pafl: Emissionsarmes und effizientes Feuern mit Holz - Beginn der Erfassung und Sichtkontrolle von kleinen Holzfeuerungen
Vaduz (ots)
Vaduz, 25. April (pafl) - Holz ist ein weitgehend CO2-neutraler, erneuerbarer und einheimischer Energieträger, den es zu nutzen gilt. Auf der anderen Seite verursachen Holzfeuerungen, die nicht korrekt betrieben werden oder technische Mängel aufweisen, hohe Emissionen, insbesondere mit Feinstaub, Kohlenmonoxid und unverbrannten organischen Verbindungen. Bei der illegalen Verbrennung von Altholz und Abfällen werden zudem Schwermetalle und hochgiftige Dioxine freigesetzt.
Qualmende Kamine führen auch immer wieder zu Reklamationen aufgrund von Rauch- und Geruchsbelästigungen. Oft sind es kleine handbeschickte Holzfeuerungen, die aufgrund unsachgemässer Handhabung übermässige Emissionen verursachen. Messungen haben gezeigt, dass eine zwar mit naturbelassenem Holz, aber falsch betriebene Holzfeuerung im Vergleich zu einer guten Verbrennung bis zu hundert mal mehr Schadstoffe freisetzt.
Die Feinstaubbelastung in Liechtenstein liegt nach wie vor über den Grenzwerten. Insbesondere während austauscharmen Wetterlagen werden die Tagesmittelgrenzwerte zum Teil massiv überschritten. Neben dem Verkehr trägt, insbesondere im Winter, die unsachgemässe Holzverbrennung zur Feinstaubbelastung bei, vor allem in den bewohnten Gebieten.
Die Regierung hat im Januar 2008 beschlossen, kleine Holzfeuerungen mit einer Feuerungswärmeleistung von bis zu 70 Kilowatt zu erfassen. Damit wird die Massnahme Nr. 1 des "Massnahmenplans Luft" vom 18. September 2007 umgesetzt. Das Amt für Umweltschutz wurde beauftragt, zusammen mit den Kaminfegern, die kleinen Holzfeuerungen zu erfassen und eine erste Sichtkontrolle durchzuführen.
Das gemeinsam mit den involvierten Stellen ausgearbeitete Konzept beinhaltet im Wesentlichen, neben der Erfassung der Anlagedaten, eine Beurteilung des Anlagenzustandes, des Brennstoffs und der Asche. Gleichzeitig werden die Anlagenbetreiber durch die Kaminfeger mittels eines Merkblattes und einer gezielten Beratung bezüglich einer schadstoffarmen Verbrennung informiert. Durch dieses Vorgehen, das sich an den Konzepten der Kantone orientiert, kann Fehlverhalten erkannt und korrigiert werden. Dadurch lassen sich grosse Mengen Feinstaub pro Jahr vermeiden und zudem kann Rauch- und Geruchsklagen vorgebeugt werden. Die bereits gesammelten Erfahrungen aus verschiedenen Kantonen bestätigen die Einfachheit und Wirksamkeit dieses Vorgehens.
Mitte April konnte eine erste Testphase in den Gemeinden Balzers, Vaduz und Schaan abgeschlossen werden. Die Rückmeldungen der Kaminfeger wurden in das Konzept eingearbeitet, so dass ab Anfang Mai mit der Erfassung in den anderen Gemeinden begonnen werden kann. Die Erfassung der Holzfeuerungen erfolgt im Rahmen der üblichen Tätigkeit der Kaminfeger. Den Betreibern von Holzfeuerungsanlagen entstehen durch diese erste Erfassungsphase, welche voraussichtlich drei Jahre dauert, keine Kosten. Die zukünftige Ausgestaltung der Kontrollen, unter Berücksichtigung des Verursacherprinzips, erfolgt nach Abschluss dieser Ersterfassung.
Für Fragen stehen das Amt für Umweltschutz sowie die Kaminfeger gerne zur Verfügung. Ein Merkblatt, welches über das Feuern ohne Rauch informiert, kann direkt beim Amt für Umweltschutz bezogen oder telefonisch über die Nummer +423 236 61 91 angefordert werden.
Kontakt:
Amt für Umweltschutz
Andreas Gstöhl / Norbert Ritter
Tel.: +423 236 61 86 / Tel.: +423 236 68 91