Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS
Alkohol verursacht mehr schwere Unfälle in der Westschweiz als in der Deutschschweiz
Vernier (ots)
Prozentual gesehen haben die Genfer im Jahr 2019 den Rekord für die meisten alkoholbedingten Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden aufgestellt. Es folgen die Kantone Nidwalden, Wallis, Jura und Tessin. Im Vorfeld der Festtage macht der TCS alle Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren von Alkohol am Steuer aufmerksam.
Wer fährt, trinkt nicht. Obwohl dieses Motto allgemein bekannt ist, ist die Anzahl der alkoholbedingten Unfälle mit schweren Personenschäden -über alle Verkehrsteilnehmer verteilt- in der gesamten Schweiz von 0.40 Unfällen je 10'000 Einwohner im Jahr 2018 auf 0.44 im Jahr 2019 gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von 10%. Die dem Bundesportal Geo.Admin.ch entnommenen Angaben weisen zudem deutliche regionale Unterschiede auf.
5 Deutschschweizer Kantone über dem Schweizer Durchschnitt
Bei der Anzahl alkoholbedingter Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten oder Todesopfern liegt Genf mit 1.00 Unfällen pro 10'000 Einwohner weiterhin an der Spitze der Rangliste, gefolgt von Nidwalden (0.93) und dem Kanton Wallis (0.76). In den drei genannten Kantonen erhöhte sich dieser Anteil seit 2018, wo er bei 0.81, 0.47 bzw. 0.67 lag.
Die Kantone Jura, mit 0.68 Unfällen mit schweren Personenschäden pro 10'000 Einwohner (im Vergleich zu 0.41 im Jahr 2018), Tessin 0.68 (0.57), Basel-Stadt 0.56 (0.41), Waadt 0.55 (0.48) und Schaffhausen 0.49 (0.49) liegen weiterhin über dem Landesdurchschnitt von 0.44. Die Kantone Freiburg 0.44 (0.38), Thurgau 0.47 (0.37) und Glarus 0.50 (0.25) liegen im Gegensatz zu 2018 nicht mehr unter dem Schweizer Durchschnitt. Im Kanton Luzern 0.24 (0.15), im Kanton Zürich 0.36 (0.32) und im Kanton Bern 0.38 (0.36) wurden Zunahmen verzeichnet.
Obwalden und Appenzell Innerrhoden zeichnen sich aus
Die einzigen beiden Kantone, in denen sich 2019 keine Unfälle mit Schwerstverletzten oder Todesfällen durch Alkohol am Steuer ereignet haben, sind Obwalden und Appenzell Innerrhoden. Uri und Appenzell Ausserrhoden, die sich im Vorjahr damit auszeichneten, wiesen 2019 0.27 bzw. 0.36 Fälle pro 10'000 Einwohner auf. Damit liegen sie weiterhin unter dem Landesdurchschnitt.
In sechs Kantonen sank 2019 die Anzahl der Unfälle mit Schwerverletzten pro 10'000 Einwohner. Dies sind Basel-Landschaft mit 0.17 (gegenüber 0.21 im Jahr 2018), Solothurn 0.26 (0.33), Aargau 0.29 (0.37), St. Gallen 0.32 (0.40), Neuenburg 0.40 (0.45) und Zug 0.39 (0.48). Die Anzahl der Unfälle mit schweren Personenschäden in Graubünden und Schwyz blieb mit 0.25 Fällen pro 10'000 Einwohner stabil.
Genf, Waadt und Wallis beklagen die meisten Todesopfer
Die meisten Todesopfer forderte der Alkoholkonsum auf den Strassen der Kantone Genf, Waadt und Wallis, wo 2019 in jedem Kanton 4 Unfälle mit Todesfolge zu verzeichnen waren. Der Kanton Bern folgt mit 3 tödlichen Unfällen, vor Freiburg (2), Graubünden, Tessin und Zürich (1). Trotz einer hohen Unfallrate mit schweren Personenschäden sind auf den Strassen Nidwaldens keine Unfälle mit Todesfolge zu beklagen. Insgesamt verursachte der Alkohol im Jahr 2019 den Tod von 20 Personen auf Schweizer Strassen.
Die Empfehlungen des TCS
Der TCS weist darauf hin, dass man am Steuer seines Fahrzeuges stets im Besitz seiner vollen geistigen und körperlichen Fähigkeiten sein muss. Während der kommenden Festtage macht es Sinn, im Voraus einen Fahrer zu bestimmen, der keinen Alkohol konsumiert und alle sicher heimfährt. Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Aktion des Freiwilligendienstes Nez Rouge, der die Feiernden in dieser Zeit üblicherweise sicher nach Hause bringt, nicht statt. So oder so sollte man sich zwischen Trinken und Autofahren entscheiden.
Informationen über Alkohol und seine Gefahren sowie weitere Tipps finden sich hier: https://www.tcs.ch/de/testberichte-ratgeber/ratgeber/unfallursachen/alkohol.php
Detaillierte Tabelle auf Anfrage erhältlich
Quelle: Geo Admin https://tinyurl.com/y5su3kgz
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