pafl: Regierungschef Otmar Hasler in Kenia
Vaduz (ots)
Vaduz, 12. Oktober (pafl) - Im Zuge seines Projektbesuchs ins südliche Afrika war Regierungschef Otmar Hasler am ersten Tag Ehrengast beim offiziellen Launch der Internet-Plattform Infonet-Biovision. Der erste Anstoss zu diesem Projekt stammte von einem Bauern aus einem kleinen Dorf mehrere Autostunden von Nairobi entfernt. Er erklärte Mitarbeitern der Schweizer Entwicklungsorganisation Biovision, dass die Bauernzeitung "Der Bio-Bauer" gut sei, seine Frau und er aber für ihre kleine Landwirtschaft Zugang zu Wissen brauchten, das wahrscheinlich auf dem Internet vorhanden sei.
Aufbauend auf dem Wissen, welche das Internationale Pflanzenforschungsinstitut ICIPE in Nairobi zusammengetragen hatte, entwickelte Biovision ein Konzept, dieses Wissen auf einer Website kundenfreundlich anzubieten. Viele hielten die Idee für verrückt, denn welchen Nutzen sollte eine Webseite in den ländlichen Regionen Ostafrikas haben, wo der Analphabetismus immer noch sehr hoch ist und Computer kaum verbreitet sind. Mit der Überzeugung, dass es sich um eine gute Investition in die Zukunft handelte, ging der Liechtensteinische Entwicklungsdienst trotzdem das Wagnis ein und finanzierte die Entwicklung der Webseite. Zwei Frauen setzten die Idee in die Tat um, eine war für den computertechnischen Teil verantwortlich, die andere für den inhaltlichen. Auf einer reich bebilderten Webseite können nun die Bauern oder die Bauernberater den Schädlingsbefall identifizieren und erhalten Informationen über den Schädling und über Massnahmen zu seiner Bekämpfung. Ein ausgeklügeltes Qualitätsmanagement stellt sicher, dass die Information wissenschaftlich korrekt ist. Ausgedruckt umfasst der ganze Inhalt derzeit 3'000 Seiten. Das Infonet-Biovision wird bis Ende 2008 komplett, aber nicht fertig sein, denn die Information muss laufend aktualisiert und zu einem gewissen Grad ergänzt werden. Die schlaue Architektur der Webseite stellt sicher, dass sie auch bei schlechten Verbindungen relativ schnell ist.
In der offiziellen Zeremonie erzählten Bauern, welche mit der Testversion arbeiteten, über ihre Erfahrungen und wurden die Untersuchungen der Begleitforschung vorgestellt. Offensichtlich haben die Bauern - auch Frauen - einen sehr unverkrampften Zugang zu der ihnen bisher unbekannten Technologie. Die Webseite ist so einfach aufgebaut, dass auch Leute, die zum ersten Mal vor einem Computer sitzen und nur über eine sehr rudimentäre Schulbildung verfügen, sicher innerhalb von 20 Minuten zurecht finden und die Webseite gezielt nach Information durchsuchen können. In seiner Ansprache erklärte Regierungschef Otmar Hasler die Bedeutung des Wissens für die Entwicklung eines Landes. Wissen müsse allen zugänglich gemacht werden, vor allem auch den Ärmsten. Das Infonet-Biovision biete für Kleinbauern nützliches Wissen in einer verständlichen Form an.
Die Gäste aus Liechtenstein konnten sich danach ein Bild davon machen, wie seriös am ICIPE geforscht wird und wie kreative Lösungen zum Beispiel für Malaria, Schlafkrankheit und Heuschreckenschwärme gesucht werden. Damit Naturschutz rentiert und um der Landbevölkerung eine Alternative zur Abholzung der Wälder zu bieten, erforscht das ICIPE verbesserte Formen der Bienenzucht und die Produktion von Naturseide mit lokalen Seidenraupenarten.
Nach einem Besuch im Karen Blixen Museum, wo der Film "Out of Africa" gefilmt wurde, gab es am Abend einen Empfang in der Schweizer Botschaft. Mit den rund vierzig Gästen konnten die Eindrücke des Tages vertieft werden. Die Organisation des Besuchs in Nairobi und die exzellente Betreuung durch die Schweizer Botschaft zeigt, dass auch in Afrika das Verhältnis zwischen der Schweiz und Liechtenstein stimmt.
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