pafl: Liechtenstein weist eine niedrige Fiskalquote auf
(ots)
Vaduz, 9. März (pafl) -
Die liechtensteinische Fiskalquote beläuft sich auf rund 22 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im internationalen Vergleich nimmt Liechtenstein zwar keine Sonderstellung ein, der liechtensteinische Wert ist jedoch erfreulich tief.
Der Wert der liechtensteinischen Fiskalquote zeigt, dass Liechtenstein steuerlich ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist. Die Fiskalquote misst das Verhältnis der Fiskaleinnahmen eines Landes zu seinem Bruttoinlandsprodukt (BIP). Je tiefer die Fiskalquote ist, desto zurückhaltender belastet der Staat die Produktionsleistung seiner Volkswirtschaft mit Steuern und Sozialversicherungsabgaben.
Im Jahr 2000 beliefen sich die Fiskaleinnahmen Liechtensteins gemäss der nun vorliegenden erstmaligen Berechnung der Liechtensteinischen Steuerverwaltung auf 22,1 Prozent des BIP. Die Fiskalquote der Schweiz lag im selben Jahr bei 31,2 Prozent, jene von Österreich bei 43,3 Prozent. Für die Berechnung der liechtensteinischen Fiskalquote hat sich die Steuerverwaltung auf die Definition der Fiskaleinnahmen gemäss OECD-Bestimmungen sowie auf die aktuellste BIP-Zahl des Amtes für Volkswirtschaft abgestützt.
Vergleicht man die liechtensteinische Quote mit den Fiskalquoten der OECD-Staaten, so liegt sie zwischen dem Wert von Mexiko und jenem von Südkorea. Die OECD-Staaten wiesen im Jahr 2000 eine durchschnittliche Fiskalquote von 37,1 Prozent auf. Deutlich unter dem OECD-Durchschnitt lagen Japan und die USA mit Fiskalquoten von 27,5 Prozent und 29,7 Prozent. Liechtenstein zählt mit einem Wert von rund 22 Prozent zum Kreis jener Industriestaaten, die eine besonders wirtschaftsfreundliche Fiskalbelastung aufweisen.
Die gesamten Fiskaleinnahmen Liechtensteins erreichten im Jahr 2000 den Betrag von CHF 959 Mio. Zu den betragsmässig gewichtigsten Fiskaleinnahmen zählten die Abgaben an die obligatorischen Sozialversicherungen des Sektors Staat, die Mehrwertsteuern sowie die Kapital- und Ertragssteuern der juristischen Personen.
Klammert man die Abgaben an die Sozialversicherungen aus der Betrachtung aus, beliefen sich die Steuereinnahmen Liechtensteins im Jahr 2000 auf 17,0 Prozent des BIP bzw. einen Betrag von 739 Mio. Franken. Die Sozialversicherungsabgaben an die AHV, die IV, die Familienausgleichskasse und die Arbeitslosenversicherung erreichten 5,1 Prozent des BIP, was einem Betrag von 220 Mio. Franken entspricht.
Zu der im internationalen Vergleich relativ bescheidenen Fiskalquote Liechtensteins tragen nicht nur die Steuern, sondern auch die vergleichsweise tiefen Abgaben an die obligatorischen Sozialversicherungen bei. Im internationalen Standortwettbewerb zählt die zurückhaltende Fiskalbelastung damit zu jenen Faktoren, die sich positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit der liechtensteinischen Volkswirtschaft auswirken.
Kontakt:
Steuerverwaltung
Dr. Wilfried Oehry
+423/ 236 69 75