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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Schulnoten und Schülerbeurteilung

(ots)

Vaduz, 19. Februar (pafl) -

Die Regierung hat die
Beantwortung der Interpellation zur Thematik Schulnoten und 
Schülerbeurteilung zuhanden des Landtags verabschiedet. Die 
Interpellanten wollten in ihrer Anfrage insbesondere wissen, wie sich
die notenlose Schülerbeurteilung auf der Primarstufe bewährt hat und 
ob eine Tendenz zur Wiedereinführung von Schulnoten an der 
Primarschule bestehe.
Die Regierung hält in ihrer Antwort fest, dass derzeit die 
Schülerbeurteilung an den Primarschulen geprägt ist durch ein 
ausführliches und fundiertes Elterngespräch am Ende eines Semesters, 
welches Auskunft geben muss über Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten 
sowie über den Leistungsstand des Kindes. Dazu wird seit dem 
Schuljahr 2005/2006 eine schriftliche Ergänzung zum Elterngespräch 
abgegeben, welche auf einer mehrstufigen Skala summarisch Auskunft 
gibt über das Erreichen der Lernziele in den Bereichen Deutsch, 
Mathematik, Mensch und Umwelt, Englisch, Gestalten, Musik und Sport. 
Auf einem Beiblatt werden auch das Arbeits- und Sozialverhalten 
bewertet. Diese schriftlichen Ergänzungen wurden vorerst für eine 
Pilotphase von 2 Jahren eingeführt und werden bis zum Sommer dieses 
Jahres einer Evaluation unterzogen. Bevor diese Auswertung vorliegt, 
können auch keine abschliessenden Aussagen gemacht werden, ob und in 
welcher Form dieses System weitergeführt wird.
In verschiedenen Kantonen der Schweiz gibt es derzeit einige 
politische Vorstösse, welche die Rückkehr zu Zeugnisnoten nach 
traditionellem Muster fordern. In Österreich sind die Noten in der 
Grundschule traditionell verankert. Hingegen machen Wissenschafter 
aus Pädagogik und Psychologie seit Jahren "auf die groben Fehler, auf
Mängel und auf kritische Nebenwirkungen der Notengebung" aufmerksam.
Die Notendiskussion oder die Diskussion darüber, wie Schülerinnen 
und Schüler an der Primarschule sinnvoll beurteilt werden können, hat
in Liechtenstein eine lange Tradition. Alle Argumente für oder gegen 
eine Notengebung wurden - dies spätestens seit 1990 im Zuge des 
Projektes "Schülerbeurteilung und Schulentwicklung" (SBSE) - 
vorgebracht und ausgiebig diskutiert.
Das Projekt "Schülerbeurteilung und Schulentwicklung" wurde 
sorgfältig und wissenschaftlich angegangen und umgesetzt. Aufgrund 
der positiven Resultate der Pilotschulen hat der Landtag 1994 im 
Rahmen einer Schulgesetzänderung beschlossen, dass neben der 
Beurteilung durch Noten auch andere Beurteilungsverfahren zulässig 
sind.

Pressekontakt:

Kontakt:
Schulamt
Arnold Kind
Tel.: +423/236 67 60
arnold.kind@sa.llv.li

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