pafl: Zahlreiche Quellen für Feinstaub
(ots)Vom Menschen verursachte Emissionen führen zusammen mit einer Inversionswetterlage, tiefen Temperaturen und einer Nebeldecke seit Anfang 2006 zu hohen Feinstaubbelastungen in verschiedenen Gebieten Mitteleuropas.
Im gesamten Rheintal und auch in Liechtenstein kam es zu massiven Überschreitungen des Tagesmittelgrenzwertes von 50 µg/m³. So wurde in der Messperiode vom 1. Januar bis 5. Februar 2006 an der Austrasse Vaduz der Grenzwert 22-mal überschritten. Der höchste gemessene Wert lag mit 155 µg/m³ das Dreifache über dem Grenzwert. Die Messungen zeigen auf, dass Handlungsbedarf für die Ausarbeitung eines Massnahmenplanes zur Reduktion der Feinstaubbelastung besteht.
Die Quellen dieser Belastungen sind zahlreich und stammen aus diversen Sektoren. Feinstäube werden nicht nur von Dieselfahrzeugen ausgestossen, sondern entstehen auch bei Feuerungsanlagen verschiedener Art im industriellen, gewerblichen oder privaten Bereich. Land- und Forstwirtschaft, Staubaufwirbelungen durch den Verkehr oder Baustellen leisten ihren Beitrag ebenso wie verschmutzte Fahrbahnen.
In den vergangenen Wochen wurden von der Regierung kurzfristige Massnahmen in Betracht gezogen. Möglich sind in diesem Zusammenhang Aufrufe zu freiwilligem Verzicht auf private Fahrten und Feuerungen, oder aber Verbote verschiedener Art. Die Regierung entschied sich nicht für den Weg der Verbote, insbesondere auch aus der Erkenntnis heraus, dass solche kurzfristigen Massnahmen nur einen sehr geringen Beitrag zur Reduktion der Belastung leisten können. Dennoch soll die Bevölkerung mit Informationskampagnen vermehrt aufgefordert werden, an kritischen Tagen auf das Auto zu verzichten, den öffentlichen Verkehr zu benützen, Holzfeuerungen ausschliesslich zu Heizzwecken zu verwenden oder beispielsweise die Wohnräume nicht zu überheizen.
Der Umfang der verschiedenen Belastungsquellen und die tief gehende Problematik, die ihre Ursache letztlich in unserer modernen Lebensform hat, zeigen, dass dem Feinstaub nur mit einem Massnahmenbündel entgegengewirkt werden kann. Daher prüft die Regierung gegenwärtig mögliche Massnahmen, die mittel- und langfristig zu einer tatsächlichen Reduktion der Feinstaubbelastung und auch der übrigen Luftschadstoffe führen können. Ziel der Regierung ist es, bis Herbst 2006 einen entsprechenden Massnahmenplan zu definieren.
Aktuelle Daten können eingesehen werden auf www.ostluft.li.
Kontakt:
Manfred Nipp
Amt für Umweltschutz
Tel. +423 236 68 92
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