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TCS-Kindersitztest: Top und Flop

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Bern (ots)

Im zweiten TCS-Kindersitztest 2013 wurden 13 Produkte untersucht. Geprüft wurden die Sicherheit bei einer Kollision, die Bedienung und Ergonomie sowie die Gebrauchseigenschaften und vorhandene Schadstoffe. Auffallend ist die grosse Spanne zwischen "nicht empfehlenswert" und "hervorragend".

Im zweiten Teil des TCS-Kindersitztests wurden 13 Kindersitze aus allen Gewichtsklassen auf die Aspekte Sicherheit, Bedienung und Ergonomie, Schadstoffgehalt sowie Reinigung und Verarbeitung hin untersucht. Dabei konnte in einem Fall sogar die Note "hervorragend" mit fünf Sternen vergeben werden. Weiter wurde die Bewertung "sehr empfehlenswert" in fünf Fällen erreicht. Für jede Altersgruppe stehen somit mehrere gute Kindersitze zur Auswahl. Vier Produkte fielen durch und erhielten nur einen von fünf möglichen Sternen.

Viele Sitze werden mit Isofix montiert

Acht von 13 Kindersitzen lassen sich auch - die Modelle Römer Max-Fix und Casualplay Q-Retractor Fix ausschliesslich - mit Isofix im Fahrzeug fixieren. Diese Montagevorrichtung ist praktisch in allen Neufahrzeugen vorhanden und erleichtert die Kindersitz-Montage. Allerdings sind Kindersitze mit Isofix-Montagemöglichkeit 50 bis 200 Franken teurer als vergleichbare Produkte.

Einmal top und vier Mal Flop! Der überarbeitete Cybex Juno 2 Fix wurde mit fünf Sternen ausgezeichnet, da Sicherheit und jetzt auch die Bedienung auf höchstem Niveau rangieren. Im Vorjahrestest erreichte die erste Version Juno Fix u.a. wegen grosser Gurtlänge vier Sterne. Die Babyschalen Aton - ebenfalls von Cybex - wiesen mit und ohne Isofix-Basis erhöhte Schadstoffwerte auf, was sich im Testergebnis in einer Abwertung niederschlug.

Am unteren Ende der Notenskala sind der Axkid Kidzofix, der Nania Babyride sowie die beiden Römer Max-Fix und Xtensafix anzutreffen. Der Kombinationssitz von Axkid wies sowohl bei der Schadstoffprüfung als auch bei der Sicherheit Schwächen auf. Beim rückwärtsgerichteten Einbau waren die Isofix-Verankerungen des Sitzes der Wucht des harten Frontalaufpralls mit 64 km/h nicht gewachsen. Die Babyschale von Nania erreichte bei den Seitenaufpralltests mangelhafte Resultate, was zur Abwertung auf nur einen Stern führt.

Der rückwärtsgerichtete Isofix-Kindersitz Römer Max-Fix hätte bei Sicherheit und Bedienung vier Sterne erreicht, doch bewirkte das Ergebnis der Schadstoffprüfung eine Abwertung des Gesamtresultats. Der Xtensafix weist als Novum einen Hosenträgergurt auf, der auch für grössere Kinder bis ca. 6 Jahre verwendet werden kann. Doch fallen die Frontalaufpralltests durch das Verrutschen des Gurtes beim grossen Dummy so schlecht aus, dass das Endergebnis "nicht empfehlenswert" lautet.

Über gute Sicherheit und einfache Handhabung verfügen sowohl der Casualplay Q-Retractor Fix, Recaro Monza Nova 2 mit und ohne Seatfix (Isofix-Verankerung), Römer Kidfix XP SICT sowie Storchenmühle Solar und sind somit als "sehr empfehlenswert" ausgezeichnet worden. Der zweite getestete Kindersitz von Storchenmühle, der Starlight SP, schnitt mit "empfehlenswert" ab.

Wie wurde getestet? Mittels Frontal- und Seitenaufpralltests wurde die Sicherheit der Kindersitze in allen Konfigurationen untersucht. Bedienung und Ergonomie wurden ebenfalls genau unter die Lupe genommen. Dabei wurde vor allem untersucht, wie einfach ein Sitz eingebaut werden kann und wie das Kind darin untergebracht ist. Nur bei gutem Abschneiden in den Testkriterien Sicherheit und Bedienung/Ergonomie wurde eine gute Bewertung vergeben.

Weitere Informationen

Schadstoffprüfung

Die Schadstoffprüfung wurde durch die "Stiftung Warentest" in Auftrag gegeben. Untersucht wurden die Sitze auf den Gehalt von PAK's, Phthalaten, Flammschutzmitteln, phenolischen Verbindungen, Organozinn, AZO-Farbstoffen, Formaldehyd und Schwermetallen. Dabei wurden alle Teile des Sitzes untersucht, mit denen ein Kind in Berührung kommt. Die Prüfung und Bewertung erfolgt dabei anhand des Dokuments ZEK 01.4-08 (u. a. Bestandteil der GS-Prüfung), der Richtlinie 1907/2006/EG ("REACH"), der EN-71-9 ("Spielzeugrichtlinie") und dem Standard Ökotex 100.

Ratgeber "Auto-Kindersitze 2013" Weitere Informationen über Kinder-Insassensicherheit, Kauftipps und der aktuelle TCS-Kindersitztest sind im neusten Ratgeber "Auto-Kindersitze 2013" zusammengefasst. Beim Kindersitzeinbau helfen auch Einbauvideos, die direkt über einen Pixel-Code in der Broschüre oder auf der Homepage abgerufen werden können. Der Ratgeber ist das Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit des TCS und der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu). Der Ratgeber kann sofort unter www.kindersitze.tcs.ch bestellt werden oder ist bei der bfu in Bern erhältlich. Der Ratgeber ist kostenlos.

Vorschriften bei der Kindersicherheit

Seit rund drei Jahren müssen Kinder bis 12 Jahre oder 150 cm (was zuerst eintrifft) in einem entsprechenden Kindersitz gesichert sein. Bei einem gebrauchten Kindersitz muss darauf geachtet werden, dass er nicht zu alt ist (vor 1995). Dies lässt sich am besten an der orangefarbigen Etikette am Kindersitz erkennen. Auf dieser muss die Prüfnummer mit den Anfangsziffern 03 oder 04 stehen. Mehr Informationen sind im neunsprachigen Flyer "Kinder im Auto" enthalten, der unter www.ratgeber.tcs.ch bestellt werden kann.

Bis Ende 2013 sind die ersten nach der neuen ECE-Regelung "i-Size", auch R-129 genannt, geprüften Rückhaltesysteme zu erwarten. Wichtig zu wissen: Bis auf weiteres wird die bestehende Norm ECE-R44.04 ihre Gültigkeit behalten. Sie darf parallel dazu weiterverwendet werden, somit sind die aktuellen Kindersitze noch während mehrerer Jahre kauf- und einsetzbar. Die Schweiz wird voraussichtlich im 2014 die neue Regelung behandeln. Diese soll bewirken, dass Kinder in Kindersitzen nach R-129 bis zum Alter von 15 Monaten rückwärts gesichert werden. Das dürfte der richtige Weg sein, denn heutzutage wird die Babyschale oft schon nach 9 Monaten (entspricht ca. 9 kg) durch einen meist vorwärts gerichteten Kindersitz ersetzt, was Einbussen bei der Sicherheit gleichkommt. Doch bereits eine herkömmliche Babyschale lässt sich bis zum Alter von 15 Monaten oder sogar länger verwenden. Weiter werden Kindersitze bereits bei der neuen Zulassung auf ihren Schutz beim Seitenaufprall geprüft werden, was der TCS bereits seit Jahren fordert und nun umgesetzt wird. Diese sicherheitsrelevante Eigenschaft überprüft der TCS in seinem Test bereits seit mehr als zehn Jahren. Sobald Produkte nach der neuen Norm verfügbar sein werden, wird sie der TCS testen.

TCS-Mitgliedervorteile

TCS-Mitglieder profitieren bei Pro Baby und Autour de Bébé von einem Rabatt von 15% auf Kindersitze, die beim TCS-Test mindestens mit der Note "empfehlenswert" bewertet wurden. Weiter können hier sowie in allen Baby-Rose-Fachgeschäften gebrauchte Kindersitze überprüft werden (für Mitglieder kostenlos).

Kontakt:

Stephan Müller, Mediensprecher TCS, 058 827 34 41, 079 302 16 36,
stephan.mueller@tcs.ch

Die TCS-Bilder sind auf Flickr -
www.flickr.com/photos/touring_club/collections.
Die TCS-Videos sind auf Youtube - www.youtube.com/tcs.
Weitere Infos unter auf unserer Internetseite inkl. Einbauvideos:
www.kindersitze.tcs.ch

www.pressetcs.ch

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