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TCS Sommerreifentest: Der schwächste Reifen verliert knapp 7 Meter an Bremsweg auf nasser Strasse

TCS Sommerreifentest: Der schwächste Reifen verliert knapp 7 Meter an Bremsweg auf nasser Strasse
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Vernier/Ostermundigen (ots)

Für den Sommerreifentest 2024 hat der Touring Club Schweiz erstmals Reifen der beliebten Kompakt-SUV-Dimension 215/55 R17 unter die Lupe genommen. 16 Reifen wurden unter den Kriterien Fahrsicherheit und Umweltbilanz getestet. Drei Marken stechen besonders positiv hervor, ein Reifen wurde mit "bedingt empfehlenswert" beurteilt.

Es tut sich was im Reifenmarkt. Erstmals haben es auch unbekannte Marken nach vorne geschafft. Grundsätzlich fällt das Fazit zu der getesteten Dimension im diesjährigen Reifentest positiv aus: Von den 16 Reifenmodellen werden drei mit "sehr empfehlenswert", 12 mit "empfehlenswert" und ein Reifen mit dem Schlussresultat "bedingt empfehlenswert" bewertet. Trotz des erfreulichen Gesamtbild des Tests, sind die Unterschiede in manchen Testkriterien beachtlich. Deutlich wird dies am Beispiel der unterschiedlichen Bremswege und der noch verbleibenden Restgeschwindigkeiten der meisten Reifen.

Die Reifen der Dimension 215/55 R17 98W eignen sich für SUVs der unteren Mittelklasse (Kompakt-SUV) sowie für Fahrzeuge der Mittelklasse wie etwa VW T-Roc, Audi Q2, Hyundai Kona, Renault Mégane oder Scénic, Skoda Karoq oder Ford C-Max. Die Testresultate wurden mit einem VW T-Roc eingefahren.

Ein Südkoreaner gesellt sich zu den ersten drei

Die Testsieger kommen aus dem Hause Continental, Michelin und Kumho. Während der erstmals getestete Continental PremiumContact 7 in der Fahrsicherheit aufgrund seiner klar überdurchschnittlichen Performance deutlich den Massstab setzt und sich klar von den Mitbewerbern durch seine Leistung abhebt, gilt das gleiche für den Michelin Prmacy 4+, der sich bei der Umweltbilanz unter den ersten Drei klar abhebt. Speziell beim Nassbremsen ist der Abstand des Continental zum Rest des Feldes besonders gross. Seine Leistung hebt sich deutlich vom Feld ab, ist sein Bremsweg gegenüber dem Letzten der Tabelle doch fast sieben Meter kürzer.

Der südkoreanische Kumho Ecsta HS52 hingegen bewegt sich bei der Fahrsicherheit auf Niveau des Michelin und bei der Umweltbilanz auf Niveau des Continental. Dabei hervorzuheben ist jedoch, dass der Michelin als einziger Reifen im Testfeld in beiden Säulen gut abschneidet und somit unter die Kategorie besonders ausgewogen fällt. Der Continental als auch der Kumho kommen bei der Umweltbilanz wegen ihres vergleichsweisen hohen Gewichts nicht über ein befriedigendes Resultat hinaus. Alle drei bieten aber eine überdurchschnittlich hohe prognostizierte Laufleistung im Verschleisstest sowie einen geringen (Michelin Primacy+ sogar einen sehr geringen) Abrieb.

Reifen im guten Mittelfeld

Die Produkte von Debica, Dunlop, Bridgestone und Fulda finden sich auf den weiteren Plätzen und verpassen knapp das Gesamturteil "sehr empfehlenswert". Der Debica Presto UHP 2 und der Dunlop Sport Maxx RT2 verpassen in beiden Säulen nur knapp ein gutes Resultat und schliessen den Test mit der Schlussbeurteilung "empfehlenswert" ab. Der neu auf dem Markt erhältliche Bridgestone Turanza 6 verpasst bei der Fahrsicherheit eine gute Bewertung, kann aber dank der guten Umweltbilanz ein paar Plätze im Ranking gut machen. Der Fulda SportControl 2 kann wiederum in beiden Säulen keine gute Bewertung einfahren und schliesst den Test entsprechend der Berechnung ebenfalls mit 58 Prozent ab.

Auf den weiteren Plätzen finden sich der Hankook Ventus Prime4, der Goodyear EfficientGrip Performance 2 und der Falken Ziex ZE 310 EcoRun. Der Hankook weist leichte Schwächen auf Nässe auf, wird aber bei der Umweltbilanz als gut bewertet. Der Goodyear beansprucht zwar die Bestnote im Test bei der Umweltbilanz für sich, kann beim diesjährigen Test bei der Fahrsicherheit respektive seiner Performance auf trockener Fahrbahn nicht überzeugen. Der Falken kommt wiederum in beiden Säulen nicht über eine befriedigende Bewertung hinaus. Er weist einerseits auf trockener Fahrbahn Schwächen auf und ist gleichzeitig der schwerste Reifen im Test, was zur Abwertung der Umweltbilanz führt.

Die nächsten fünf mit der Schlussbeurteilung "empfehlenswert" werden, mit Ausnahme des Semperit, sowohl bei der Fahrsicherheit als auch bei der Umweltbilanz mit "befriedigend" bewertet. Anders als bei den vorher genannten Modellen (mit Ausnahme des Bridgestone), die entweder auf trockener oder nasser Fahrbahn befriedigend abschnitten, weisen diese Reifen in diesen beiden Unterkriterien (leichte) Schwächen auf, die beide zur Abwertung der Fahrsicherheit führen.

Das Schlusslicht

Das Resultat "bedingt empfehlenswert" erhält der Vredestein Ultrac. Dieser Reifen wird aber nicht wegen seiner Fahrsicherheit abgewertet, denn er bietet sowohl auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn gute und sichere Fahreigenschaften, sondern aufgrund der geringen, prognostizierten Laufleistung. Da diese im Vergleich zum Testfeld deutlich geringer ausfällt, bildet er das Schlusslicht. Trotzdem kann der Reifen für "Wenigfahrer" aufgrund der guten Noten in der Fahrsicherheit eine gute Alternative darstellen.

Zwei-Säulen Bewertung: Fahrsicherheit und Umweltbilanz

Seit 2023 werden die Reifentests entsprechend der Zwei-Säulen-Bewertung veröffentlicht - die Gesamtnote setzt sich aus 70 Prozent "Fahrsicherheit" und 30 Prozent "Umweltbilanz" zusammen.

Die "Fahrsicherheit" umfasst beim Sommerreifentest die Kriterien "Fahrverhalten auf trockener und nasser Fahrbahn". Bei der "Umweltbilanz" finden sich Kriterien wie prognostizierte Laufleistung, Abrieb, Kraftstoffverbrauch, Gewicht, Geräusch sowie das Kriterium Nachhaltigkeit. Letzteres befasst sich vor allem mit den Produktionsstätten respektive den dazugehörigen Zertifikaten, aber auch dem Reifen selbst. Hierbei wird betrachtet, ob es sich um einen Neu- oder runderneuerten Reifen handelt und etwa ob am Reifen Produktionsrückstände vorhanden sind, die auf den ersten Kilometern unkontrolliert und unnötig in die Umwelt gelangen. Zudem wurde im Rahmen des Tests eine PAK-Schadstoffanalyse (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) durchgeführt.

Alle Reifen auf dem TCS Online-Portal zum Vergleichen

Auf dem 2023 lancierten und europaweit einzigartige Portal tcs.ch/reifensuche können Tausende von Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen von rund 50 Markenherstellern auf Fahrsicherheit, Treibstoffverbrauch/Effizienz, Komfort/Geräusch und Nachhaltigkeit/Verschleiss mit Filterfunktion verglichen werden.

Autofahrerinnen und Autofahrer sollten bei der Reifenwahl bewusst sein, dass es sowohl bei der Fahrsicherheit als auch bei der Umweltbilanz grosse Unterschiede bei der Performance gibt. Nicht der Preis sollte im Vordergrund stehen, sondern die Leistung eines Reifens und die eigenen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Der TCS empfiehlt, besonders der Fahrsicherheit viel Beachtung zu schenken und einen Reifen zu wählen, der mindestens "empfehlenswert" ist

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Tipps des TCS

  • Kaufen Sie neue Reifen, die nicht älter als drei Jahre sind. Damit profitieren Sie von den technischen Weiterentwicklungen und Verbesserungen der Reifenhersteller. Auskunft über das Alter der Reifen gibt die DOT-Angabe auf dem Reifen.
  • Verwenden Sie immer vier Reifen des gleichen Modells und Typs.
  • Montieren Sie bei unterschiedlicher Profiltiefe die besseren Reifen auf die Hinterachse, da diese durch ihr Seitenführungspotenzial die Fahrstabilität insbesondere bei Kurvenfahrt bestimmt.
  • Die Sommerreifen sollten im Frühjahr noch ein Restprofil von 3 mm aufweisen. Dies gilt auch bei Ganzjahresreifen (mit dem Einfränkler-Trick lässt sich die Profiltiefe einfach messen).
  • Fahren Sie im Sommer keine Winterreifen.

Pressekontakt:

Vanessa Flack, Mediensprecherin TCS
Tel. 058 827 34 41 | vanessa.flack@tcs.ch

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