pafl: Qualitätssicherung in der Lehrerausbildung in Europa
(ots)
Vaduz, 1. Juni (pafl) -
Eines der drei wichtigsten Ziele des Lissabon-Prozesses ist die Verbesserung der Qualität und der Effizienz des Bildungsangebots. Die Lehrkräfte nehmen in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle an. Entsprechend wichtig ist daher die Entwicklung von Systemen zur Evaluierung und Akkreditierung der Lehrerbildung. Eurydice bietet eine Bestandsaufnahme der Verfahren für die Bewertung der Qualität und die Akkreditierung von Einrichtungen und Studiengängen, an denen Lehrkräfte für den Primarbereich und den allgemein bildenden Sekundarbereich ausgebildet werden bzw. sich weiterbilden können.
Evaluation der Lehrerausbildung
Die Erstausbildung der Lehrer, insbesondere der Lehrer für den Sekundarbereich, erfolgt in der Regel im universitären Hochschulbereich. In zwei Drittel der Länder gelten für die Evaluation der Lehrerausbildung allein die allgemeinen Bestimmungen für die Evaluierung der Hochschulbildung. In den meisten Staaten ist die Durchführung einer externen und internen Evaluation verbindlich vorgeschrieben oder wird empfohlen.
Die externe Evaluation wird in der Regel von einer Gruppe von Sachverständigen, Peers oder Inspektoren durchgeführt. Die interne Evaluation wird in der Regel von der Leitung der Einrichtung oder einem auf der Ebene der Einrichtung eingerichteten Evaluierungsausschuss koordiniert. In fast allen Staaten, in denen es diesbezügliche Bestimmungen gibt, ist die Einbeziehung von Vertretern der Dozenten und der Studierenden verbindlich vorgeschrieben oder wird empfohlen. In einigen Staaten werden auch Evaluierungsexperten an den Verfahren beteiligt. Die interne Evaluierung bezieht sich im Wesentlichen auf dieselben Aspekte wie die externe Evaluierung. Sofern besondere Bestimmungen festgelegt wurden, schreiben diese in der Regel vor, dass die Evaluierung sich auf Befragungen des Personals und der Studierenden stützen muss. Fünf Staaten schreiben ferner die Unterrichtsbeobachtung als Bestandteil der Evaluierung vor oder empfehlen diese.
Evaluation der Lehrerfortbildung
In mehreren Staaten liegt die Verantwortung für die Konzeption der Fortbildungsprogramme vollständig auf der dezentralen Ebene bei den Schulen oder bei den örtlichen Bildungsbehörden. Lehrerfortbildungsangebote können von ganz unterschiedlichen Einrichtungen bereitgestellt werden: Einrichtungen oder Institute, die auch für die Ausbildung der Lehrer zuständig sind, öffentliche oder private Fortbildungseinrichtungen, Gewerkschaften oder Lehrervereinigungen, Nicht-Regierungs-Organisationen usw. In fast allen Staaten gibt es Bestimmungen, die die Akkreditierung und/oder Evaluation dieser Fortbildungseinrichtungen regeln. Die Schlussfolgerungen der externen Evaluation können auch Auswirkungen auf die Akkreditierung und/oder Finanzierung der Fortbildungseinrichtungen haben.
Eine elektronische Fassung der Publikation ist in den Sprachen Englisch und Französisch erhältlich unter: http://www.eurydice.org/Documents/QA/en/FrameSet.htm
EURYDICE AUF EINEN BLICK Eurydice, das Informationsnetz zum Bildungswesen in Europa, das von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten eingerichtet wurde, bildet einen der strategischen Pfeiler für die Zusammenarbeit im Bildungswesen und ist seit 1980 im Dienste der Erleichterung der Zusammenarbeit durch ein besseres Verständnis der Bildungssysteme und -politiken tätig. Seit 1995 ist Eurydice auch fester Bestandteil des Sokrates-Programms, dem gemeinschaftlichen Aktionsprogramm im Bereich der allgemeinen Bildung. Das Eurydice-Netz setzt sich zusammen aus einer Europäischen Informationsstelle, die in Brüssel angesiedelt ist, und Nationalen Informationsstellen in jedem der 30 Staaten, die am Sokrates- Programm teilnehmen (die 25 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die drei EFTA/EWR-Staaten und die 2 Beitrittsstaaten), die in der Regel in den Bildungsministerien oder in diesen nahestehenden Organismen angesiedelt sind Darüber hinaus unterstützt die Europäische Eurydice-Informationsstelle die Kommission im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen, insbesondere dem Europarat, der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco).
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