BFS: Öffentliche Bildungsausgaben in der Schweiz von 1992 bis 2002
(ots)Öffentliche Bildungsausgaben in der Schweiz von 1992 bis 2002
Nach der Stagnation Zunahme der Bildungsinvestitionen 2002
Im Jahr 2002 haben Bund, Kantone und Gemeinden 25 Milliarden Franken in die Bildung investiert. Davon profitieren konnten 1,4 Millionen Schülerinnen, Schüler und Studierende in öffentlichen oder von der öffentlichen Hand subventionierten Bildungsinstitutionen. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Bildungsausgaben um 7 Prozent gestiegen. Dies zeigt die Analyse des Bundesamtes für Statistik (BFS). Die Aufteilung der Ausgabenanteile nach Bildungsstufe zeigt über die Zeitspanne von 1992 bis 2002 wenig Veränderung. So kommt über die Hälfte der öffentlichen Bildungsausgaben der obligatorischen Schule zu, welche auch die meisten Lernenden (70%) aufweist. Ein Viertel des finanziellen Engagements der öffentlichen Hand entfällt auf die Tertiärstufe und rund ein Fünftel fliesst in die Sekundarstufe II. Die Kantone und ihre Gemeinden sind mit einem Anteil von 87 Prozent die Hauptverantwortlichen bei der Finanzierung, dem Bund fallen im Bildungswesen nur wenige spezifische Aufgaben zu. Der Anteil der Bildungsausgaben an den gesamten öffentlichen Ausgaben beträgt 18,6 Prozent. Gemeinsam mit der Sozialen Wohlfahrt gehört die Bildung damit zu den wichtigsten Budgetposten der öffentlichen Hand. Ausgabenentwicklung über 10 Jahre Nachdem 1993 das Wachstum der Investitionen in die öffentliche Bildung unterbrochen wurde, stabilisierte es sich im Laufe der folgenden Jahre. Die gesamten öffentlichen Bildungsausgaben sind zwischen 1992 und 2002 von 19,4 auf 25 Milliarden Franken gestiegen. Mit Ausnahme der allgemein bildenden Schulen auf der Sekundarstufe II verzeichnen alle Bildungsstufen während diesen 10 Jahren einen realen Anstieg der Ausgaben. Neben der Zunahme der Anzahl Lernenden wird das Wachstum der Bildungsausgaben durch weitere Faktoren wie den Wandel der Anforderungen an die Lehrgänge und den Aufbau neuer Bildungsangebote beeinflusst. Auf der Sekundarstufe II werden zwei Bildungsbereiche unterschieden, die allgemein bildenden Schulen und die Berufsbildung. Während die nominalen Ausgaben für die Berufsbildung über die Zeitspanne von 1992 bis 2002 von 2,8 auf 3,4 Milliarden Franken (real +9,5%) gestiegen sind, zeigt sich bei den allgemein bildenden Schulen ein anderes Bild. Diese verzeichnen während dieser Zeit eine reale Abnahme der Ressourcen um 7 Prozent auf 2 Milliarden Franken. Die nominalen Ausgaben für die obligatorische Schule sind im Zeitraum von 10 Jahren von 10,3 auf 13 Milliarden Franken angewachsen was einem realen Anstieg von 12 Prozent entspricht, parallel dazu ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler von 840000 auf 930'000 gestiegen (+11%). Mehr finanzielle Ressourcen für die Tertiärstufe In einer zunehmend wissensbasierten Gesellschaft ist die Bildung ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Nachdem die Investitionen zu Beginn der 90er Jahre stagnierten oder sogar zurück gingen, sind in den letzten 5 Jahren deutlich mehr Mittel für Hochschulreformen und Ausbauprojekte bereit gestellt worden. Demzufolge zeigt die Statistik für die Tertiärstufe zwischen 1992 und 2002 einen Anstieg der Ressourcen auf. Die nominalen Ausgaben stiegen von 4 auf 6,2 Milliarden Franken, was einem realen Zuwachs von 39 Prozent entspricht. Die Tertiärstufe wird in drei Bereiche unterteilt: die Höhere Berufsbildung, die ab 1997 neu entstandenen Fachhochschulen und die universitären Hochschulen. Die Finanzstatistik der Eidgenössischen Finanzverwaltung erlaubt seit 2000, dass die öffentlichen Ausgaben nach den drei Ausbildungsgängen differenziert dargestellt werden können. Demnach sind die öffentlichen Ausgaben für die universitären Hochschulen zwischen 2000 und 2002 von 4 Milliarden Franken auf 4,7 Milliarden gestiegen, und die dynamische Entwicklung bei den neu entstandenen Fachhochschulen wird durch den realen Anstieg der Investitionen um 50 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken widerspiegelt. Mit ein Grund für das Wachstum der Ressourcen für die Fachhochschulen ist die Umwandlung eines Teils der Studiengänge der höheren Fachschulen in Fachhochschulstudiengänge. Dementsprechend weist die Statistik für die Höhere Berufsbildung rückläufige Ausgaben von 380 auf 250 Millionen Franken auf. Die Datenbasis Die jährlich erscheinende Publikation Öffentlichen Bildungsausgaben des Bundesamts für Statistik basiert auf zwei verschiedenen Erhebungen. Auf der Schweizerischen Schulstatistik, welche eine Zusammenfassung der kantonalen Statistiken ist und der Finanzstatistik der Eidgenössischen Finanzverwaltung EFV. Die EFV erfasst die Finanzvorgänge der Verwaltungen des Bundes, der Kantone und Gemeinden gemäss dem Harmonisierten Rechnungsmodell. Die aktuellsten bereinigten Finanzdaten der drei Verwaltungsebenen existieren für das Rechnungsjahr 2002.
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