BFS: Die Frauen bei den Nationalratswahlen 2003: Entwicklung seit 1971
(ots)Die Frauen bei den Nationalratswahlen 2003: Entwicklung seit 1971
Frauen werden nicht nur weniger häufig als Kandidatinnen nominiert, sie werden auch weniger häufig gewählt: Die «statistische» Chance, gewählt zu werden, war bei den Nationalratswahlen 2003 für die Frauen 1,6-mal kleiner als für die Männer. Am besten schnitten bei den Nationalratswahlen 2003 die Frauen der rotgrünen Parteien ab; sie haben weitgehend mit den Männern gleichgezogen. Die Frauenanteile unter den Gewählten sinken jedoch, je weiter rechts sich eine Partei positioniert; die SVP bringt es im Nationalrat noch auf 5,5% Frauen. Dieses und weitere Ergebnisse samt einer ausführlichen Dokumentation der Resultate der Frauen und Männer bei den Nationalratswahlen sowie bei den Ständeratswahlen und den kantonalen Parlamentswahlen von 1971 bis 2003 finden sich in der neuen Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS). Bei den Nationalratswahlen 2003 betrug der Frauenanteil unter den Kandidierenden 35% und war damit gleich gross wie schon bei den Nationalratswahlen 1995 und 1999. Trotz dieses Stillstandes wurden 5 Frauen mehr gewählt als 1999 und der Frauenanteil im Nationalrat verbesserte sich um 2,5 Punkte auf 26%, was das beste Ergebnis seit der Einführung des Frauenstimmrechts ist. Im Vergleich zu den Nationalratswahlen 1999 verbesserten die SPS- Frauen ihre Vertretung am deutlichsten (+4), gefolgt von den Frauen der CVP, der PdA und den Grünen (je +1). Prozentual legten die CVP- Frauen am stärksten zu (von 23% auf 32%). Bei der FDP dagegen sank der Frauenanteil wieder unter die 20%-Marke und bei der SVP erreichte er 5,5%. Akzentuiertes parteipolitisches Verteilungsmuster der gewählten Frauen Die Nationalratswahlen 2003 verstärkten nicht nur die Polarisierung der Parteienlandschaft, sie akzentuierten auch das parteipolitische Verteilungsmuster der gewählten Frauen. Die Grünen entsenden gleich viele Frauen wie Männer in den Nationalrat, die SPS erreichte mit der grössten Frauendelegation fast Geschlechterparität (46%). Deutlich niedriger schon sind die Frauenanteile bei den bürgerlichen Parteien, von denen die CVP mit 32% am besten dasteht, gefolgt von der LPS (25%) und der FDP (19%). Der Frauenanteil von 5,5% ist der niedrigste Wert für die SVP seit 1987. Dasselbe parteipolitische Verteilungsmuster der gewählten Frauen im Nationalrat kann auch in den kantonalen Parlamenten festgestellt werden. Bürgerliche Ständerätinnen in der Mehrheit Anders ist dagegen die Verteilung der gewählten Frauen nach Parteien im Ständerat, wo der Frauenanteil von 20% auf 24% angestiegen war: Fast 2/3 der Ständerätinnen (7 von 11) gehören einer bürgerlichen Partei an (5 FDP, 2 CVP); 4 Ständerätinnen sind Mitglied der SPS. Die grössten Frauenanteile finden sich bei der SPS und bei der FDP (44% bzw. 36%). Die CVP stellt 2 Ständerätinnen und 13 Ständeräte (13%). Die SVP ist im Ständerat mit 8 Männern und keiner Frau vertreten.
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Neuerscheinung: BFS, Die Frauen bei den Nationalratswahlen 2003. Entwicklung seit 1971. Mit einem Anhang zu den Frauen bei den Wahlen in den Ständerat und in die kantonalen Parlamente, Neuchâtel 2003, Bestellnummer: 016 0302. Preis: Fr. 15.--
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