pafl: Gremium zur Richterauswahl
(ots)
Vaduz, 14. April (pafl) -
Gemäss Art. 3 des neuen Richterbestellungsgesetzes, das am 20. Januar 2004 in Kraft getreten ist, setzt sich das Gremium zur Richterauswahl wie folgt zusammen:
- dem Landesfürsten, als Vorsitzenden; - je einem Abgeordneten von jeder im Landtag vertretenen Wählergruppe; - dem für die Justizverwaltung zuständigen Regierungsmitglied; - einer den Landtagsvertretern entsprechenden Anzahl weiterer Mitglieder, die vom Landesfürsten in das Gremium berufen werden.
Der Landesfürst teilt mit, dass er gemäss oben erwähnter Bestimmung nachstehend aufgeführte Personen in das Gremium berufenen hat:
- Erbprinz Alois von Liechtenstein
- Dr.iur. Johannes Ch. Gasser, LL.M., Rechtsanwalt, Jahrgang 1970, liechtensteinischer und österreichischer Staatsbürger, schloss das Studium der Rechtswissenschaften an der Leopold-Franzens- Universität in Innsbruck mit Mag.iur. 1994 und mit Dr.iur. 1995 ab. Im Anschluss daran durchlief er die Ausbildung zum Rechtsanwalt in Österreich und Liechtenstein, wo er als Rechtsanwalt und Partner im Advokaturbüro Dr. Dr. Batliner & Dr. Gasser in Vaduz und auch als Rechtsanwalt und Partner bei Simma Rechtsanwälte Partnerschaft in Dornbirn tätig ist. Eine postgraduale Zusatzausbildung als akademisch geprüfter Europarechtsexperte (1999) absolvierte er 2003 mit der Verleihung des Master of Laws (LL.M.).
Dr. Gasser verfasste zahlreiche Publikationen und Seminarbeiträge zum liechtensteinischen Recht mit Schwerpunkt Stiftungs- und Sorgfaltspflichtrecht. Er ist Mitglied in verschiedenen internationalen Anwaltsvereinigungen und in sämtlichen Bereichen des liechtensteinischen Rechts als Berater und Vertreter vor Gerichten und Behörden tätig.
- Dr. Ernst Markel, geboren 1940, promovierte 1962 an der Universität Wien zum Doktor der Rechtswissenschaften. Er war von 1983 bis 1992 Präsident der Vereinigung der österreichischen Richter, von 1998 bis 2003 Präsident der Europäischen Vereinigung der Richter und ist seit 2003 Präsident der Internationalen Vereinigung der Richter, welche derzeit die repräsentativen Richterorganisationen aus 63 Staaten in aller Welt umfasst. Er bekleidet Funktionen in juristischen Organisationen und Gesellschaften, derzeit u.a. als Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Strafrecht und Kriminologie sowie als Vizepräsident des Österreichischen Juristentags.
Dr. Markel ist international als Experte der Europäischen und der Internationalen Vereinigung der Richter, des Europarates sowie der American Bar Association/Central European and Eurasian Law Initiative tätig. Er veröffentlichte in Österreich sowie auf internationaler Ebene Beiträge vor allem zu Fragen der Gerichtsbarkeit, der Gewaltenteilung und Stellung des Richters im Rechtsstaat, zur Wahrung der Grundrechte sowie zu strafrechtlichen Problemen und ist unter anderem Mitautor eines Kommentars zum österreichischen Richterdienstgesetz.