Alle Storys
Folgen
Keine Story von Bundesamt für Energie mehr verpassen.

Bundesamt für Energie

BFE: Bund plant die Zukunft der nuklearen Entsorgung

Bern (ots)

Die Arbeitsgruppe des Bundes für die nukleare
Entsorgung (AGNEB) hat ihren 25. Tätigkeitsbericht veröffentlicht. 
Im Berichtsjahr 2002 verfasste sie ein Konzept für die Überprüfung 
des Entsorgungsnachweises für abgebrannte Brennelemente, hochaktive 
und langlebige mittelaktive Abfälle (BE/HAA/LMA). Sie arbeitet an 
einem Zeitplan für die Realisierung eines entsprechenden Lagers.
Die AGNEB erstellte ein Programm für die Überprüfung des 
Entsorgungsnachweises, den die Nagra im Dezember 2002 bei den 
Bundesbehörden eingereicht hatte. Damit will die Nagra aufzeigen, 
dass die Entsorgung der BE/HAA/LMA in der Schweiz grundsätzlich 
möglich ist. Die technische Überprüfung dieses Nachweises 
beansprucht rund zwei Jahre. Dann werden alle Interessierten - auch 
aus dem benachbarten Ausland - die Möglichkeit erhalten, sich in 
einem öffentlichen Auflageverfahren zu äussern. Auf Grund der 
Resultate wird der Bundesrat den Entsorgungsnachweis beurteilen und 
voraussichtlich im ersten Quartal 2006 das weitere Vorgehen 
festlegen.
AGNEB-Zeitplan berücksichtigt neue Faktoren
Eine wesentliche Grundlage für den Bundesratsentscheid über die 
Entsorgung der BE/HAA/LMA ist die Frage, ab welchem Zeitpunkt der 
Schweiz ein geologisches Tiefenlager zur Verfügung stehen muss. Bis 
anhin standen für die Inbetriebnahme die Jahre 2030 bis 2050 zur 
Diskussion. Neuste Unterlagen hinsichtlich der optimalen Beladung 
der Endlager-Behälter mit abgebrannten Brennelementen zeigen, dass 
eine zu frühe Inbetriebnahme eines Lagers aus technischen Gründen 
nicht zweckmässig ist. Zurückzuführen ist dies vor allem auf den 
Einsatz von MOX-Brennelementen (Wiederverwendung von Plutonium aus 
der Wiederaufarbeitung) und die heute üblichen höheren Abbrände der 
Brennelemente, welche eine längere Abkühlungszeit erfordern. Noch in 
diesem Jahr wird die AGNEB einen detaillierten Zeitplan erarbeiten.
Das Programm für die Entsorgung der schwach- und mittelaktiven 
Abfälle (SMA) erlitt mit der Ablehnung des Sondierstollens am 
Wellenberg durch die Bevölkerung des Kantons Nidwaldens im September 
2002 einen schweren Rückschlag. Dieser ist nicht auf technische, 
sondern auf politische Gründe zurückzuführen. Das Bundesamt für 
Energie BFE und die AGNEB haben deshalb eine Klausur Entsorgung 
durchgeführt. Anfang April 2003 kamen alle betroffenen Bundesstellen 
und -kommissionen für zwei Tage zusammen. Die Teilnehmenden haben 
Ansätze für eine Entsorgunsstrategie skizziert und wichtige Akteure 
definiert. Eine nächste Tagung findet im Herbst 2003 statt. In der 
Zwischenzeit werden Arbeitsgruppen einzelne Themen vertieft 
bearbeiten. Die AGNEB will bis Jahresende ein erstes Konzept für das 
weitere Vorgehen betreffend SMA entwerfen.
Ein praktisches Nachschlagewerk
Der 25. Tätigkeitsbericht gibt Auskunft über die Arbeiten der 
Behörden des Bundes, welche für die nukleare Entsorgung zuständig 
sind, über das Paul Scherrer Institut und die Arbeiten ausführender 
Stellen wie Nagra und Elektrizitätswirtschaft. Ein 
Abkürzungsverzeichnis, Internetadressen, eine Publikationsliste und 
neu eine Übersicht von Gruppierungen, die im Bereich Entsorgung 
tätig sind, machen den Bericht zu einem Nachschlagewerk für die 
Entsorgung der radioaktiven Abfälle in der Schweiz.
Die 1978 vom Bundesrat eingesetzte AGNEB besteht aus Vertretern 
jener Bundesstellen, die mit den Tätigkeiten zur nuklearen 
Entsorgung betraut sind. Sie hat den Auftrag, sich mit Fragen der 
Entsorgung zu befassen und dazu Stellung zu nehmen, die Bewilligungs-
verfahren auf Bundesebene zu begleiten und Fragen der 
internationalen Entsorgung zu behandeln.
Der 25. Tätigkeitsbericht der AGNEB kann beim Bundesamt für Energie 
BFE, 3003 Bern, bezogen werden (monika.jost@bfe.admin.ch).
Bern, 26. Mai 2003	              Bundesamt für Energie BFE
Auskünfte: Dr. Monika Jost, Bundesamt für Energie, Tel. 031 322 56 32

Weitere Storys: Bundesamt für Energie
Weitere Storys: Bundesamt für Energie
  • 12.05.2003 – 13:17

    BFE: Energiedirektoren gegen energiepolitischen Kahlschlag

    Bern (ots) - Die Energiedirektorenkonferenz (EnDK) wendet sich einstimmig und entschieden gegen die vom Bundesrat beabsichtigte Streichung des Budgets von "EnergieSchweiz". Dies wäre ein inakzeptabler Verzicht auf die Energiepolitik bei Bund und Kantonen. Die vom Bundesrat erwogenen Ersatzmassnahmen lehnt die EnDK ebenfalls ab. Die damit verbundene Umkrempelung der Aufgabenteilung in der Energiepolitik ...

  • 16.04.2003 – 10:04

    BFE: Ministertagung der Internationalen Energie-Agentur (IEA)

    Bern (ots) - Der Bundesrat hat die schweizerische Haltung für die am 28./29. April 2003 in Paris stattfindende Ministerkonferenz der Internationalen Energie-Agentur (IEA) festgelegt. Leiter der schweizerischen Delegation ist der Direktor des Bundesamtes für Energie, Walter Steinmann. Die Themen der diesjährigen IEA-Ministertagung sind: Fragen der ...

  • 16.04.2003 – 08:30

    BFE: Elektrizitätsverbrauch im Jahr 2002

    Bern (ots) - Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2002 um 0,5 % gestiegen (Vorjahr + 2,6 %). Trotz dem geringen Zuwachs erreichte der Stromverbrauch einen neuen Höchstwert. Die einheimischen Kraftwerke erzeugten 7,4 % weniger Elektrizität als im Rekordjahr 2001; sie erzielten mit 65,0 Mrd. Kilowattstunden (kWh) das bisher vierthöchste Produktionsergebnis. Der Exportüberschuss sank 2002 markant ...