pafl: Internationale Behörden sind für die EURO gerüstet
Vaduz (ots)
Vaduz, 6. März (pafl) - Knapp 90 Tage vor Beginn der Fussball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz sind die Vorbereitungen der Polizei für den grössten Einsatz ihrer Geschichte nahezu abgeschlossen. Im Rahmen einer grossen Tagung wurden die internationalen Polizeiaktivitäten gemeinsam abgestimmt. Neben den verschiedenen EURO '08-Teilnehmerländern präsentierte auch Liechtenstein als Anrainer- und Transitstaat durch das Ressort Inneres und die Landespolizei seine umfangreichen EURO-Aktivitäten in Wien. Regierungsrat Martin Meyer zu Tagung: "Wir liegen mit unseren Vorbereitungen voll im Plan."
Die österreichische Polizei stockt unter anderem auch ihre materiellen Reserven für das Grossereignis auf. Unter anderem werden 7'000 Flammen hemmende Overalls, 1'000 Schilder, 2'000 Tiefschutze und 820 Körperschlagschutze angekauft. Anfang Mai werden darüber hinaus 180 Kleintransporter angeliefert. "Damit sind alle Einsatzeinheiten optimal ausgestattet und haben mit der bestehenden Ausrüstung auch eine entsprechende Reserve zur Verfügung", so Innenminister Günter Platter in Wien.
Sicheres, friedliches und unvergessliches Fussballfest
Während der EURO 2008 werden alle 27'000 österreichischen Polizeikräfte inklusive Einsatzeinheiten, WEGA, Cobra und Ordnungspolizei im Einsatz sein, es gilt eine Urlaubssperre während der gesamten Europameisterschaft. Für die Fanbetreuung werden rund 170 szenekundige Beamte eingesetzt, die mit den Fussballfans in unmittelbarem Kontakt stehen werden. Die vorhandenen Einsatzeinheiten werden zusätzlich von 850 deutschen Kollegen unterstützt. Davon werden voraussichtlich 80 in Wien und je 250 in Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck zum Einsatz kommen. "Alle beteiligten Länder wollen, dass die grösste je in Österreich und der Schweiz stattgefundene Veranstaltung ein sicheres, friedliches und unvergessliches Fussballfest wird", so Regierungsrat Martin Meyer.
Internationale Kooperation
Ohne internationale Zusammenarbeit ist eine Grossveranstaltung wie die EURO 2008 nicht mehr durchführbar. Innenminister Platter unterzeichnete deshalb auch bereits mit Liechtenstein und allen anderen Nachbarstaaten bilaterale Vereinbarungen. Alle Staaten haben bereits personelle Unterstützung zugesagt: Kroatien wird 32 Polizisten entsenden, Polen 26 Beamte, Schweden 15 Beamte, Griechenland 12 Beamte sowie Russland und Spanien je elf Beamte. Deutschland wird zu den zusätzlichen Beamten der Einsatzeinheiten 31 weitere Beamte entsenden, die vor allem an Flug- und Bahnhöfen und in den Public-Viewing-Bereichen eingesetzt werden. Liechtenstein wird im Bedarfsfalle Polizeibeamte an das Ostschweizer Polizeikonkordat abstellen und zudem im Rahmen der "Gemischten Streifen" intensiv mit der Polizei in Vorarlberg oder Bayern kooperieren.
Vom Ordnungspolizisten bis zum Sicherheitsdirektor haben alle Polizistinnen und Polizisten EURO-2008-spezifische Übungen und Schulungen absolviert. Zusätzlich wurden an allen vier Spielorten erfolgreiche Planspiele durchgeführt, bei denen realitätsnahe Szenarien simuliert wurden. Ziel dieser Planspiele war die Erprobung von komplexen Situationen, die im Zuge einer Grossveranstaltung, wie bei der EURO 2008, auftreten können.
Dialog, Deeskalation und Durchsetzung
Bereits im März 2007 haben die Übungen der Einsatzeinheiten begonnen. Im April und Mai 2008 werden an den vier Spielorten Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg und Wien zusätzliche Übungen vor Ort absolviert.
Wie in Deutschland und Portugal wird die schweizerische und österreichische Polizei während der EURO 2008 auf die international bewährte 3-D-Philospohie setzen: Dialog, Deeskalation und Durchsetzung. In der Phase des Dialogs wird die Polizei den Gästen und Zuschauern bei Fragen und Problemen freundlich, unterstützend und hilfsbereit zur Seite stehen. Bei kleineren Störungen wird die Polizei deeskalierende Massnahmen setzen.
Während der EURO 2008 werden temporär und lagebedingt die Grenzkontrollen zu den österreichischen Nachbarstaaten wieder eingeführt, um die Einreise amtsbekannter Gewalttäter zu verhindern.
Seit Ende 2005 laufen die Umsetzungen des 500 Seiten umfassenden Sicherheitskonzepts, deren Ausarbeitung im Mai 2004 begonnen hat. 2006 wurden die in Deutschland gewonnenen Erfahrungen der Fussball-Weltmeisterschaft in das Konzept aufgenommen. Im Mai 2007 wurden die Sicherheitsvorbereitungen von einer internationalen Expertenkommission evaluiert. "Es macht keinen Unterschied, ob es eine Europa- oder eine Weltmeisterschaft ist. Wichtig ist, dass die EURO '08 ein friedliches Fussballfest werden wird", so Regierungsrat Martin Meyer.
Kontakt:
Ressort Inneres
Markus Amann
Mitarbeiter der Regierung
Tel.: +423 236 63 06