pafl: Bewährte Währungsunion wird 25 Jahre alt
(ots)Regierungschef Otmar Hasler weilte auf Einladung von Bundesrat Hans- Rudolf Merz in Bern
Das Jubiläum des schweizerisch- liechtensteinischen Währungsvertrages bot Anlass für ein Treffen auf Regierungsebene von heute Freitag in Bern. Die Delegation des Fürstentums Liechtenstein wurde von Regierungschef Otmar Hasler angeführt. Sie traf sich am Sitz des Finanzdepartements mit Bundesrat Hans-Rudolf Merz. Der schweizerischen Delegation gehörte auch der Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, Jean-Pierre Roth, an.
Liechtenstein führte bereits im Mai 1924, also nur wenige Monate nach Inkrafttreten des Zollvertrages mit der Schweiz, den Schweizerfranken als offizielles Zahlungsmittel ein. Vor dem Hintergrund der währungspolitischen Turbulenzen in den 60er und 70er Jahren einigten sich die Schweiz und Liechtenstein 1980 auf eine staatsvertragliche Regelung der Währungsunion. Aus damaliger Sicht brachte der Vertrag für die Schweiz die Absicherung ihrer Geld-, Kredit- und Währungspolitik auf dem gesamten Währungsgebiet, mit den notwendigen Kompetenzen der Schweizerischen Nationalbank in Liechtenstein. Liechtenstein konnte damit seinen Wunsch, Teil des schweizerischen Währungsinlands zu sein und zu bleiben, vertraglich absichern. Parallel zum Abschluss des Währungsvertrages wurden in Liechtenstein wichtige gesellschaftsrechtliche Neuerungen hinsichtlich Verantwortlichkeit, Kontrolle, Rechnungslegung und Aufsicht eingeführt. Der Vertrag geht nicht weiter, als es zum Schutz der Währung erforderlich ist. Er beeinträchtigt auch die Freiheit beider Staaten nicht, ihre eigene Konjunktur- und Wirtschaftspolitik zu betreiben und regelt keine Steuerfragen.
Heute sind der Zollvertrag und die Verwendung des Schweizer Frankens als gemeinsame Währung die tragenden Säulen der engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit der beiden Länder. Besonders die Finanzplätze der beiden Länder sind eng miteinander verflochten. Das Treffen zwischen Bundesrat Merz, Regierungschef Hasler und Nationalbankpräsident Roth bot Gelegenheit, das reibungslose Funktionieren und die gute Zusammenarbeit im Rahmen des Währungsvertrags zu würdigen.
Daneben wurden weitere Themen von gemeinsamem Interesse diskutiert, darunter Zollfragen, die schweizerischen Bestrebungen, das Mehrwertsteuer-Recht zu revidieren, sowie Fragen im Zusammenhang mit der Geldwäschereibekämpfung. Beide Länder stellten zudem fest, dass sie alle Vorkehrungen getroffen haben, um das Zinsbesteuerungsabkommen mit der EU rechtzeitig auf den 1. Juli umzusetzen.
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