Alle Storys
Folgen
Keine Story von Bundesamt für Statistik mehr verpassen.

Bundesamt für Statistik

Lohnindex 2000

Neuenburg (ots)

Erneute Reallohneinbusse (-0,3%) trotz deutlicher Erhöhung der
Nominallöhne im Jahr 2000 (+1,3%)
Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für
Statistik (BFS) stieg der Nominallohnindex im Jahr 2000 um
durchschnittlich 1,3% gegenüber dem Vorjahr und erreichte 106,9
Punkte (1993 = 100). Diese gesamtwirtschaftliche Lohnerhöhung
reflektiert den mittleren Anstieg der Effektivlöhne um 1,4%, der in
den gesamtarbeitsvertraglichen Lohnvereinbarungen für 2000
ausgehandelt wurde. Nachdem die Nominallöhne während zahlreicher
Jahre unter Druck standen, profitierten sie im Jahr 2000 von der
günstigen Wirtschaftslage in der Schweiz Ende 1999. Der durch Abzug
der Teuerung ermittelte Reallohnindex  sank um 0,3% (100,3 Punkte).
Nominallöhne: stärkste Erhöhung seit 1997
Der Index der Nominallöhne legte im Jahr 2000 um 1,3% zu, während
er 1997 lediglich um 0,5%, 1998 um 0,7 % und 1999 um 0,3% gestiegen
war.
Diese erfreuliche Zunahme ist auf den deutlichen
Konjunkturaufschwung im Jahr 1999 und die positiven
Wachstumsprognosen für das Jahr 2000 zurückzuführen. Ausserdem
bewegte sich die Jahresinflationsrate im Herbst 1999 - zum Zeitpunkt
der Lohnverhandlungen für das Jahr 2000 - im Rahmen zwischen 0,9% und
1,2 %, und die Prognosen für 2000 gingen von einem konstanten
Teuerungsniveau aus.
Entwicklung nach Wirtschaftssektoren und -branchen
Nach Wirtschaftssektoren betrachtet nahmen die Nominallöhne
zwischen 1999 und 2000 im primären Sektor im Mittel um 1,9%, im
sekundären Sektor um 1,5% und im tertiären Sektor um 1,1% zu.
Die überdurchschnittliche Lohnsteigerung im sekundären Sektor
(+1,5%) ist das Ergebnis stärkerer Lohnerhöhungen als 1999, und zwar
in allen Branchen dieses Sektors. Demgegenüber erklärt sich die
unterdurchschnittliche Lohnsteigerung im Dienstleistungssektor
(+1,1%) durch die deutlichen Unterschiede in der Lohnentwicklung je
nach Branche. Klar überdurchschnittliche Lohnerhöhungen verzeichneten
die Versicherungen (+2,8%), die Banken (+2,3%), die mit dem Kredit-
und Versicherungsgewerbe verbundenen Tätigkeiten (+2,6%) sowie die
sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen (+2,3%).
Steigerungen von weniger als 1% notierten dagegen das
Unterrichtswesen (+0,7%), das Gastgewerbe (+0,7%), das Gesundheits-
und Sozialwesen (+0,6%), die Kategorie Verkehr und
Nachrichtenübermittlung (+0,3%) sowie der Handel und Reparatur von
Automobilen (+0,3%).
Entwicklung der Nominallöhne von 1993-2000
Ueber einen längeren Zeitraum (1993-2000) hinweg betrachtet, zeigt
es sich, dass die Branchen mit dem traditionell höchsten Lohnniveau
tendenziell auch von den stärksten Lohnerhöhungen profitieren. Das
gilt insbesondere für die Banken, die Versicherungen und die mit dem
Kredit- und Versicherungsgewerbe verbundenen Tätigkeiten.
Demgegenüber verzeichnen die öffentliche Verwaltung und das
Unterrichtswesen, die ebenfalls ein relativ hohes Lohnniveau
aufweisen, Lohnzuwachsraten, welche unter dem schweizerischen Mittel
liegen.
Reallohnentwicklung: erneuter Kaufkraftverlust
Nach Abzug der Jahresteuerung von durchschnittlich 1,6% ergibt
sich für das Jahr 2000 eine Reallohneinbusse  von 0,3%. Die Kaufkraft
der Löhne hatte bereits 1993 (-0,7%), 1995 (-0,5%) und 1999 (-0,5%)
abgenommen. Somit stiegen die Reallöhne von 1993-2000 lediglich um
0,3%.
Entwicklung der Kaufkraft der Löhne nach Wirtschaftssektor und
-branche
In der Periode von 1993-1999 waren je nach Branche deutliche
Unterschiede in der Reallohnentwicklung festzustellen.
Im Vergleich zu den beiden anderen Wirtschaftssektoren
verzeichnete der sekundäre Sektor mit einem prozentualen Anteil von
rund 0% die schwächste Zunahme in diesem Zeitraum.  Einen
Kaufkraftverlust erlitten insbesondere die Löhne in der
Nahrungsmittelindustrie (-0,3%), in der Metallbe- und -verarbeitung
(-0,3%), in der Textilindustrie (-1,2%), im Papier- und Druckgewerbe
(-1,8%) und in der Maschinenindustrie (-1,8%). Stagnierende Reallöhne
verzeichnete das Baugewerbe (0%). Einzig die Abteilung, welche auch
die chemische Industrie umfasst, zeichnet sich durch eine deutliche
Zunahme der Reallöhne um 3,2% aus.
Während derselben Zeit erhöhten sich die Reallöhne im tertiären
Sektor um durchschnittlich 0,6%. Weit über dem schweizerischen Mittel
(von 0,3%) liegende Steigerungen notierten die Banken (+7,3%), die
Versicherungen (+8,8%) und die mit dem Kredit- und
Versicherungsgewerbe verbundenen Tätigkeiten (+8,1%). Zu den
Branchen, die Reallohneinbussen hinnehmen mussten, gehörten
beispielsweise der Verkehr (-4,6%), die öffentliche Verwaltung
(-1,6%), das Unterrichtswesen (-1,5%) das Gastgewerbe (-0,6%) sowie
das Gesundheits- und Sozialwesen (-0,5%).
Steckbrief zur Statistik der Lohnentwicklung
Bezeichnung: Statistik der Lohnentwicklung
Datenquelle: Der offizielle Index der Lohnentwicklung wird anhand
der Daten in den Unfallmeldungen berechnet, welche die Sammelstelle
für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) an das BFS
übermittelt. Informationsquelle der SSUV sind die Schweizerische
Unfallversicherungsanstalt (Suva) sowie private
Versicherungsunternehmen.
Zweck: Messung der jährlichen Entwicklung der Löhne als Preis der
Arbeit (reine Entwicklung)
Definition des Lohns: Bei der Berechnung des Indexes wurde der
Lohn über folgende Konzepte definiert: Bruttogrundlohn,
Teuerungszulage, 13. Monatslohn. Akkord- und Provisionszahlungen,
Familienzulagen, Gratifikationen sowie Naturallöhne werden zwar
erhoben, sind jedoch gemäss den internationalen Normen von der
Berechnung ausgeklammert.
Referenzbevölkerung: Die Lohnentwicklung wird nach dem
Inlandkonzept gemessen. Dabei dient die Gesamtheit der Arbeitnehmer,
die in einer Produktionseinheit auf schweizerischem Wirtschaftsgebiet
tätig sind, als Referenzbevölkerung. Jede/r beschäftigte/r
Arbeitnehmer/in wird nach der Hauptaktivität seines/ihres Betriebs
eingeordnet. Die Löhne der Teilzeitarbeitenden sind nicht in den
Index integriert. Auf den Unfallmeldungen werden die Löhne der
mittleren und oberen Kader über dem maximal versicherten Verdienst
nicht systematisch erfasst. Der maximal versicherte Verdienst wurde
per 1. Januar 2000 auf 8900 Franken festgelegt. Zur Schätzung der
effektiven Kaderlöhne verwenden wir eine Hochrechnungsmethode auf der
Basis der Hypothese, dass in der Realität die Löhne einer lognormalen
Verteilung folgen.
Berechnungsmethode: Der Lohnindex besitzt eine konstante Struktur
und misst die Veränderung von Löhnen, die für Arbeiten konstanter
Natur ausbezahlt werden. Lohnveränderungen auf Grund einer Zunahme
des Anteils höher qualifizierter Arbeitnehmer/innen oder durch den
Wechsel von Beschäftigten in Branchen mit durchschnittlich höheren
Löhnen werden deshalb ausser Acht gelassen.
Referenz-periode: Kalenderjahr
Periodizität: Jährlich
Revision: Die laufende Revision dieser Statistik  verfolgt
folgende Ziele:
  • die Berücksichtigung der Teilzeitarbeitenden;
  • die Einführung eines quartalsbezogenen Konjunkturindikators;
  • die Definition eines Zusatzindikators, der es gestattet, die Auswirkungen von Prämien oder Kommissionen (Bonus) auf die Lohnentwicklung zu messen.

Kontakt:

Bundesamt für Statistik, Sektion Löhne und
Arbeitsbedingungen, Didier Froidevaux,
Tel. +41 32 713 67 56

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des
BFS http://www.statistik.admin.ch

Weitere Storys: Bundesamt für Statistik
Weitere Storys: Bundesamt für Statistik
  • 31.05.2001 – 08:49

    Landesindex der Konsumentenpreise im Mai 2001

    Anstieg der Jahresteuerung auf 1,8 Prozent Neuenburg (ots) - Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Landesindex der Konsumentenpreise verzeichnete im Mai 2001 einen Anstieg um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und erreichte den Stand von 101,8 Punkten (Mai 2000 = 100). Innert Jahresfrist betrug die Teuerung 1,8 Prozent, verglichen mit Jahresraten von 1,2 Prozent im April 2001 und von 1,6 Prozent im Mai ...

  • 29.05.2001 – 10:09

    Hotelaufenthalte in der Schweiz - Erste provisorische Ergebnisse

    Bern (ots) - Gemäss ersten Hochrechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) verbuchten die Schweizer Hotelbetriebe im April 2001 2,35 Mio. Hotelübernachtungen. Das sind 2,8% oder 63'000 Logiernächte mehr als noch vor einem Jahr. Somit wurde der seit November 2000 anhaltende Trend zu einer positiven Entwicklung der Hotellogiernächte - nur gerade unterbrochen im März - fortgesetzt. Im längerfristigen Vergleich ...

  • 29.05.2001 – 09:44

    Beschäftigungsbarometer 1. Quartal 2001

    Anhaltende Zunahme der Beschäftigung Neuenburg (ots) - Die Indikatoren des vom Bundesamt für Statistik (BFS) vierteljährlich veröffentlichten Beschäftigungsbarometers zeigen eine Fortsetzung des Beschäftigungswachstums. Im Vergleich zum Vorjahr stieg im 1. Quartal 2001 sowohl die Zahl der Erwerbstätigen (+1,2%) als auch jene der Beschäftigten (+1,7%) an. Im Vergleich zu den vorangehenden Quartalen hat sich die ...