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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Welttag ohne Tabak 31. Mai 2003

(ots)

Vaduz, 30. Mai (pafl) -

Eigentlich wissen es alle - rauchen
schadet der Gesundheit - kann Krebs, chronische Bronchitis, 
Herzinfarkte und Hirnschläge verursachen und erhöht zudem das Risiko 
für Impotenz und Sterilität. Rauchen tötet mehr Menschen als AIDS, 
harte Drogen, Alkohol, Verkehrsunfälle, Morde und Suizide 
zusammengenommen. Eigentlich wissen es alle, und dennoch rauchen 
viele.
Es ist wichtig, mit den Kindern das Thema "Rauchen" zu besprechen 
und sie zu animieren, gar nicht erst anzufangen.
Hier ist einer der Hauptansatzpunkte der Prävention im Bereich 
Nikotin-Sucht. Die Kids sollen in ihrem Nichtrauchen gestärkt und 
bestätigt werden. Mit der Flyer-Aktion "IN & OUT" in allen FL-Bussen 
hat die Sozial- und Präventivmedizinische Dienststelle ein kleines 
Zeichen in diese Richtung der Prävention gesetzt. Es folgen in 
diesem Jahr weitere Aktionen mit der gleichen Zielrichtung: Kinder 
und Jugendliche vom Rauchen abzuhalten. Unter dem Motto: "Ohni Rooch 
blibsch cool" finanziert der Lions Club anlässlich der "50 Jahre 
Lions Club Liechtenstein" eine Kampagne, welche das NetzWerk unter 
dem Patronat der Krebshilfe und der Kommission für Suchtfragen 
erarbeitet hat.
Es ist sehr viel einfacher, gar nicht erst mit Rauchen anzufangen 
als damit aufzuhören.
Stopp dem Rauchen in Film und Mode Die Weltgesundheitsorganisation 
stellt den Welttag ohne Tabak vom 31. Mai jedes Jahr unter ein neues 
Thema. 2003 Jahr steht die Rolle des Films und der Mode bei der 
weltweiten Verbreitung der Tabakepidemie im Brennpunkt. Die 
Unterhaltungs- und Modeindustrie sollen verantwortlich handeln und 
sich nicht mehr von der Tabakindustrie zur Zigarettenwerbung 
missbrauchen lassen. Diese Forderung stellt die 
Weltgesundheitsorganisation am Welttag ohne Tabak 2003 in Hollywood 
zusammen mit dem US-amerikanischen Verband der Ärztinnen und Ärzte 
sowie die Kampagne "Smoke Free Movies" der Universität Kalifornien.
Rauchszenen im Film regen Kinder und Jugendliche zum Tabakkonsum an 
Je häufiger Kinder und Jugendliche in Filmen und Videos Szenen mit 
Tabakwaren sehen, desto häufiger probieren sie selber Tabakwaren 
aus. Ein Forschungsteam befragte 4919 Schülerinnen und Schüler im 
Alter von 9 bis 15 Jahren:  Von den Kindern und 
Jugendlichen, die bis zu 50 Rauchszenen gesehen haben, haben fünf 
Prozent Zigaretten ausprobiert.  Bei denjenigen, die 
zwischen 50 und 100 solcher Szenen gesehen haben, haben 14 Prozent 
mit der Zigarette experimentiert. Das Risiko ist 1,7-mal grösser 
verglichen mit der ersten Gruppe.  Von Schülern und 
Schülerinnen, die 100 bis 150 Rauchszenen gesehen haben, haben 22 
Prozent geraucht. Das Risiko ist 2,4-mal grösser als in der ersten 
Gruppe.  31 Prozent derjenigen, die mehr als 150 Szenen 
gesehen haben, haben bereits Tabak konsumiert. Das Risiko ist 
2,7-mal grösser im Vergleich zur ersten Gruppe.
Im Schnitt hat ein Kind 91 Rauchszenen gesehen. Aufgrund dieser 
Zahlen ziehen Gesundheitsbehörden in den USA den Schluss, dass die 
Häufigkeit von Rauchszenen in Filmen ein wichtiger Grund ist für den 
Anstieg des Zigarettenkonsums unter Jugendlichen. (Quelle: James D. 
Sargent et al., Effect of seeing tobacco use in films on trying 
smoking among adolescents: cross sectional study, in: BMJ 2001; 323: 
1394-1397 http://bmj.com. Centers for Disease Control and 
Prevention, Trends in Cigarette Smoking Among High School Students 
-- - United States, 1991--2001, in: Morbidity and Mortality Weekly 
Report May 17, 2002 / 51(19); 409-412 www.cdc.gov.)
Jugendliche, die rauchende Filmstars bewundern, rauchen eher als 
Jugendliche, die für nichtrauchende Filmstars schwärmen. Haben Stars 
wie Leonardo DiCaprio, Sharon Stone oder John Travolta in drei oder 
mehr Filmen geraucht, haben ihre Fans ein 3-mal höheres Risiko, 
selber bereits Zigaretten auszuprobieren oder sogar regelmässig zu 
rauchen. (Quelle: Jennifer J. Tickle et al., Favourite movie stars, 
their tobacco use in contemporary movies, and its association with 
adolescent smoking, in: Tobacco Control 2001; 10: 16-22 
www.tobaccocontrol.com.)
Nikotin ist die eigentliche "Droge" des Tabaks und sie wirkt 
blitzschnell: In nur 7 Sekunden gelangt sie vom Mund ins Gehirn! 
Rauchen kann sowohl anregen wie auch entspannen. Der kleine Genuss 
hie und da wird schnell zur Gewohnheit und zum hartnäckigen 
Bedürfnis: Die Pausenzigarette, die Zigarette nach dem Essen, die 
Zigarette zum Telefonieren oder Diskutieren, die Zigarette, die 
gegen Schüchternheit hilft oder ein Unwohlsein vertreibt. All diese 
Zigaretten verbinden sich stark mit "ihren" Situationen, sie fangen 
an, ganz natürlich dazu zu gehören. Und werden diese Zigaretten dann 
nicht geraucht, steigt das merkwürdige Gefühl auf, dass etwas fehlt. 
Verzichten kommt kaum mehr in Frage und der kleine Genuss 
zwischendurch wird unmerklich zum gedankenlosen Reflex, zur 
psychischen und physischen Abhängigkeit.
Nikotin macht schnell abhängig. Mit jeder Zigarette gelangen zehn 
Züge Nikotin ins Gehirn und entfalten da ihre Wirkung. Es gibt kaum 
eine andere Droge, die so oft und gedankenlos konsumiert wird, wie 
die Zigarette! Viele fangen damit an, gelegentlich zu rauchen und 
sind innert kurzer Zeit davon abhängig. Vor allem für die 
Jugendlichen ist das äusserst gefährlich.
Jugendliche verbringen einen grossen Teil der Freizeit mit ihren 
Kolleginnen und Kollegen. Das Zusammensein mit Gleichaltrigen ist 
sehr wichtig, um Sozialkompetenzen zu erwerben bzw. zu entwickeln. 
Jugendliche mit wahrgenommenen Ähnlichkeiten finden sich zu Gruppen 
zusammen. Die Gruppenbildung der Jugendlichen in Sportvereinen oder 
in organisierten Freizeitgestaltungen, die hierzulande von 
verschiedenen Organisationen angeboten werden, bringt echte 
Vorteile. Die gleichen Interessen der Kids und Jugendlichen führen 
zu selbst erworbenen Kompetenzen und das Selbstvertrauen und die 
Selbstbestimmung werden gestärkt, der Gruppendruck von rauchenden 
Jugendlichen wird nicht mehr so stark empfunden. Gerade im Sport 
zeigt sich schnell, dass Sportlerinnen und Sportler, die nicht 
rauchen, weniger ausser Atem kommen, weiter und schneller laufen 
können und mehr Ausdauer haben. Nichtraucher können mehr Sauerstoff 
aufnehmen, sie ermüden also weniger und halten ein schnelleres Tempo 
durch.
Wir wollen und sollen grundsätzlich darauf achten, dass Kinder und 
Jugendliche von allen Seiten her in ihrem Nichtrauchen bestärkt 
werden. Dazu wird nicht nur dieser eine "Welttag ohne Tabak" 
genutzt, sondern jede alltägliche Gelegenheit, Kindern und 
Jugendlichen ein Vorbild zu sein, welche die Gefährlichkeit des 
Nikotin-Konsums erkannt hat. Hier sind wir alle gefordert und tragen 
unseren Teil dazu bei, dass die erschreckenden Zahlen der Kinder, 
die jedes Jahr neu der Tabaksucht verfallen, nicht weiter ansteigen.

Kontakt:

Sozial- und Präventivmedizinische Dienststelle
Katharina Gächter
Tel.: +423/236 73 32

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