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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Bildungsstandards

(ots)

Vaduz, 19. November (pafl) -

Die Regierung hat in ihrer
Sitzung vom 18. November 2003 den Bericht "Standards - ein 
Grundlagenpapier für Liechtenstein" zur Kenntnis genommen. Ausgehend 
von der Analyse der Ergebnisse von PISA hatte die Regierung bereits 
im Oktober 2003 fünf Handlungsfelder definiert, in welchen bereits 
im laufenden Schuljahr verschiedene Massnahmen umgesetzt werden. 
Eines der Handlungsfelder sieht die Schaffung eines Konzeptes vor, 
welches die Entwicklung von Bildungsstandards zum Ziel hat.
Bildungsstandards formulieren Anforderungen an das Lehren und 
Lernen in der Schule. Sie benennen die Kompetenzen, welche die 
Schule ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln muss, damit 
bestimmte zentrale Bildungsziele erreicht werden. Die 
Bildungsstandards legen fest, welche Kompetenzen die Kinder oder 
Jugendlichen bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben 
sollen. Die Kompetenzen werden so konkret beschrieben, dass sie in 
Aufgabenstellungen umgesetzt und mit Hilfe von Testverfahren erfasst 
werden können.
In einem ersten Schritt werden im laufenden Schuljahr probeweise 
in den fünften Primarschulklassen und den zweiten Klassen der 
Sekundarstufe anonymisierte Auswertungen der Leistungsergebnisse aus 
Orientierungsaufgaben vorgenommen, welche Aufschluss über die 
erreichten Kompetenzen in Mathematik und Deutsch geben. Die 
Orientierungsaufgaben werden nicht neu erstellt, sondern es werden 
bestehende Daten aus den an den Schulen bereits eingeführten 
Klassencockpitaufgaben zusätzlich ausgewertet.
Ebenfalls im laufenden Schuljahr werden vorerst für das Fach 
Mathematik detaillierte Standards ab der zweiten Stufe der 
Realschule erarbeitet. Diese dienen dann als Grundlage für die 
Anerkennung von Abschlüssen von Oberschülerinnen und Oberschülern, 
welche das Niveau der Realschule erreichen.
In Zukunft wird sich Liechtenstein voraussichtlich ausserdem an 
zwei Projekten des Kantons St. Gallen beteiligen. Beide verfolgen 
die Zielsetzung, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Analyse der 
Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler vorzunehmen. Das 
Projekt "Lernlot" wird für die zweite Schulstufe der Primarschule 
entwickelt. Es dient der Standortbestimmung, vor allem aber der 
Förderorientierung. Das zweite Projekt "Stellwerk", welches ab 
Schuljahr 2005/06 umgesetzt werden kann, erlaubt den Schülerinnen 
und Schülern am Ende der 8. Schulstufe im Hinblick auf die 
Berufswahl ihre Leistungen besser einzuschätzen, und dient somit der 
Optimierung des Profils für die Berufswahl und der Verbesserung der 
Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben. Im Weiteren gibt es 
Hinweise, wo die Schwerpunkte für das letzte Schuljahr zu legen 
sind.
Alle diese Massnahmen übernehmen innerhalb der Gesamtheit der 
Anstrengungen zur Qualitätssicherung und -entwicklung eine zentrale 
Funktion. Zudem erhält das Bildungssystem wichtige Rückmeldungen 
darüber, ob es seinen Auftrag erfüllen kann.

Kontakt:

Wendula Matt
Tel.: +423/236 60 23
wendula.matt@mr.llv.li

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