Bauinvestitionen in der Schweiz 2000
Neuenburg (ots)
Bauinvestitionen in der Schweiz 2000 / Stabilisierung im Schweizer Baugewerbe
Das Schweizer Baugewerbe verzeichnete im Jahr 2000 bei einer klaren Stabilisierung der Bauinvestitionen das beste Ergebnis seit 1994. Diese Entwicklung dürfte sich - wenn auch weniger ausgeprägt - im Jahr 2001 fortsetzen. So weit die wichtigsten provisorischen Resultate der jährlichen Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) über die Investitionen in der Bauwirtschaft.
Gemäss den provisorischen Resultaten beliefen sich die Bauausgaben im Jahr 2000 auf 41,9 Milliarden Franken, was einer Steigerung um 3,6% bzw. um nominal 1,4 Milliarden Franken gegenüber dem Vorjahr entspricht. Unter Berücksichtigung einer geschätzten Bauteuerung von +3,8% (provisorische Berechnung) dürfte sich real praktisch eine Stagnation der Bauausgaben ergeben.
Der Aufschwung im Bausektor scheint sich angesichts der für das Jahr 2001 geplanten Bauvorhaben definitiv fortzusetzen, auch wenn im Vergleich zum Vorjahr eine Abschwächung des Wachstums zu erwarten ist. Gemäss den provisorischen Resultaten ist für das Jahr 2001 mit einer Zunahme der Bauvorhaben um nominal rund 2% zu rechnen.
Die in dieser Pressemitteilung publizierten Resultate sind provisorisch. Die Bauinvestitionen sind als sämtliche Ausgaben zu verstehen, die bei der Realisierung eines Bauwerks anfallen. Die Kosten beinhalten alle Vorbereitungsarbeiten, die reinen Baukosten, alle fest eingebauten Einrichtungen, die der spezialisierten Nutzung eines Bauwerks dienen, die Umgebungsarbeiten sowie alle Erschliessungsarbeiten innerhalb der Grundstücksgrenzen und alle Baunebenkosten. Nicht eingeschlossen sind die Kosten für den Erwerb des Grundstücks, die Erschliessung ausserhalb der Grundstücksgrenzen, die Kosten für die Ausstattung mit mobilen Gegenständen sowie die öffentlichen Unterhaltsarbeiten. Die Bauausgaben beinhalten sowohl die Bauinvestitionen als auch die Unterhaltsarbeiten.
Hoch- und Tiefbau
Der Hochbau registrierte im Vergleich zum Vorjahr eine mässige Zunahme um 1% (nominal +270 Millionen Franken). Dieses Ergebnis geht auf das Konto der Investitionen der übrigen Auftraggeber, die den Hochbau zu fünf Sechsteln finanzierten. Die Bauten mit industriellem oder kommerziellem Charakter konnten vom wirtschaftlichen Aufschwung sowie der Zunahme der Unternehmensinvestitionen profitieren. Dagegen wird die Wohnbautätigkeit in der Schweiz weiterhin durch den grossen Leerwohnungsbestand gebremst und verharrte deshalb praktisch auf dem Vorjahresniveau. Diese Situation wird durch die provisorischen Resultate der vierteljährlichen Wohnbaustatistik bestätigt, welche für das Jahr 2000 eine leichte Verringerung der Neuwohnungsproduktion um rund 1% ausweist. Bei den öffentlichen Auftraggebern ist hingegen eine deutliche Einschränkung der Bauinvestitionen zu beobachten (-8%).
Im Jahr 2001 dürfte der Hochbau erneut von der günstigen Konjunkturlage und den niedrigen Zinssätzen profitieren.
Im Jahr 2000 stiegen im Tiefbau die Investitionen nominal um rund 15% oder 1,1 Milliarden Franken. Dieses positive Ergebnis ist insbesondere auf die umfangreichen öffentlichen Infrastrukturprojekte zurückzuführen (NEAT und Bahn 2000). Die Investitionen der öffentlichen Auftraggeber nahmen denn auch im Transportwesen sowie im Telekommunikationsbereich innerhalb eines Jahres um rund einen Fünftel zu. Einzig die Gemeinden bauten ihre Investitionen im Tiefbau ab (-1,2%). Dagegen weiteten Bund und Kantone ihre entsprechenden Investitionen aus, und zwar um 3% bzw. 27%. Die übrigen Auftraggeber erhöhten ihr Engagement ebenfalls deutlich. Unter Einbezug der öffentlichen Unterhaltsarbeiten ergibt sich eine Zunahme der Gesamtausgaben im Tiefbau um rund 13%.
Für das Jahr 2001 ist mit einer Abschwächung der Investitionen im Tiefbau zu rechnen, jedoch dürfte der Gesamtstand höher zu liegen kommen als Ende der Neunzigerjahre.
Die Kategorie der übrigen Auftraggeber umfasst sämtliche Auftraggeber ohne die öffentlichen Auftraggeber (Bund, Kantone, Gemeinden), d.h. die institutionellen Anleger, die Versicherungen, die Banken, die privaten Gas-, Elektrizitätswerke und Bahnen, die Bauunternehmungen und Immobiliengesellschaften sowie Privatpersonen und andere Anleger.
Neu- und Umbau
Die Investitionen für den Neubau stiegen im Jahr 2000 - insbesondere auf Grund der günstigen Konjunkturlage in der Schweiz - nominal um rund 6%. Dieses positive Ergebnis geht sowohl auf das Konto der Investitionen der öffentlichen Hand als auch auf jenes der übrigen Auftraggeber. Demgegenüber ist bei den Umbauten ein Investitionsabbau um rund 1% zu beobachten.
Trotz der positiven Entwicklung im Jahr 2000 ist auf Grund der provisorischen Resultate bei den Neubauten im Jahr 2001 lediglich mit einem Anstieg um rund 1% zu rechnen. Dagegen dürfte bei den Umbauten eine Erholung (+4%) zu verzeichnen sein.
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