Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes im sekundären Sektor im 4. Quartal 2002 Keine Besserung in der Schweizer Industrie
Neuchâtel (ots)
Im 4. Quartal 2002 ist bei den meisten Indikatoren der Schweizer Industrie keine Erholung eingetreten. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal verringerten sich die Produktion um 2,1% und der Umsatz um 1,1%. Während die Auftragseingänge (+1,3%) wieder zulegen konnten, verminderten sich die Auftragsbestände (- 1,1%) geringfügig. Schliesslich wurden die Fertigwarenlager um 2,2% abgebaut. Soweit die wichtigsten Ergebnisse der quartalsweise durchgeführten Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) über den Geschäftsgang in der Schweizer Industrie. Produktionsabbau Der Produktionsrückgang in der Schweizer Industrie hält an. Im Berichtsquartal reduzierte sich die Produktion (ohne Baugewerbe) um 2,1%. Dazu trugen - wie schon im vorangegangenen Quartal - vorallem die Gebrauchsgüter bei. Die Investitionsgüter hingegen befinden sich erstmals seit dem 2. Quartal 2001 nicht mehr im negativen Bereich. Die grössten Einbussen mussten die Branche Herstellung sonstiger nichtmetallischer Produkte, das sonstige verarbeitende Gewerbe, die Lederwaren- und Schuhindustrie, das Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe und die Branche Herstellung von elektrischen Geräten, Feinmechanik und Optik hinnehmen. Einzig der Fahrzeugbau und die chemische Industrie konnten Wachstumsraten verzeichnen. Umsatzrückgang Der Umsatz (ohne Baugewerbe) verringerte sich nur leicht (-1,1%). Damit notierten die Unternehmen weniger tiefe Verluste als in den Vorquartalen. Eine gute Entwicklung zeigten hingegen die Exporte, welche - gleich wie im Vorquartal - leicht zulegten. Die höchsten Rückgänge verzeichneten - nach Branchen betrachtet - die Lederwaren- und Schuhindustrie, das sonstige verarbeitende Gewerbe, das Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe, sowie die Metallbe- und verarbeitung. Die grössten Zunahmen erfuhren die chemische Industrie und der Bereich Kokerei, Mineralölverarbeitung, nukleare Brennstoffe. Mehr Auftragseingänge Die Auftragseingänge (+1,3% ohne, -1,9% mit dem Baugewerbe) konnten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal wieder zulegen. Damit wurde die seit dem 2. Quartal 2001 anhaltende Negativserie durchbrochen. Hohe Auftragseingänge sind bei den Gebrauchsgütern auszumachen. Die besten Entwicklungen waren in der Branche Herstellung von elektrischen Geräten, Feinmechanik und Optik, im Bereich Gummi- und Kunststoffwaren und im der Fahrzeugbau auszumachen. Die höchsten Rückgänge vermeldete das Baugewerbe und das sonstige verarbeitende Gewerbe. Rückläufige Arbeitsreserven Die Auftragsbestände der Unternehmen haben sich zum fünften Mal in Folge zurückgebildet (-1,1% ohne; -0,6% mit dem Baugewerbe). Am meisten davon betroffen waren die Gewinnung von Steinen und Erden, die Maschinenindustrie, die Lederwaren- und Schuhindustrie und die Branche Herstellung von elektrischen Geräten, Feinmechanik und Optik. Die höchsten Zunahmen sind bei der Branche Herstellung sonstiger nichtmetallischer Produkte und beim Fahrzeugbau zu beobachten.
Verminderung der Fertigwarenlager Der Abbau der Fertigwarenlager in der Schweizer Industrie setzt sich fort. Gegenüber dem Vorjahresquartal verringerten die Unternehmen ihre Lagerbestände um 2,2%. Am höchsten waren die Reduktionen bei der Maschinenindustrie, der Branche Herstellung von elektrischen Geräten, Feinmechanik und Optik und bei der Textil- und Bekleidungsindustrie. Die grössten Aufstockungen nahmen der Fahrzeugbau und die Lederwaren- und Schuhindustrie vor.
Die Produktions-, Auftrags-, Umsatz- und Lagerindizes im sekundären Sektor basieren auf der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA) aus dem Jahr 1995, die internationalen Normen entspricht. Basis der Indizes (Index = 100) ist das Jahresmittel 1995. Die Berechnung der Indizes erfolgt auf der Grundlage einer repräsentativen Stichprobe, die Unternehmen mit mindestens 5 Vollzeitbeschäftigten umfasst. Veröffentlicht wird im Quartalsrhythmus, und zwar jeweils auf einer Aggregationsstufe, auf der die Aussagekraft der Indizes ausreichend ist und die gleichzeitig dem Datenschutz angemessen Rechnung trägt. Die Zeitreihen basieren auf dem Gewichtungsschema von 1993 und lehnen sich an die alten Reihen an; letztere sind anders aufgebaut, weniger zahlreich und nur stärker aggregiert vorhanden. Damit saisonal bedingte Schwankungen weitgehend aus der Datenanalyse ausgeschlossen werden können, wird die Untersuchung auf der Grundlage des entsprechenden Vorjahresquartals angestellt. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass für das erste Jahr (1996) nicht für alle Branchen entsprechende Werte vorliegen.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
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Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS http://www.statistik.admin.ch
25.03.03