pafl: Zehn Jahre Gleichstellungsarbeit in der Ostschweiz und im Fürstentum Liechtenstein
(ots)Zum Jubiläum eine Ausstellungseröffnung
Die Gleichstellungsbüros der Ostschweiz und des Fürstentums Liechtenstein begannen vor zehn Jahren ihre Zusammenarbeit. Dieses Jubiläum feierten sie am Montag, 21. Juni 2004, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Familie und Beruf in Balance" in St. Gallen. Die Ausstellung ist bis am 10. Juli 2004 im Ausstellungssaal des Regierungsgebäudes in St. Gallen zu sehen.
Vernetzung in einem noch neuen Arbeitsbereich, synergetische Nutzung der immer noch knappen Mittel und nur gemeinsam realisierbare Projekte: Diese Herausforderungen bewogen vor zehn Jahren die damals bestehenden Büros, das Thema Gleichberechtigung nachhaltig anzupacken. Daraus entstand die Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten der Ostschweiz und des Fürstentums Liechtenstein. Heute sind 21 Institutionen aus den Kantonen St.Gallen, Thurgau, Glarus, Graubünden, den beiden Appenzell und dem Fürstentum Liechtenstein in dem Gremium vertreten. In diesen zehn Jahren Zusammenarbeit lag der Schwerpunkt auf dem regelmässigen Informations- und Erfahrungsaustausch der einzelnen Stellen. Für die Stellenverantwortlichen - sehr oft allein arbeitende Frauen mit wenig personellen und finanziellen Mitteln - erweist es sich als wichtig und notwendig, die Vernetzung zu nutzen. Auch im Bereich der fachspezifischen Weiterbildung gab es oft wenige Möglichkeiten oder Mittel, so dass Themen wie "Gender Mainstreaming" oder "Mentoring von Frauen" gemeinsam angeboten wurden.
Judith Schläpfer von der Fachstelle für die Gleichstellung der Universität St.Gallen warf einen Blick zurück auf die zehn vergangenen Jahre der Gleichstellungskonferenz. Sie zeigte auf, dass die bewusste und konsequente Vernetzung im Gleichstellungsbereich ein Gewinn für die Arbeit an der Umsetzung des Gleichstellungsgesetzes ist. In Zukunft sollen nun auch vermehrt gemeinsame Projekte realisiert werden, wie dies mit der Wanderausstellung zum Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" geschieht.
Die Ausstellung "Familie und Beruf in Balance" veranschaulicht, wie das Thema und die damit verbundenen Problemkreise von verschiedenen Personen wahrgenommen werden. Sie geht folgenden Fragen nach: Welche Tatsachen verhindern noch immer eine Chancengleichheit von Frauen und Männern? Wie sehen die Zahlen für Männer und Frauen beim Geldverdienen und der Kinderbetreuung tatsächlich aus? Was kann von Einzelpersonen oder Behörden unternommen werden, damit sich die Situation verbessert? Anregungen und Informationsmaterial mit Adressen bieten konkrete Hilfe für Interessierte an.
Als Hauptreferentin an der Eröffnungsfeier sprach Katharina von Salis, ehemalige Geologieprofessorin und Promotorin der Chancengleichheit an der ETH Zürich, über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie nahm dabei alte - und leider zum Teil noch immer aktuelle - Fragen zum Thema Chancengleichheit auf. Ihr Fazit: Wenn Chancengleichheit verwirklicht werden soll, braucht es initiative Frauen und unterstützende Männer sowie genügend Ressourcen für Massnahmen, die schon lange als notwendig angesehen werden.
Die Ausstellung "Familie und Beruf in Balance" im Ausstellungssaal des Regierungsgebäudes in St.Gallen ist noch bis am 10. Juli 2004 zu sehen und jeweils von Montag bis Samstag von 14 bis17 Uhr geöffnet; der Eintritt ist frei. In Liechtenstein wird die Ausstellung erstmals vom 4. bis 12. September an der LIHGA zu sehen sein.
Kontakt:
Gleichstellungsbüro
Bernadette Kubik-Risch
Tel.: +423/236 60 60