pafl: Besuch von Regierungschef Otmar Hasler in den ostdeutschen Bundesländern
(ots)
Vaduz, 9. Oktober (pafl) -
Vom 10. bis 14. Oktober 2006 wird der liechtensteinische Regierungschef, Otmar Hasler, in Begleitung des Botschafters in Berlin, Josef Wolf, drei ostdeutsche Bundesländer besuchen: Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Hintergrund dieses ersten offiziellen Besuchs des Regierungschefs sind die sehr guten wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Kontakte zwischen Liechtenstein und den genannten Bundesländern. Die Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt (Professor Wolfgang Böhmer) und Thüringen (Dieter Althaus) waren 2005 und 2006 zu Besuch in Liechtenstein. Darüber hinaus haben einige liechtensteinische Unternehmen Niederlassungen in der Region.
Sachsen
Eine der Verbindungen zu Sachsen ist die liechtensteinische Unterstützung für die Gemeinde Eilenburg im Landkreis Delitzsch (nordöstlich von Leipzig) in Folge der Flutkatastrophe im Sommer 2002. Die Regierung hatte beschlossen, neben der Hilfe für andere betroffene Regionen auch beim Wiederaufbau in Sachsen mitzuwirken. Der Beitrag wurde für die Wiedererrichtung einer Förderschule für Lernbehinderte eingesetzt, die durch das Hochwasser stark beschädigt worden war.
In Sachsen stehen für Regierungschef Otmar Hasler neben dem Treffen mit Ministerpräsident Milbradt auch wichtige kulturelle Termine auf dem Programm.
Sachsen-Anhalt
Zu Sachsen-Anhalt bestehen verschiedene kulturelle Verbindungen. Im Sommer 2005 feierte die Landeshauptstadt Magdeburg ihre 1200- jährige Stadtgeschichte.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum wurde eine Ausstellung gezeigt, die der bedeutenden Lehrer-, Gestalter- und Künstlerpersönlichkeit Ferdinand Nigg gewidmet war. Die Präsentation von Werken des liechtensteinischen Künstlers stand unter dem Titel: "Über Kreuz mit der Welt Ferdinand Nigg und Schüler, Magdeburger Jahre 1903 1912". Es handelt sich um jene Ausstellung, die seit dem 15. September 2006 und bis zum 7. Januar 2007 im Kunstmuseum Liechtenstein zu sehen ist.
Ministerpräsident Professor Böhmer besuchte Liechtenstein im Jahr 2005. Bei dem jetzt geplanten Treffen zwischen Regierungschef Hasler und Ministerpräsident Böhmer handelt es sich um einen Gegenbesuch.
Thüringen
Der Besuch des Freistaates Thüringen liegt besonders nahe. Zum einen handelt es sich um den offiziellen Gegenbesuch, nachdem Ministerpräsident Dieter Althaus Anfang September 2006 nach Liechtenstein gekommen war. Zum anderen hat die liechtensteinische Botschaft in Berlin die wirtschaftlichen und kulturellen Kontakte in den letzten Jahren kontinuierlich gepflegt und die Aktivitäten anderer unterstützt. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die Arbeit des Kulturkreises Liechtenstein-Weimar, die finanzielle Förderung des Wiederaufbaus der Anna-Amalia-Bibliothek durch die liechtensteinische Regierung, die Ausstellung von Georg Malin in Weimar im Juni 2006, die Ausstellung von Hanspeter Leibold in Erfurt im März 2006 oder die Kontakte zu liechtensteinischen Betrieben in Thüringen, darunter die zur Ospelt-Gruppe gehörende Firma Papalina in Apolda. Allein in Thüringen beschäftigen sechs liechtensteinische Unternehmen rund 800 Mitarbeiter.
In Begleitung von Ministerpräsident Dieter Althaus und des thüringischen Wirtschaftsministers Jürgen Reinholz wird Regierungschef Otmar Hasler den liechtensteinischen Betrieb PAV AG in Zella-Mehlis besichtigen. Zu einem späteren Zeitpunkt steht auch der Besuch der Firma Papalina auf dem Programm.
Die Termine in Erfurt betreffen Gespräche mit dem Ministerpräsidenten sowie mit seiner Stellvertreterin, Frau Birgit Diezel, die zugleich Finanzministerin des Freistaates Thüringen ist. Der Aufenthalt in Thüringen wird durch einen Besuch der berühmten Wartburg abgerundet.
Worum geht es bei den Gesprächen?
Ziel der Reise nach Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist die Vertiefung der deutsch-liechtensteinischen Beziehungen auf verschiedenen Ebenen. Im wirtschaftlichen und kulturellen Bereich bestehen bereits zahlreiche Verbindungen. Während Liechtenstein traditionell enge Kontakte zu den süddeutschen Ländern unterhält, gilt dieser Besuch gerade den politischen Beziehungen zu den neuen Bundesländern. Die liechtensteinische Regierung trägt damit auch der großen Rolle der Bundesländer in der deutschen Politik Rechnung.