pafl: Hilfe für die Zivilbevölkerung in Darfur
(ots)
Vaduz, 14. August (pafl) -
Die Regierung hat beschlossen, der Caritas Schweiz 100'000 Franken für die Durchführung von Nothilfe-Massnahmen im Bereich der Basisgesundheit in Süd-Darfur (Sudan) zu gewähren.
Nach zeitweiliger Verbesserung der humanitären Situation in Darfur 2005 ist die Lage seit Mitte 2006, nach erneutem Aufflammen der Kämpfe, wieder als katastrophal zu bezeichnen. Seit dem Ausbruch der Kämpfe in der sudanesischen Provinz Darfur im Jahr 2003 sind 230'000 Menschen in den Tschad geflohen. Zu den sudanesischen Flüchtlingen kommen rund 150'000 Vertriebene aus dem Tschad selbst, die vor Kämpfen zwischen Milizen und der Armee aus ihren Dörfern in das Gebiet geflüchtet sind. 125'000 zusätzliche intern Vertriebene wurden zwischen Juli und September 2006 gezählt. Lediglich 64 Prozent der hilfsbedürftigen Bevölkerung können derzeit mit humanitärer Hilfe erreicht werden. Dies ist der tiefste Wert an erreichbaren Hilfsbedürftigen seit April 2004. Die hohe Zahl an Flüchtlingen ist eine enorme Belastung für die dort ansässige Bevölkerung, die selber kaum genug zum Überleben hat. Insgesamt rund 3 Mio. Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Das unterstützte Projekt ist Teil des umfassenden Nothilfeprogramms "Darfur Emergency Relief Operation (DERO)", durchgeführt vom kirchlichen Netzwerk ACT (Action by Churches Together) und Caritas International. Das vorgeschlagene Teilprojekt umfasst spezifische Massnahmen im Bereich der Basisgesundheit in der Umgebung von Bilel und Taiba in Süd-Darfur. In Bilel und Taiba bestehen zwei kleine Gesundheitszentren der Diözese El Obeid. Sie sind während zwei Tagen in der Woche geöffnet und versorgen Patienten, vor allem intern Vertriebene aus Kalma, Bilel, Deriege und Otash, aber auch Patienten aus umliegenden Dörfern. Mit einem entsprechenden Ausbau können die Zentren weit mehr Gesundheitsdienste für die Zehntausenden von Vertriebenen in der Region rund um Nyala anbieten. An das Zentrum in Bilel wird eine mobile Einheit angeschlossen, als dritte Gesundheitseinheit. Mit Hilfe dieser können Patienten über grössere Distanzen in Jiir, Kerei und Al Salaam erreicht werden, die keine Transportmöglichkeiten haben. Neben der gesundheitlichen Versorgung wird die Bevölkerung in den zwei stationären und dem mobilen Gesundheitszentrum im Bereich der Gesundheitsprävention sensibilisiert und unterrichtet. Ferner werden Gesundheitslektionen sowie Ernährungskurse in den betroffenen Gemeinden durchgeführt.
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Amt für Auswärtige Angelegenheiten
Andrea Hoch
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