt, muss bei winterlichen Verhältnissen am Morgen genügend Zeit einplanen, um klare Sichtverhältnisse zu schaffen. Was bedeutet das konkret? Lichter, Rückstrahler, Scheiben und Rückspiegel sind (gemäss Artikel 57, Absatz 2 der Verkehrsregelverordnung) sauber zu halten. Der TCS empfiehlt, das Auto mit einem stabilen Eiskratzer und einem Schneebesen von Eis und Schnee zu befreien. Wer sich nicht daran hält gefährdet sich und andere Verkehrsteilnehmer und riskiert obendrein noch eine Busse.
Wintercheck in den Technische Zentren des TCS Wer sichergehen will, dass sein Fahrzeug im Winter gut über die Runden kommt, lässt einem Wintercheck in einem der 18 Technischen Zentren des TCS durchführen. In diesem werden die Reifen, Motor, Kühlsystem, Scheibenwaschanlage, Beleuchtung sowie die elektrische Anlage uvm. geprüft. Weitere Infos unter www.tcs.ch.
Weitere Tipps zur Wintervorbereitung
Batterie: Starterbatterien haben in der Regel eine Lebensdauer von mehr als fünf Jahren. Kennt man das Alter nicht genau die Batterie durch den Fachmann prüfen lassen.
Beleuchtung: Beleuchtungseinheiten regelmässig durch einen kurzen Rundgang um den Wagen bei eingeschaltetem Stand- und Abblendlicht kontrollieren.
Türgummi/Dichtung: Zugefrorene Türen wegen angefrorenen Türgummis? Türgummies und Schlösser mit handelsüblichen Mitteln behandeln.
Scheibenwaschanlage und Wischerblätter: Rechtzeitig auf wintertaugliches Scheibenwaschmittel umstellen, Wischblätter kontrollieren und gegebenenfalls ersetzen.
Eis und Schnee: Ins Auto gehören Eiskratzer mit Kunststoff-Kanten, Schneebesen und Handschuhen. Gummibodenmatten halten das Schmelzwasser von den Schuhen zurück und lassen sich besser reinigen. Sehr praktisch ist auch eine Frostschutz-Plane, die beim morgendlichen Abkratzen von Schnee- und Eis viel Zeit ersparen kann.
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