pafl: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Verkehrswesen
Vaduz (ots)
Vaduz, 16. November (pafl) - Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Gedankenaustausches fand in Vaduz eine verkehrspolitische Strategiesitzung zwischen den zuständigen Liechtensteiner und Schweizer Behörden statt.
Dabei informierten das Bundesamt für Verkehr und das Bundesamt für Strassen aus Bern Regierungsrat Martin Meyer und die Vertreter aus dem Ressort Verkehr und Kommunikation beziehungsweise dem Tiefbauamt und der Motorfahrzeugkontrolle über die verschiedenen Entwicklungen im Verkehrsbereich in der Schweiz (öffentlicher Verkehr und Strassenverkehr).
Alle Teilnehmer der Strategiesitzung waren sich einig, dass der Verkehr nicht an der Grenze Halt macht und auch in Zukunft eine grosse Rolle spielen wird. Regierungsrat Martin Meyer betonte auch die Wichtigkeit solcher gemeinsamer Treffen: "Es gibt bereits eine enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ämtern in Bern beziehungsweise dem Kanton St. Gallen. Wir werden solche Treffen in Zukunft jährlich durchführen und damit die gute Zusammenarbeit noch enger gestalten."
Attraktives Angebotspaket für Rheintal
Max Friedli, Direktor des Bundesamts für Verkehr in Bern, betonte in seinen Ausführungen vor allem die wichtige Entwicklung der Eisenbahn im Rheintal: "Die Eisenbahn ist ein wichtiger Eckpfeiler des öffentlichen Verkehrs." Friedli hob vor allem auch die HGV-Massnahmen in der Ostschweiz sowie die langfristige Angebotsplanung in Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB) hervor. Mit rund 70 Millionen Investitionsvolumen werden bis spätestens 2014 ein Stundentakt zwischen Sargans und St Gallen sowie unter anderem auch neue Bahnhöfe in Sargans und Altstätten entstehen. "Wir setzen klar auf die Bahn und werden ein attraktives Angebotspaket im Rheintal schnüren. Die Nachfrage bestimmt das Angebot", so Max Friedli.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand auch die geplante grenzüberschreitende S-Bahn FL-A-CH. Regierungsrat Martin Meyer betonte dabei die Bedeutung dieses Projektes für die künftige Verkehrspolitik Liechtensteins. Direktor Max Friedli verwies auf die am 14. September 2007 unterzeichnete Eisenbahnvereinbarung zwischen der Schweiz, Liechtenstein und Österreich und sicherte Liechtenstein die Unterstützung des Bundesamts für Verkehr in diesem Projekt zu. In einem weiteren Traktandenpunkt erläuterte der Leiter des Bundesamts für Verkehr den aktuellen Stand und die Perspektiven der eisenbahnrechtlichen Reform sowie die Umsetzung der Verlagerungspolitik im Alpen querenden Güterverkehr. Dabei geht es vor allem um die Verbesserung der Effizienz des öffentlichen Verkehrs und die Erreichung der Verlagerungsziele.
"Via sicura" bringt mehr Verkehrssicherheit
Ein weiterer Schwerpunkt des grenzüberschreitenden Treffens bildete auch ein Arbeitsgespräch mit Werner Jeger, dem Vizedirektor des Bundesamts für Strassen. Er schilderte dabei unter anderem die Strategie und Umsetzung im Bereich "via sicura". "Die Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, die Anzahl der Getöteten und Schwerverletzen bis 2010 zu halbieren", so Werner Jeger. "Wir möchten in Zukunft weniger Vorschriften, dafür aber mehr Polizeipräsenz in der Schweiz. Unsere Schwerpunkte liegen z.B. bei vermehrten Kontrollen der Bereiche Sicherheitsgurte, Helmpflicht und Telefonieren im Fahrzeug."
Der ASTRA-Vizedirektor zeigte in seinen Ausführungen auf, dass die Bewusstseinsbildung im Strassenverkehr bei den Junglenkern besonders wichtig ist. Gleichzeitig präsentierte er mit den Projekten VERVE (Verwesentlichung der Vorschriften, die sich direkt an Verkehrsteilnehmende richten) und MISTRA (Management Informationssystem Strasse und Strassenverkehr) zwei strategische Projekte der Schweiz im Strassenverkehrsrecht.
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Mitarbeiter der Regierung
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