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Fürstentum Liechtenstein

Keine berufliche Weiterbildung ohne Fremdsprachen

Vaduz (ots)

"Erwachsene lernen Sprachen" an der Berufsmittelschule Liechtenstein
Dass Fremdsprachenunterricht im Rahmen der
beruflichen Aus- und Weiterbildung wichtig ist, davon sind die
Studentinnen und Studenten der Berufsmittelschule Liechtenstein
(ehemals Vorbereitungslehrgang Fachhochschulreife) überzeugt. Und
zwar sehen sie im Sprachenlernen eine Voraussetzung, um auf dem
Arbeitsmarkt besser bestehen zu können. Viele brauchen jetzt schon
hin und wieder Englisch an ihrem Arbeitsplatz, sei es, dass es für
Geräte- und Produktbeschreibungen oder einschlägige Software keine
deutschen Uebersetzungen gibt oder dass die Kommunikation mit Kunden
in englischer Sprache abläuft. Fremdsprachenkenntnisse sind auch
unumgänglich, wenn man geschäftlich im Ausland unterwegs ist oder
wenn man für eine jener international tätigen Unternehmen arbeitet,
in denen Englisch als Konzernsprache verwendet wird. Sprachen werden
aber nicht nur gelernt, um die Position in heimischen Betrieben zu
sichern oder zu verbessern. Einige der Studenten zieht es in die
Ferne. Sie sehen im Fremdsprachenunterricht auch die Chance für mehr
Mobilität, für einen Studienplatz oder sogar für einen Job im
Ausland.
Fremdsprachenkenntnisse sind für die Studierenden aber nicht nur
eine Bedingung, um auf der Karriereleiter nach oben zu kommen. Sie
wissen durchaus auch um die persönlichen Vorteile. Dabei geht es
nicht nur ums Reisen, um kulturelle Interessen und um die Begegnung
mit Menschen anderer Länder, die als Bereicherung empfunden werden.
Einige erkennen im Lernen einer fremden Sprache auch einen positiven
Effekt für ihre kommunikative Kompetenz in der Muttersprache, andere
möchten das Angebot im Internet besser nutzen.
Mit so klaren Zielvorstellungen und so viel Motivation ist es
leicht, erfolgreich Sprachen zu lernen. Das beweisen die
Abschlussprüfungen der Absolventinnen und Absolventen. Dabei ist ein
Studium an der Berufsmittelschule mit einigem Aufwand verbunden. Im
berufsbegleitend geführten Lehrgang stehen wöchentlich neben Deutsch,
Mathematik und dem Schwerpunktfach vier Lektionen Englisch auf dem
Stundenplan. Es besteht zwar die Möglichkeit, die Fächer auch einzeln
zu belegen, dennoch entscheiden sich die meisten für den
viersemestrigen Kompaktkurs. Die angestrebte Berufsmatura erfüllt die
Anforderungen des Eurobac-Standards und orientiert sich am Business
English Certificate II (BEC II) der Universität Cambridge, d.h., der
Unterricht bereitet die Studierenden gleichzeitig auf die
Berufsreifeprüfung und auf das international anerkannte Zertifikat
vor. Dies soll den Studenten nicht nur beim angestrebten Studium,
sondern bereits heute im beruflichen Alltag von Vorteil sein.
Aufgrund dieser Zielsetzung wird im Unterricht natürlich besonderes
Gewicht auf Wirtschaftsenglisch gelegt. Dennoch kommt auch die
allgemeine Sprachausbildung nicht zu kurz.
Um die Lerninhalte den individuellen Voraussetzungen besser
anpassen zu können, werden sogenannte graded readers in Verbindung
mit Audio-Kassetten und Audio-Sprachkursen eingesetzt. Aber auch ein
Blick auf englische Webseiten im Internet lockert hin und wieder die
Arbeit in der Klasse auf. Grammatik- und Vokabelpauken wird von den
Studierenden zwar als unumgänglich angesehen, trotzdem zählt diese
Form des Sprachenlernens nicht zu den beliebtesten Lehrmethoden. Die
meisten erachten einen Auslandsaufenthalt für die effizienteste Art.
Dieser Ansicht trägt die Berufsmittelschule mit einer einwöchigen
Studienreise nach London Rechnung, wo man sich in kleinen Gruppen auf
die Abschlussprüfungen vorbereitet. Natürlich werden dabei nicht nur
Arbeitsblätter ausgefüllt, Bücher gelesen und Sprachkassetten
angehört. Auf dem Programm stehen auch Besichtigungen und
Museumsbesuche mit Führungen. An zwei Nachmittagen erkunden die
Studentinnen und Studenten die Stadt auf eigene Faust und berichten
beim allabendlichen Meeting in Englisch über ihre Erlebnisse. Trotz
dieser vielen Aktivitäten bleibt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
noch Zeit für eigene Interessen wie der Besuch von Konzerten und
Musicals oder fürs Einkaufen, wo sich das Gelernte gleich anwenden
lässt.
Dass das Sprachenlernen von den Studierenden an der
Berufsmittelschule nicht als Last empfunden wird, zeigt sich darin,
dass sich die meisten nicht nur auf Englisch als Fremdsprache
festlegen wollen. Der Slogan der Europäischen Union ,Muttersprache
plus zwei, und die Idee des lebensbegleitenden Lernens erfahren in
den Reihen der Berufsmaturantinnen und Berufsmaturanten eine grosse
Zustimmung. Mehr als die Hälfte ist nach Abschluss des Lehrganges an
einer weiteren Sprachausbildung interessiert und plant, noch eine
zweite oder dritte Sprache dazu zu lernen, ganz nach dem Motto: Je
mehr Sprachen ich spreche, desto mehr Möglichkeiten habe ich in einem
vielsprachigen Europa.
Europäisches Jahr der Sprachen, Nationale Kontaktstelle für
Liechtenstein, Wilfried Müller, Schulzentrum Mühleholz, 9490 Vaduz,
E-Mail:  wmueller@szm.li; Tel. +423 236 06 03; Fax +423/236 06 07

Kontakt:

Presse- und Informationsamt des Fürstentums Liechtenstein (pafl),
Tel. +423/236 67 22, Fax +423/236 64 60.

Nr. 223

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