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Bundesamt für Statistik

BFS: Ambulante Suchtberatung 2000 Verbesserte Situation im Suchtbereich

Neuchâtel (ots)

Zwei von drei Personen suchen wegen ihrer
Alkoholkrankheit und eine von fünf Personen wegen ihrer Heroinsucht 
eine ambulante Suchtberatungsstelle auf. Das durchschnittliche Alter 
der Personen mit Suchtproblemen, welche sich einer psychosozialen 
Beratung unterzogen, ist zwischen 1995 und 2000 um zwei bis drei 
Jahre gestiegen. Bei den ratsuchenden Heroinabhängigen ist die Zahl 
der Fixer im Jahr 2000 gegenüber dem Rekordjahr 1997 im Allgemeinen 
- insbesondere bei den Frauen - zurückgegangen. Weiter erhöhte sich 
der Anteil Personen mit Heroinproblemen, welche sich bereits vor der 
Kontaktaufnahme mit einer ambulanten Suchtberatungsstelle einer 
psychosozialen Beratung unterzogen hatten: Während dieser Anteil 
1995 noch rund 60% betrug, waren es im Jahr 2000 bereits über 70%.
Alkohol und illegale Drogen: unterschiedliche Entwicklung
Während bei 67% der im Jahr 2000 neu in Beratung gekommenen Fälle 
Alkohol das Hauptproblem war, betrafen rund 20% der Beratungen die 
Heroinabhängikeit. Die Ratsuchenden mit Alkoholproblemen hatten im 
Durchschnitt bereits während 20 Jahren regelmässig Alkohol 
konsumiert, bevor sie sich an eine Suchtberatungsstelle wendeten. 
Bei den Heroinabhängigen beläuft sich diese Zeitspanne auf rund neun 
Jahre. Die Hälfte der Männer und etwas mehr als ein Drittel der 
alkoholkranken Frauen, die bei einer Suchtberatungsstelle Hilfe 
suchen, haben ein Erwerbseinkommen, während dieser Anteil bei den 
Heroinabhängigen etwas weniger hoch ausfällt. 11% der in Beratung 
stehenden Alkoholkranken und 31% der Heroinabhängigen beziehen 
Sozialhilfe. Die Klientinnen und Klienten mit Alkoholproblemen 
konsumieren weniger - und weniger häufig - andere schädliche 
Substanzen als die Personen mit Heroinproblemen.
Während rund ein Drittel der Alkoholkranken am Ende der Beratung 
eine vollständige Abstinenz anstrebt, ist es bei den 
Heroinabhängigen rund die Hälfte.
Das durchschnittliche Alter der Klientinnen und Klienten nimmt zu
Das durchschnittliche Alter der Personen mit Alkohol- oder 
Heroinproblemen, welche sich einer psychosozialen Beratung 
unterzogen, ist zwischen 1995 und dem Jahr 2000 um zwei bis drei 
Jahre gestiegen. Im Drogenbereich zeigt sich diese Tendenz etwas 
deutlicher bei den Männern, während sie im Alkoholbereich 
insbesondere bei den Frauen auszumachen ist. Der durchschnittliche 
Altersunterschied zwischen den Personen mit Alkoholproblemen und 
jenen mit Heroinproblemen bleibt jedoch nach wie vor eklatant: 
Während die Heroinsucht vor allem jüngere Leute betrifft (2000: 
Durchschnittsalter 29 Jahre), fällt das Durchschnittsalter bei den 
Alkoholkranken höher aus (2000: 44 Jahre).
Beratungen für Angehörige werden mehrheitlich von Frauen genutzt
Aus der im Jahr 2000 bei den Beratungsstellen durchgeführten 
Erhebung geht hervor, dass es sich bei 14% der Klientinnen und 
Klienten um Angehörige von heroin- oder alkoholabhängigen Personen 
handelt. Acht von zehn ratsuchenden Angehörigen sind Frauen, während 
sieben von zehn Personen mit Suchtproblemen Männer sind. Die heroin- 
und alkoholabhängigen Frauen (41%) und Männer (49%), die eine 
Beratungsstelle aufsuchen, sind häufig ledig. Die ratsuchenden 
Angehörigen von Personen mit Suchtproblemen sind hingegen 
grösstenteils verheiratet (Männer: 64%; Frauen: 58%).
Ein Drittel der Heroinabhängigen nehmen an einem Methadonprogramm 
teil
Bei den ratsuchenden Heroinabhängigen ist die Zahl der Fixer im Jahr 
2000 gegenüber dem Rekordjahr 1997 im Allgemeinen - insbesondere bei 
den Frauen - zurückgegangen. Im Jahr 2000 gaben drei von zehn 
Personen mit Heroinproblemen an, bereits mindestens einmal 
gebrauchtes Spritzbesteck benutzt zu haben. Fast 8% dieser Personen 
sind HIV-positiv.
Ein Drittel der in der Statistik zu den ambulanten 
Suchtberatungsstellen zwischen 1995 und dem Jahr 2000 erfassten 
Heroinabhängigen sind zu Beginn der Beratung in einem 
Methadonprogramm integriert. Rund 20% der methadonbehandelten 
Klientinnen und Klienten suchen zum ersten Mal eine Beratungsstelle 
auf, während dieser Anteil bei den nicht Methadonbehandelten rund 
doppelt so hoch ausfällt. Der Anteil Heroinabhängiger, welche sich 
bereits vor der Kontaktaufnahme mit einer ambulanten 
Suchtberatungsstelle einer psychosozialen Beratung unterzogen hatte, 
ist gestiegen: Während sich dieser Anteil 1995 noch auf 60% belief, 
waren es im Jahr 2000 bereits über 70%. Zu Beginn der psychosozialen 
Beratung strebten 66% der in einem Methadonprogramm integrierten 
Klientinnen und Klienten eine vollständige Abstinenz an, während 
sich dieser Anteil bei den nicht methadonbehandelten 
Heroinabhängigen auf 77% beläuft. Beziehungs- und psychische 
Probleme scheinen sowohl bei den methadonbehandelten als auch bei 
den nicht methadonbehan delten Heroinabhängigen zu überwiegen.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst Auskunft:
Etienne Maffli, Schweizerische Fachstelle für Alkohol und andere 
Drogenprobleme (SFA), Lausanne,
Tel.: 021 321 29 54
Tania Andreani, Bundesamt für Statistik (BFS), Sektion Gesundheit, 
Tel.: 032 713 62 51
Publikationsbestellungen: Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail:  Ruedi.Jost@bfs.admin.ch
Neuerscheinung:
Bundesamt für Statistik, Ambulante Suchtberatung 2000, Statistik der 
ambulanten Behandlung und Betreuung im Alkohol- und Drogenbereich, 
Neuchâtel 2002. Bestellnr: 229-0000; Preis: Fr. 14-.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.ch.
17.10.02

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