Landesindex der Konsumentenpreise im Oktober 2001 Jahresteuerung 0,6 Prozent
Mittlere Jahresteuerung 2001 voraussichtlich 1,1 Prozent
Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Landesindex der Konsumentenpreise verzeichnete im Oktober 2001 einen Rückgang um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und erreichte den Stand von 101,2 Punkten (Mai 2000 = 100). Innert Jahresfrist betrug die Teuerung 0,6 Prozent, verglichen mit Jahresraten von 0,7 Prozent im September 2001 und von 1,3 Prozent im Oktober 2000.
Tiefere Preise für Treibstoff und Energie...
Der Rückgang des Landesindexes im Oktober 2001 ist hauptsächlich auf die tiefere Indexziffer für Verkehr (-1,3%), beeinflusst durch Preisabschläge für Benzin, zurückzuführen. Unter dem Stand der Vorerhebung lagen auch die Indizes für Gesundheitspflege (-0,2%), für Wohnen und Energie (-0,2%) sowie für Restaurants und Hotels (-0,1%). Angezogen haben hingegen die Gruppenindizes für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+0,6%). In den übrigen sieben Bedarfsgruppen fanden im Berichtsmonat keine Preiserhebungen statt.
...und damit für Importgüter
Wie das Bundesamt für Statistik weiter mitteilt, blieb das Preisniveau nach Herkunft im Vergleich zum Vormonat bei den Inlandgütern stabil, während es sich bei den Importgütern, insbesondere infolge der tieferen Preise für Erdölprodukte, um 0,6 Prozent ermässigte. Innert Jahresfrist verzeichneten die Inlandgüter eine durchschnittliche Preissteigerung um 2,0 Prozent, die Importprodukte dagegen eine Preisreduktion um 3,3 Prozent.
Details der Preisentwicklung im Oktober 2001
Die Abnahme der Indexziffer für Verkehr ist auf tiefere Benzinpreise sowie rückläufige Tarife für Linienflüge zurückzuführen. Die Treibstoffpreise ermässigen sich im Vergleich zum Vormonat um 3,4 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent. Leicht gestiegen sind hingegen die Preise für den Kauf von Occasions-Automobilen.
Entwicklung der Medikamentenpreise
Infolge des neuen Abgeltungssystems der Apothekerinnen und Apotheker sind die Medikamentenpreise zwischen Juli und Oktober 2001 durchschnittlich um 3,5% gesunken. Von dieser Reduktion sind insbesondere die teuren Medikamente (>50 Fr.) betroffen, während im Gegensatz dazu die preisgünstigen Medikamente (<50 Fr.) aufgeschlagen haben. Im LIK übertrafen die Abschläge die Steigerungen, was den Index der Medikamentenpreise im Durchschnitt nach unten zog.
Der Rückgang des Indexes für Gesundheitspflege ist auf die Einführung der leistungsorientierten Abgeltung für Apotheken (LOA) am 1. Juli zurückzuführen, welche die meisten rezeptpflichtigen Medikamente merklich verbilligte. Hingegen wurden leichte Preiserhöhungen für Spitalleistungen festgestellt.
Im Bereich Wohnen und Energie verbilligten sich die Heizölpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,8 Prozent. Sie lagen damit um 19,0 Prozent unter dem Stand des Vorjahres. Rückläufig waren auch die Tarife für Gas und Elektrizität.
In der Gruppe Restaurants und Hotels sanken vor allem die Preise für Übernachtungen in der Hotellerie. Leichte Erhöhungen erfuhren die Preise für in Gaststätten konsumierte Mahlzeiten und Getränke.
Für die Zunahme des Indexes der Gruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke waren die gestiegenen Preise für die meisten Gemüsesorten (zum Teil saison- und witterungsbedingt) verantwortlich. Weitere Preiserhöhungen wurden für Teig, Kalbfleisch und Hartkäse (Ende mehrerer Aktionen) festgestellt. Billiger wurden vor allem Schweinefleisch und Ruchbrot.
Teuerungsprognosen 2001/2002
2001: Erwartete Teuerung von 1,1%
Nach Berechnungen des BFS dürfte sich die mittlere Jahresteuerungsrate 2001 auf 1,1% belaufen. Prognosen zufolge dürfte die Teuerung von Dezember 2001 gemessen am entsprechenden Vorjahresmonat 0,6% betragen.
2002: Voraussichtliche Teuerung um 1,1%
Für 2002 rechnet das BFS mit einer mittleren Jahresteuerungsrate um die 1,1%. Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass sich der Verbrauch in der Schweiz im kommenden Jahr insgesamt nicht nennenswert ändern wird. Obwohl die für 2002 erwartete leichte Konjunkturbelebung einen gewissen Teuerungsdruck bewirken könnte, dürfte diese Tendenz durch Preissenkungen in gewissen Sektoren (insbesondere Gastgewerbe), durch die Stabilität der Hypothekarzinsen und durch die verstärkte Konkurrenz (Telekommunikation, Landwirtschaft) gebremst werden.
Es ist indessen zu betonen, dass die Teuerungsprognose 2002 auf der grundlegenden Hypothese basiert, dass die Preise für Erdölprodukte während der Beobachtungsperiode stabil bleiben.
Verkettung mit früheren Indexreihen
Die früheren, rechnerisch mit der aktuellen Indexziffer verknüpften Reihen ergeben für den Oktober 2001 Indizes von 107,4 Punkten auf der Basis Mai 1993=100, von 148,7 Punkten auf der Basis Dezember 1982=100, von 185,4 Punkten auf der Basis September 1977=100 und von 312,5 Punkten auf der Basis September 1966=100.
Kontakt:
Gilbert Vez
Bundesamt für Statistik
Sektion Preise und Verbrauch
Tel. +41 32 713 69 00
Internet: www.statistik.admin.ch