pafl: Ursprungskonferenz 2005 in Vaduz
(ots)
Vaduz, 19. Oktober (pafl) -
Die Internationale Ursprungskonferenz des Amtes für Zollwesen mit Experten aus Deutschland, Österreich, Slowenien und der Schweiz fand am 18. und 19. Oktober in Vaduz statt. Regierungschef-Stellvertreter Klaus Tschütscher, Inhaber des Ressorts Wirtschaft, begrüsste die Teilnehmer persönlich.
Die zur Tradition gewordene Ursprungskonferenz entstand vor allem aus einem Grund: Im Jahre 1997 wurde die Pan-Europäischen- Kumulationszone geschaffen. Als die geänderten Abkommen und Protokolle zur Errichtung der 29 Staaten umfassenden Freihandelszone gerade in Kraft getreten waren, wurde festgestellt, dass die Ausformulierung der neuen Ursprungsregeln einen hohen administrativen Aufwand sowohl für die Wirtschaft als auch für die Behörden schufen. Da ein erster Vorschlag Liechtensteins zur Änderung der Protokolle, so kurz nach Einführung des neuen Kumulationssystems in den Ursprungsgremien, als nicht durchführbar angesehen wurde, schlugen die Experten des Amtes für Zollwesen vor, diese Problematik in einer Ursprungskonferenz in Vaduz eingehend zu erörtern.
Die dort ausformulierten Lösungsvorschläge wurden von den EU- Experten in deren Ursprungskomitee in Brüssel und von den Experten der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein in den EFTA-Gremien eingebracht. Diese Strategie war schlieslich von Erfolg gekrönt, und die Rechtstexte wurden in der Folge einvernehmlich angepasst.
Von diesem Erfolg angespornt, wurden in den nächsten Jahren wieder Ursprungskonferenzen in Liechtenstein anberaumt. Daraus entwickelte sich eine Plattform, in der vor allem sehr komplexe oder technisch schwierige Themen besprochen werden. Der Vorteil dieser Konferenzen liegt darin, dass diese Gespräche in einer sehr vertraulichen und offenen Atmosphäre durchgeführt werden können. Diese jährlichen Treffen in Vaduz werden mittlerweile von den Experten der Finanz- und Wirtschaftsministerien sowie der Zollverwaltungen der Länder Deutschland, Schweiz, Österreich und Sloweniens sehr geschätzt. Als weiterer, positiver Nebeneffekt entwickelt sich eine immer enger werdende Zusammenarbeit zwischen diesen Verwaltungen.
Dieses Jahr beherrschte die bevorstehende Einführung des EURO-MED- Kumulationssystems einen Grossteil der Diskussionen. Die EURO-MED- Protokolle sollen die Pan-Europäische-Kumulationszone auf die südlichen Mittelmeer-Anrainerstaaten von Marokko bis Syrien ausdehnen. Um dies zu verwirklichen, müssen noch einige Fragen geklärt werden.
Das Amt für Zollwesen richtet diese Konferenz nun bereits zum 8. Male aus. Die Regierung unterstützt seit jeher die Ziele dieser Konferenz, nämlich sowohl für die Wirtschaft als auch für die Verwaltung einfachere und effizientere Verfahren im internationalen Handelsaustausch zu entwickeln, und bringt dies nicht zuletzt auch damit zum Ausdruck, dass es sich Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Klaus Tschütscher nicht nehmen lässt, die Konferenzteilnehmer persönlich zu begrüssen und sich über den Verlauf der Sitzung vor Ort zu informieren.