pafl: Ostschweizer Kantone und Vorarlberg sprechen Abfallimporte ab
(ots)
Vaduz, 27. Juli (pafl) -
An einer auf Einladung des BUWAL am 12. März 2004 in St. Gallen durchgeführten Besprechung diskutierten Vertreter der Ostschweizer Kantone, Liechtensteins, des Landes Vorarlberg, Betreiber von Kehrichtverbrennungsanlagen und Abfallunternehmen Vorarlbergs das weitere Vorgehen bei Importen brennbarer Abfälle aus dem Vorarlberg in die Schweiz.
Auch die österreichischen Behörden streben eine Beendigung der direkten Ablagerung von Siedlungsabfällen an. Hierfür setzt das Land Vorarlberg auf eine weitestgehende Abtrennung der Wertstoffe aus den Abfällen. Für die verbleibende nicht verwertbare Restfraktion rund 40'000 Tonnen pro Jahr - beabsichtigt Vorarlbergist eine thermische Behandlung vorgesehen. Weil die in Vorarlberg zur Verbrennung anfallenden Mengen für den wirtschaftlichen Betrieb zu klein für einer eigenen Anlage zu gering sind, wird die Zusammenarbeit mit Kehrichtverbrennungsanlagen in der Ostschweiz gesucht. Erste Importe sind im Jahr 2003 mit der entsprechenden Genehmigung der zuständigen nationalen Umweltbehörden beider Länder erfolgt.
Die Kehrichtverbrennungsanlagen (KVSA) der Ostschweiz weisen heute gewisse freie Kapazitäten auf, die sich nach der Inbetriebnahme der zurzeit geplanten KVA Tessin auf rund 150'000 Tonnen pro Jahr erhöhen werden. Zwar ist ab 2009 wegen der Schliessung alter Ofenlinien - etwa in der Anlage Josefstrasse / Zürich und später der Anlage Horgen - längerfristig ein Abbau der Verbrennungskapazität in der Ostschweiz absehbar. Bis zu diesem Zeitpunkt kann aber die freie Kapazität durch den Import von brennbaren Abfällen aus Vorarlberg sinnvoll genutzt werden. Durch eine bessere Auslastung der Anlagen können wertvolle Beiträge zur Deckung der hohen Fixkosten erzielt werden, womit auch die Trägerschaft der Anlagen, in der Regel die Gemeinden, von diesen Importen profitieren können.
Da in Österreich - wie in der Schweiz - schadstoffhaltige Abfälle wie Batterien, Elektro- und Elektronikgeräte sowie Sonderabfälle separat erfasst werden, und da zudem die Abfälle zum Teilin Sortierwerken Wertstoffe nochmals abgetrennt sortiert werden, enthalten die zur Verbrennung in der Schweiz vorgesehen Abfälle vergleichbare, wenn nicht sogar noch tiefere Gehalte an Metallen und Schadstoffen als der Schweizer Kehricht..
Kontakt:
Amt für Umweltschutz
Manfred Frick
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