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Fürstentum Liechtenstein

Engagement und Erfolg machen sich bezahlt

Vaduz (ots)

Berufswettbewerbe: Anerkennung der Leistungen wird verbessert
Die Leistungen junger Berufsleute, die sich an den
Internationalen Berufswettbewerben (IBW) auszeichnen, werden in
Zukunft breiter honoriert. Jeder Wettbewerbs-Teilnehmender erhält ab
dem Jahr 2003 - die Wettbewerbe werden in St. Gallen stattfinden -
einen Unkostenbeitrag von 1'000 Franken und eine spezielle Trophäe
(Medaille). Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 9. April 2002
weiter beschlossen, Medaillengewinner und Diplomempfänger mit
Bildungsgutscheinen im Wert zwischen 2'000 und 10'000 Franken zu
ehren.
Alle Wettbewerbsteilnehmerinnen und Wettbewerbsteilnehmer an
internationalen Berufswettbewerben werden in Zukunft für ihren
Einsatz auch finanziell unterstützt. Dies hat die Regierung in ihrer
Sitzung vom 9. April 2002 beschlossen. Erstmals sollen die jungen
Berufsleute von der finanziellen Unterstützung im Jahr 2003
profitieren, wenn die IBW praktisch vor der Haustüre Liechtensteins
in St. Gallen stattfinden. Mit der finanziellen Unterstützung der
Teilnehmer wird auch ein lang ersehnter Wunsch des Offiziellen
Delegierten, Josef Nigsch, erfüllt. Josef Nigsch betreut seit mehr
als zwei Jahrzehnten die liechtensteinischen Teilnehmer an den IBW
mit grösster Umsicht.
Anlässlich des feierlichen Empfangs der erfolgreichen
liechtensteinischen Delegation, welche unser Land als Botschafter in
Südkorea vertreten haben, stellte der Landesfürst in seiner
Gratulationsrede fest, dass er die Leistungen der Berufsfachleute den
Spitzensportlern gleichsetze. Regierungschef-Stellvertreterin und
Bildungsministerin Rita Kieber-Beck besuchte die 36.
Berufsweltmeisterschaften in Korea. Sie nutzte die Gelegenheit, die
liechtensteinische Delegation zu unterstützen und traf sich mit
offiziellen Vertretern der World Skills. Sie unterstrich damit die
Bedeutung der Wettbewerbe an sich sowie auch den hohen Stellenwert
des dualen Bildungswegs. «Die internationalen Berufswettbewerbe waren
eine ideale Gelegenheit, unser duales Berufsbildungssystem im
internationalen Vergleich zu überprüfen und die grossartigen
Leistungen unserer jungen Berufsleute ins Weltfenster zu stellen».
Die überzeugenden Erfolge der jungen Berufsleute zeigten deutlich
auf, dass sich Liechtenstein - wohlgemerkt als kleines Land - im
internationalen Vergleich auf höchstem Niveau messen darf und kann.
Botschafter für Liechtenstein
Die Organisation World Skills, welche die IBW veranstaltet, zählt
heute 37 Mitgliedsländer aus allen 5 Kontinenten der Welt. In rund 40
Berufen messen sich junge Berufsfachleute (Maximalalter 22 Jahre)
über 4 Tage in einem beruflichen Wettstreit. Dabei wird eine
praktische Arbeit erstellt, welche im Anschluss von Fachexperten,
welche ebenfalls von den teilnehmenden Mitgliedsländern gestellt
werden, bewertet wird. Jedes Land kann pro Beruf nur einen
Wettbewerbsteilnehmer bzw. eine Wettbewerbsteilnehmerin stellen.
Kandidatinnen und Kandidaten dürfen an den IBW nur einmal teilnehmen,
was wiederum bedeutet, dass jedes Mal ein neues Team vorbereitet
werden muss.
Lange Tradition in Liechtenstein
Die Idee, Berufswettbewerbe zwischen mehreren Staaten
durchzuführen, wurde in Spanien geboren. Junge Fachkräfte können ihre
während der Ausbildung angeeigneten beruflichen Kenntnisse in einem
Wettbewerb messen. Die ersten internationalen Berufswettbewerbe
fanden zwischen Spanien und Portugal 1950 in Madrid statt. Ziel der
Internationalen Berufswettbewerbe ist es, die Ausbildungssysteme und
Arbeitsmethoden der verschiedenen Länder kennen zu lernen, zu
vergleichen und zu analysieren, um neue Impulse zu erhalten. Die
Berufswettbewerbe, heute Berufsweltmeisterschaft genannt, ermöglichen
jedem teilnehmenden Land eine internationale Standortbestimmung in
der Berufsausbildung zu machen und Rückschlüsse auf das eigene
Berufsbildungssystem zu ziehen.
Liechtenstein ist seit 1968 Mitglied dieser Organisation. Seit
diesen Jahren haben 134 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
Liechtenstein erfolgreiche Resultate erzielt: 13 Gold-, 12 Silber-
und 16 Bronzemedaillen konnten für Liechtenstein gewonnen werden.
Ebenfalls wurden an insgesamt 20 Wettbewerben 44 Leistungsdiplome
erzielt. Liechtensteins Delegationen waren immer sehr erfolgreich.
Absolute Höhepunkt für Liechtensteins «Botschafter» war das Jahr
1997 in St. Gallen, wo mit 5 Kandidaten und Kandidatinnen 2 Gold-, 1
Silber- , 1 Bronzemedaille und 1 Leistungsdiplom erkämpft wurden.
Dies bedeutete gleichzeitig den Sieg in der Mannschaftswertung -
Liechtenstein war Mannschaftsweltmeister 1997. An den letzten
Berufsweltmeisterschaften 2001 in Korea erarbeiteten sich die
Vertreter unseres Landes 4 Leistungsdiplome und Gold im Beruf des
Industrieelektronikers. Liechtensteins junge Berufsleute waren über
35 Jahre sehr grosse und gute Botschafter unseres Landes und positive
Werbeträger unserer Wirtschaft und unseres Bildungssystems. Zudem
konnten wir durch unser Auftreten den Namen Liechtenstein und unsere
Eigenständigkeit durch eine sympathische Art bei unseren 37
Mitgliedsländern aus aller Welt unter Beweis stellen.
Enormes Engagement
Dass es für ein kleines Land wie Liechtenstein mit beschränkten
Rekrutierungsmöglichkeiten von qualifizierten und motivierten jungen
Berufsleuten enorm schwer ist, bei weltweiten Wettkämpfen
(Berufsweltmeisterschaften, Europameisterschaften, Olympiaden) an der
Spitze mitzumischen, mussten unsere Skisportler im Februar 2002 in
Salt Lake City erfahren.
Es ist einzigartig, dass Liechtenstein an
Berufsweltmeisterschaften immer wieder mit positiven Ergebnissen zu
glänzen vermag.
Das Ganze ist aber nicht zufällig, sondern unterliegt einem
langjährigen Entwicklungsprozess und einem grossen persönlichen
Engagement von Wettbewerber, Ausbildungsbetrieb oder Arbeitgeber,
sowie den Experten und Delegierten. Die Auswahl und
Wettbewerbsvorbereitung wird immer umfangreicher und professioneller.
Nach einem vom Technischen Delegierten vorgegebenen Ausscheidungs-
und Vorbereitungskonzept werden dabei die beruflichen, mentalen und
physischen Stärken über mehr als ein halbes Jahr gefördert. Nachdem
im jeweiligen Beruf nur der/die Beste eines Landes teilnehmen kann,
liegt das Prüfungsniveau weit über dem eines Lehrabschlusses. Für
eine IBW- Qualifikation werden sehr viel Engagement aufgebracht,
Freizeit und finanzielle Einbussen seitens der Teilnehmer werden
hingenommen.
Dies stellt unseren jungen Fachleuten, unseren
Ausbildungsbetrieben und unserem Bildungssystem ein hervorragendes
Zeugnis aus, welches nicht als selbstverständlich abgetan werden
kann.
In Anbetracht dieser positiven Entwicklung soll den
Wettbewerbsteilnehmern und Wettbewerbsteilnehmerinnen neben einer
immateriellen auch eine finanzielle Anerkennung zu Teil werden.
Geldzuweisungen in Form von Sponsoring wie im Sport kennt die
Berufsbildung nicht.
Bildungsgutscheine als Anerkennung
Neben einer Teilnahmeentschädigung von 1'000 Franken für jede/n
Wettbewerbsteilnehmer/in wird dieser mit einem Bildungsgutschein
unterstützt. Der gesprochene finanzielle Beitrag ist zweckgebunden
für eine berufliche Weiterbildung innerhalb von 5 Jahren.
Die finanzielle Honorierung wird abgestuft und beträgt für ein(e)
Goldmedaille     10'000 Franken
   Silbermedaille    7'500 Franken
   Bronzemedaille    5'000 Franken
   Leistungsdiplom   2'000 Franken
   in Form eines Bildungsgutscheines.
Jeder Teilnehmer erhält für sein Mitmachen generell 1'000 Franken
in bar, sowie eine spezielle Medaille, welche mit
Beruf/Berufsweltmeisterschaft und Leistung in Verbindung steht.
Nachdem immer mehr Schulabsolventen den gymnasialen Weg wählen
oder eine kaufmännische Ausbildung vorziehen, wird es für das
nationale IBW-Komitee immer schwieriger, im technischen und
gewerblichen Bereich sehr gute Berufsleute zu finden, welche bereit
sind, sich dieser Herausforderung auf Weltniveau zu stellen. Durch
diese Aufwertung des dualen Bildungsweges soll auch das Interesse
unserer jungen Berufsleute, an internationalen Berufswettbewerben
teilzunehmen, gesteigert und somit die gewerblichen und
mechanisch-technischen Berufe gefordert und gefördert werden.

Kontakt:

Ressort:
Bildung/Regierungschef-Stellvertreterin
Rita Kieber-Beck

Sachbearbeitung:
Ressort Bildung
Tel. +423/236'60'21

Presse- und Informationsamt
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: www.presseamt.li
Nr. 172

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