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Bundesamt für Statistik

Zusammenarbeit des BFS und des Kantonsspitals Genf im Bereich der Gesundheitsstatistik

Neuenburg (ots)

Das Kantonsspital Genf ("Hôpitaux universitaires
de Genève", HUG) und das Bundesamt für Statistik (BFS) haben ein
Abkommen unterzeichnet und damit den Grundstein für eine
Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheitsstatistik gelegt. Das
Abkommen betrifft das Spitalinformationssystem, genauer gesagt die
Statistik der Fallkosten. Mit Hilfe einer in Genf entwickelten
Software werden die beiden Partner ihr jeweiliges Know-how zu einem
System beisteuern, das es den Schweizer Spitälern erlauben wird, die
Hospitalisierungskosten nach einer einheitlichen Methode zu berechnen
und zu vergleichen.
Angesichts der gegenwärtigen Situation im Gesundheitswesen sind
alle beteiligten Partner auf zuverlässige Informationen angewiesen.
Sie müssen insbesondere im stationären Bereich auf umfassende, genaue
und transparente Kennziffern zugreifen können. Die
Gesundheitsstatistik ermöglicht die Bildung solcher Kennziffern.
Die Statistik der Fallkosten, welche die Kosten jeder
Hospitalisation ermittelt, ist ein neuer Baustein im statistischen
Gefüge, welches das BFS seit mehreren Jahren aufbaut. Das Projekt
befindet sich gegenwärtig in der Testphase; sechs Spitäler, darunter
auch das HUG, beteiligen sich freiwillig daran. Auf die Testphase
wird die Produktionsphase folgen. Sie steht allen Schweizer Spitälern
offen, wobei die Teilnahme nach wie vor freiwillig ist.
Das Projekt hätte ohne die Erfahrung und Unterstützung des HUG
noch lange nicht realisiert werden können. In diesem Sinne hat das
BFS im HUG einen wichtigen Partner gefunden. Das Genfer Spital hat
mit der Entwicklung eines leistungsstarken Systems zur Berechnung der
Kosten für jede hospitalisierte Person wichtige Pionierarbeit auf
gesundheitsstatistischem Gebiet geleistet. Das System ist Teil einer
Informatiklösung, die das BFS später in ähnlicher Form jenen
Spitälern zur Verfügung stellen möchte, die an der
Fallkostenstatistik teilnehmen werden.
Damit schliesslich alle Spitäler in der Schweiz von der Arbeit des
HUG profitieren können, haben Bernard Gruson, Direktor des HUG, und
Carlo Malaguerra, Direktor des BFS, ein Abkommen unterzeichnet und
damit den Grundstein für eine enge Zusammenarbeit gelegt. Ziel ist in
erster Linie die Anpassung der Applikation des HUG an die Bedürfnisse
des BFS, damit die Fallkosten in allen Spitälern einheitlich
berechnet werden können. Die Zusammenarbeit dürfte sich über die
Entwicklungsphase hinaus bis in die Einführungsphase der
Fallkostenstatistik hinein fortsetzen.
Das HUG stellt sein Know-how im Interesse des ganzen Landes dem
BFS zur Verfügung. Die Zusammenarbeit der beiden Institutionen
ermöglicht eine raschere Implementierung der nationalen Statistik,
die so wahrscheinlich ab 2003 in Produktion gehen wird.
Im Rahmen der Statistik der stationären Betriebe des
Gesundheitswesens führt das Bundesamt für Statistik (BFS) seit 1998
die drei folgenden Erhebungen durch:
  • Erhebung der betrieblichen Daten der Krankenhäuser (Krankenhausstatistik)
  • Erhebung der Diagnosen und Operationen der hospitalisierten Patientinnen und Patienten (Medizinische Statistik der Krankenhäuser)
  • Erhebung der betrieblichen Daten der sozialmedizinischen Institutionen (Statistik der sozialmedizinischen Institutionen)
Mit der Einführung der
- Statistik diagnosebezogener Fallkosten
voraussichtlich im Jahr 2004 (Daten 2003) wird das BFS die Serie
der neuen Statistiken der stationären Betriebe abschliessen und den
Partnern des Gesundheitswesens eine solide Datenbasis im stationären
Bereich zur Verfügung stellen können.
Das Ziel der fakultativen Statistik diagnosebezogener Fallkosten
ist, die gesamten Fallkosten im stationären und teilstationären
Bereich nach einer einheitlichen Methode zu berechnen. Dieses
Instrument soll den Spitälern ermöglichen, ihre Fallkosten zu
vergleichen (Benchmarking). Die Daten, die durch die
Fallkostenstatistik zur Verfügung stehen, können bei der
Spitalplanung und der Ressourcenallokation verwendet werden. Ein
weiteres Ziel dieser Statistik ist eine grössere Transparenz in bezug
auf die erbrachten Leistungen und die verursachten Kosten und damit
die Schaffung einer objektiven Basis für die Tarifverhandlungen.
Zur Berechnung der Fallkosten müssen die im Spital erbrachten
Leistungen erhoben werden. Eine Leistung ist definiert als eine für
einen bestimmten Fall ausgeführte Handlung oder Gesamtheit von
Handlungen.
Mit der Kostenstellenrechnung können Leistungsdaten mit
Finanzdaten verknüpft und die Kosten auf die Fälle umgelegt werden.
Diese Statistik erfasst nicht die Preise, sondern die Kosten der
Leistungen. Deshalb muss zur Berechnung der Fallkosten der
Betriebsaufwand bekannt sein.
Pro Fall lassen sich die Gesamtkosten bestimmen. Diese werden in
fünf Aufwandkategorien aufgeteilt: Aerzte, Pflege, anderes Personal,
Anlagen und übriger Aufwand.
Das Szenario zur Realisierung dieser Statistik sieht vor, dass das
an der Statistik mitwirkende Spital die benötigten Daten
zusammenstellt, validiert und diese in einer ersten Phase direkt dem
Bundesamt für Statistik (BFS) in anonymisierter Form zustellt. Später
wird das Spital die Fallkosten mit Hilfe einer durch das BFS zur
Verfügung gestellten und jetzt in der Testperiode zusammen mit den
Genfer Universitätsspitälern erprobten Informatikapplikation direkt
berechnen und dem BFS nur die so berechneten Fallkosten zustellen.

Contact:

André Meister (deutsch), BFS, Sektion Gesundheit, Tel. +41 32 713 66
14

Dr. Jean-Paul Jeanneret (französisch), BFS, Sektion Gesundheit,
Tel. +41 32 713 65 87

Publikationsbestellungen unter:
Tel. +41 32 713 60 60, Fax +41 32 713 60 61,
E-Mail: Ruedi.Jost@bfs.admin.ch

BFS aktuell:

StatSanté 1/2001, Neuchâtel 2001, Bestellnummer: 344-0001,
Preis: gratis

Das Bulletin wird auf der Internet-Site des BFS zur Verfügung
gestellt. Adresse:
http://www.statistik.admin.ch/stat_ch/ber14/dber14.htm
(Statsanté)

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS
http://www.statistik.admin.ch

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