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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Neue UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

(ots)

Vaduz, 31. August (pafl) -

Ein Ausschuss der
UNO-Generalversammlung hat am Freitag, 25. August 2006 den Text 
einer neuen Konvention über die Rechte von Menschen mit 
Behinderungen genehmigt. Nach insgesamt fünfjähriger 
Verhandlungszeit stellt dieses Dokument einen bedeutenden Schritt 
für den weltweiten Schutz der Rechte von Personen mit Behinderungen 
dar. Die Konvention schafft grundsätzlich keine neuen Rechte, 
sondern formuliert eine Anzahl von allgemein garantierten 
Menschenrechten mit Blick auf die spezielle Situation von Menschen 
mit Behinderungen in allen Lebensbereichen. Zentrale Elemente der 
Konvention sind der Schutz vor Diskriminierung, das Recht auf 
Zugänglichkeit und Mobilität, die Anerkennung der Rechtsfähigkeit 
von Menschen mit Behinderungen, der Schutz der Integrität sowie eine 
Reihe von sozialen Rechten, darunter das Recht auf Bildung und 
Gesundheitsfürsorge. Die Konvention sieht ausserdem ein 
Expertenkomitee vor, das die Umsetzung der Konvention in den 
Vertragsstaaten prüfen wird.
Die liechtensteinische Delegation leistete einen aktiven Beitrag zu 
den Verhandlungen und trug so zu deren erfolgreichen Abschluss bei. 
Insbesondere brachte ein von Liechtenstein erarbeiteter Entwurf 
eines freiwilligen Zusatzprotokolls Bewegung in die bis dahin 
blockierten Verhandlungen zur Frage der Individualbeschwerden, so 
dass nun auch für behinderte Personen die Möglichkeit besteht, die 
mangelhafte Umsetzung von ihnen zustehenden Rechten vor einem 
entsprechenden UNO-Ausschuss einzuklagen.
Der Konventionsentwurf wird nun an einen technischen Ausschuss 
weitergeleitet, der für den sprachlichen Feinschliff sorgen wird. 
Als Vorsitzender des Ausschusses ist der liechtensteinische 
Rechtsberater in New York, Stefan Barriga, vorgesehen. 
Voraussichtlich im Dezember wird die Konvention von der UNO- 
Generalversammlung verabschiedet werden und allen Staaten zur 
Unterzeichnung und Ratifikation offen stehen.
Derzeitige Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit etwa 650 
Millionen Menschen an Behinderungen leiden. Dies entspricht rund 
zehn Prozent der Weltbevölkerung.

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