pafl: Konferenz der Europäischen Erziehungsminister in Istanbul
(ots)
Vaduz, 8. Mai (pafl) -
Am 4. und 5. Mai fand in Istanbul die 22. Konferenz der Europäischen Erziehungs- und Bildungsminister statt. Liechtenstein war an dieser Konferenz durch Regierungsrat Hugo Quaderer und Schulamtsleiter Guido Wolfinger vertreten.
Alle drei Jahre findet im Rahmen des Europarates eine Konferenz der Erziehungs- und Bildungsminister der Mitgliedstaaten sowie weiterer Bildungsexperten statt. In diesem Jahr trafen sich über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 49 Ländern zu ihren Beratungen, die sich mit der Rolle der Bildungspolitik beim Aufbau eines menschlicheren und integrativeren Europas befassten. In ihren einführenden Worten betonten die Stellvertretende Generalsekretärin des Europarates sowie weitere Delegierte die Bedeutung der Bildungspolitik in diesem Aufbauprozess und unterstrichen die bisherigen Anstrengungen des Europarates vor allem in den Bereichen Menschenrechte, Erziehung zu einer demokratischen Bürgerschaft, Geschichtsunterricht, Fremdsprachen und interkultureller Dialog. Die Lehrerinnen- und Lehrerbildung in diesen Bereichen wurde als besonders wichtig und wirksam anerkannt. Als zentrale Zielsetzungen aller Anstrengungen wurden von den verschiedenen Delegationen folgende Grundsätze genannt: Förderung der Chancengleichheit beim Zugang zur Bildung, Dezentralisierung der Kompetenzen auf die lokale Ebene, offener Dialog mit den Beteiligten und Betroffenen, Wertschätzung der Heterogenität und kulturellen Vielfalt, Kenntnis der eigenen kulturellen und religiösen Wurzeln sowie die Bedeutung der Toleranz.
Besondere Beachtung fand auch der Beitrag von Regierungsrat Hugo Quaderer, den er unter das Motto "Europäisch denken lernen" stellte. Diese bedeute, abgeleitet vom Wort "Europa", eine weite Sicht zu haben, über die eigenen Grenzen hinaus denken können, Fremdes verstehen und akzeptieren zu lernen. Aufgabe der Bildungspolitik sei es, Vielfalt, Heterogenität prinzipiell als positiv anzusehen. Dazu bedürfe es der Fremdsprachenbildung, der politischen Bildung und der kulturellen Bildung. Nach seinen Ausführungen zum Beitrag der Bildungspolitik in diesen drei Bereichen forderte Regierungsrat Hugo Quaderer mit Blick auf die grossen Herausforderungen für Europa, dass über die eigenen und fremden Wertvorstellungen offen und transparent geredet werden müsse.
In zwei Arbeitsgruppen wurden anschliessend die Kinderrechte aus der Sicht der Bildung und Erziehung sowie der Beitrag der Bildungspolitik bei der Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und dem Aufbau eines multikulturellen Europas diskutiert. Die liechtensteinische Delegation stellte insbesondere die allgemeinen und bildungspolitischen Leitsätze im Umgang mit der gesellschaftlichen Heterogenität sowie die neuesten Integrationsbemühungen, die unter dem Grundsatz des "Förderns und Forderns" stehen, dar. Dabei fanden vor allem die Massnahmen im Bildungsbereich Beachtung und Anerkennung.
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