pafl: EFTA-Ministertreffen in Genf
(ots)
Vaduz, 29. November (pafl) -
Die Herbsttagung des EFTA-Ministerrats fand gestern Dienstag unter dem Vorsitz des norwegischen Handels- und Industrieministers Odd Erikson in Genf statt. Liechtenstein war durch Regierungsrätin Rita Kieber-Beck, Island durch Aussenminister Geir Haarde und die Schweiz durch Wirtschaftsminister Joseph Deiss vertreten.
Aussenministerin Rita Kieber-Beck und ihre Minister-Kollegen begrüssten die im vergangenen halben Jahr erzielten Fortschritte im Drittlandbereich. Die Freihandelsverhandlungen mit Südkorea und der Südafrikanischen Freihandelszone (SACU Botswana, Lesotho, Namibia, Südafrika und Swaziland) konnten abgeschlossen werden. Beide Abkommen sollen in Kürze unterzeichnet werden. Regierungsrätin Rita Kieber-Beck gab in ihrem Statement der Hoffnung Ausdruck, dass mit den beiden neuen Freihandelsabkommen nicht nur die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu diesen Staaten intensiviert werden, sondern dass gerade bei den SACU-Staaten die neuen Handelsmöglichkeiten zu vermehrtem Wirtschaftswachstum und Entwicklung führen werden. Mit Thailand hat im Oktober eine erste Verhandlungsrunde zu einem Freihandelsabkommen stattgefunden. Voraussichtlich können diese Verhandlungen im Laufe des Jahres 2006 abgeschlossen werden. Mit Albanien und Algerien sollen im kommenden Jahr exploratorische Gespräche zu Freihandelsverhandlungen geführt werden. Die EFTA-Staaten vereinbarten mit Indonesien im Jahr 2006 eine Machbarkeitsstudie über ein mögliches gemeinsames Handelsabkommen durchzuführen.
Speziell mit Blick auf die liechtensteinischen Aussenhandelsbeziehungen unterstützte Aussenministerin Rita Kieber- Beck, dass die EFTA-Staaten den Dialog mit wichtigen Handelspartnern wie China, Indien, Japan und Russland aktiv suchen. Mit der Ukraine, dem Golfkooperationsrat und den MERCOSUR-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) haben die EFTA-Staaten heute bereits Zusammenarbeitserklärungen. Mittelfristig könnten auch mit diesen Staaten Freihandelsabkommen ausgehandelt werden. Die EFTA- Minister führten intensive Gespräche zur bevorstehenden WTO- Ministerkonferenz im Dezember.
Anlässlich der EFTA-Ministerkonferenz trafen die Minister mit dem EFTA-Parlamentarierausschuss zusammen. Liechtenstein war im Parlamentarierauschuss mit den Landtagsabgeordneten Henrik Caduff und Franz Heeb vertreten. Der Parlamentarierausschuss arbeitet eng mit dem Europäischen Parlament zusammen und pflegt Kontakte mit Parlamentariern aus Drittländern, mit denen die EFTA-Staaten Abkommen abgeschlossen haben.