BFS: Logiernächte in der Schweiz im Tourismusjahr 2003
(ots)Logiernächte in der Schweiz im Tourismusjahr 2003 Nur geringer Logiernächterückgang trotz des Tiefs nach der Expo.02
Die Beherbergungsstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) weist für das Tourismusjahr 2003 insgesamt 65,0 Millionen Logiernächte aus. Dies sind 900 000 Logiernächte bzw. 1,4% weniger als 2002. Das Minus von 2003 scheint mässig verglichen mit dem Rückgang um rund 3,6 Millionen Logiernächte (-3,8%), den die Beherbergungsindustrie 2002 trotz der Landesausstellung erlitten hatte. Lieber auf den Campingplatz als ins Hotel Wie bereits in den vergangenen Jahren zu beobachten war, können die Hotels und Kurbetriebe (-2,7%) dem Logiernächterückgang weniger entgegensetzen als die Parahotellerie. Letztere konnte 2003 ihr Gesamtergebnis dank dem Plus von 264'000 Logiernächten (+3,9%) bei den Zelt- und Wohnwagenplätzen sogar stabilisieren. Die Steigerung kompensierte die Abschwächungen in den übrigen Beherbergungsformen der Parahotellerie. Ausländische Kundschaft nach wie vor rückläufig Während die Kundschaft aus dem Inland stabil blieb, war der Zuspruch der Gäste aus den Vereinigten Staaten (-10,0%), Japan (-16,9%) und den Golfstaaten (-14,4%) drei Schlüsselmärkte für die Schweiz erneut klar rückläufig. Problematischer aus quantitativer Sicht ist jedoch das starke Ausbleiben der Besucherinnen und Besucher aus Deutschland, dem weitaus wichtigsten Gästeherkunftsland für den Schweizer Tourismus. 2003 machte der Frequenzrückgang der deutschen Gäste um 4,9% alleine rund 600'000 der insgesamt 1,05 Millionen eingebüssten ausländischen Logiernächte aus. Diese Abschwächung vermochten die bescheidenen aber wichtigen Steigerungen der Gäste aus den übrigen Nachbarländern nicht zu kompensieren (Frankreich +1,2%, Italien +1,0%, Österreich +2,3%). Die Zeit nach der Expo.02 Das Tief nach der Expo.02 war 2003 in allen drei betroffenen Regionen zu spüren: Nachdem die Tourismusregion Freiburg-Neuenburg- Jura 2002 ihr Logiernächtevolumen um 15,8% hatte steigern können, verlor sie ein Jahr später wieder 14,0%. Im Mittelland und im Kanton Waadt überstiegen die Verluste des Jahres 2003 die Gewinne des Vorjahres sogar deutlich (Mittelland: -8,8%/+2,7%; Waadt: - 5,4%/+1,0%). Insgesamt vermochten jedoch die guten Ergebnisse vor allem Graubündens (+3,5%), des Berner Oberlandes (+2,1%) und des Wallis (+1,6%) die Talfahrt nach dem Expo.02-Hoch zu bremsen.
Unterbrechung der Beherbergungsstatistik Im Mai des vergangenen Jahres sah sich das BFS gezwungen, die Beherbergungsstatistik (Hotellerie und Parahotellerie) per Ende 2003 aufzuheben. Trotz der unbestrittenen Bedeutung der Tourismusbranche für die Gesamtwirtschaft und trotz des anerkannten Nutzens der Beherbergungsstatistik konnte es nicht auf seinen durch Budgetrestriktionen bedingten Entscheid zurückkommen. Als Ersatzlösung baute das Amt eine sehr begrenzte Erhebung auf, die insbesondere im Hinblick auf die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung global über die monatliche Entwicklung der Anzahl Logiernächte in der Schweiz als Ganzes informiert. Weiter beteiligte sich das BFS an einem von der Tourismusbranche und den Kantonen lancierten Projekt zur Wiedereinführung einer vollständigen Statistik auf der Basis einer finanziellen Partnerschaft. Zurzeit haben die beteiligten Partner ihr grundsätzliches Einverständnis signalisiert, und ein entsprechender Vertrag steht kurz vor der Unterzeichnung. Somit könnte die Beherbergungsstatistik 2005 wieder eingeführt werden. Der wegen seiner Komplexität schwer erfassbare Sektor Ferienhäuser und - wohnungen wird erst in einer zweiten, noch genauer zu planenden Phase geregelt. Das BFS bedankt sich bei den Betrieben und Institutionen, die sich auf oft exemplarische Weise an der alten Beherbergungsstatistik beteiligt haben, und hofft auf dieselbe Einsatzbereitschaft und dieselbe Professionalität bei der Wiedereinführung der Statistik im Jahr 2005.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK Informationsdienst
Auskunft: Ola Gröndahl (032 713 61 97) oder Thomas Welte (032 713 67 14) Nähere tourismusspezifische Informationen finden Sie unter der Adresse http://www.statistik.admin.ch/stat_ch/ber10/ Allgemeine weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS http://www.statistik.admin.ch