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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Besuch der kroatischen Aussenministerin in Liechtenstein

(ots)

Vaduz, 29. Januar (pafl) -

Kolinda Grabar-Kitarovic,
Aussenministerin von Kroatien, besuchte am Montag Liechtenstein für 
einen bilateralen Arbeitsbesuch. Es handelte sich hierbei um einen 
Gegenbesuch, nachdem Regierungsrätin Rita Kieber-Beck auf Einladung 
der Aussenministerin im vergangenen Mai für bilaterale 
Arbeitsgespräche nach Kroatien gereist war.
Die beiden Ministerinnen informierten sich gegenseitig über die 
anstehenden aussenpolitischen Ziele und Prioritäten der beiden 
Länder, wobei Regierungsrätin Kieber-Beck insbesondere auf die 
Europapolitik Liechtensteins einging. Der Europäische 
Wirtschaftsraum funktioniere aus liechtensteinischer Sicht gut und 
das EWR-Abkommen sei weiterhin eine geeignete Grundlage für die 
Gestaltung der Beziehungen Liechtensteins zur EU. Diese Beziehungen 
sollen nun durch die Schengen- und Dublin-Assoziation erweitert und 
vertieft werden. Unabhängig von zukünftigen Alternativen in der 
Gestaltung der europäischen Integration erachte es daher die 
Regierung als erste Priorität, die Beziehungen zur EU aufgrund der 
bestehenden und der ausgehandelten Verträge weiterzuführen.
Aussenministerin Grabar-Kitarovic bezeichnete einen EU-Beitritt 
Kroatiens als grösste aussenpolitische Chance aber auch als grosse 
Herausforderung. Die Beitrittsverhandlungen seien im Gange und die 
Ministerin hofft, dass Kroatien noch in diesem Jahrzehnt der EU als 
Mitglied angehören werde. Kroatien habe in den vergangenen Jahren 
grosse Fortschritte betreffend der Erfüllung der politischen und 
wirtschaftlichen Kriterien gemacht, die für einen EU-Beitritt 
notwendig sind. Weiters wäre ein NATO-Beitritt des Landes noch in 
diesem Jahrzehnt wünschenswert.
Auch auf regionaler Ebene sei Kroatien aussenpolitisch äusserst 
aktiv. So habe Kroatien zurzeit den Vorsitz in im Südosteuropäischen 
Kooperationsprozess SOEKP (engl. South-East European Cooperation 
Process, SEECP) inne. Zweck des Forums sei es, die Zusammenarbeit 
unter den Ländern zu fördern und als einheitliches Sprachrohr der 
Region zur Welt zu dienen. Ebenso diene die Zusammenarbeit zum 
Erhalt eines dauerhaften Friedens und der Stabilität in 
Südosteuropa. Die gemeinsame Zusammenarbeit soll proeuropäische 
Kräfte in der Region stärken und eine Annäherung der Staaten an 
Europa fördern.
Weiters sei die Arbeit in der CEFTA (engl. Central European Free 
Trade Agreement), dem mitteleuropäischen Freihandelsabkommen, von 
grosser Bedeutung. Dieses Abkommen, das auf kroatische Initiative 
zustande gekommen sei und im vergangenen Jahr auf sechs neue 
Mitgliedstaaten erweitert wurde, habe das wirtschaftliche Ziel, 
Handelshemmnisse abzubauen. Politisches Ziel sei ein Beitritt der 
Mitgliedsstaaten zur EU. In diesem Zusammenhang betonte 
Aussenministerin Grabar-Kitarovic das Interesse der 
CEFTA-Staaten, von den Erfahrungen der Arbeit der EFTA zu 
profitieren.
Weiteres Gesprächsthema waren die Aktivitäten Kroatiens und 
Liechtensteins im Bereich der Internationalen Humanitären 
Zusammenarbeit. Sowohl Kroatien als auch Liechtenstein sind hier 
aktiv. Aussenministerin Grabar-Kitarovic freute sich darüber, 
dass sich Kroatien von einem Sicherheitsempfängerstaat zu einem Land 
entwickelt habe, das andere Staaten im Bereich Sicherheit 
unterstütze. So wurde Kroatien im Mai 2006 auch in die UNO- 
Peacebuilding Commission gewählt.
Aussenministerin Grabar-Kitarovic dankte Regierungsrätin 
Kieber-Beck für die Unterstützung Liechtensteins bei der Kandidatur 
Kroatiens für einen nicht-ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat in 
den Jahren 2008/2009. Die Zusammenarbeit der beiden Länder in 
bilateraler und multilateraler Hinsicht wurde von beiden 
Ministerinnen als ausgezeichnet bezeichnet. Deshalb sei auch auf 
kultureller Ebene ein gemeinsames Projekt im Bereich der bildenden 
Kunst geplant.

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