pafl: Beurteilung der Waldverjüngung in Verbisskontrollzäunen im Jahr 2004
(ots)
Vaduz, 1. Juni (pafl) -
In den Sommermonaten 2004 wurde in Liechtenstein zum vierten Mal nach 1992, 1996/1997 und 2000 die Verbissbelastung an jungen Waldbäumen mittels Vergleichskontrollzäunen erhoben. Dabei wurden insgesamt 91 Vergleichsflächen untersucht, welche über alle Jagdreviere und Waldgesellschaften verteilt sind. Auf 63 Prozent dieser Kontrollzaunflächen war eine objektive Erhebung und Bewertung betreffend der Verbisseinwirkungen von Rothirsch, Reh und Gämse möglich.
Gesamthaft weisen 73 Prozent der nach einem einheitlichen Schema ausgewerteten Verjüngungsflächen derartige Verbisseinwirkungen auf, dass diese aus waldbaulicher Sicht in hohem Masse problematisch sind. Das Verjüngungsziel für die betreffenden Waldbestände lässt sich hier nicht erreichen. Auffallend ist, dass der Wert von 73 Prozent um 10 Prozent höher liegt als derjenige der Erhebungen des Jahres 2000. Besonders gravierend sind die Verbisseinwirkungen in der Höhenstufe zwischen 800 und 1'200 m.ü.M. Hier sind über 90 Prozent der auswertbaren Verjüngungsflächen so stark geschädigt, dass das Waldbauziel dieser Wälder ohne weitere Massnahmen nicht erreicht werden kann. In den Höhenlagen über 1'200 m.ü.M weisen 65 Prozent der Flächen gleich starke Verbisseinwirkungen auf. Diese Ergebnisse sind sehr ernst zu nehmen, da sich ab einer Höhe von 800 m.ü.M. die Schutzwälder befinden, die für die Gemeinden am Fusse des rheintalseitigen Westhanges von enormer Wichtigkeit sind. In den tieferen Lagen unter 800 m.ü.M. sind 60 Prozent der Probeflächen waldbaulich untragbar geschädigt.
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